Die Schwangerschaft einer Hebamme

Schwangerschaftskolumne Woche 37 Herz
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mama.kritzelei

Kugelbauch-Kolumne Woche 37


Sehr häufig werde ich gefragt, wie es denn als Hebamme sei, selbst schwanger zu sein.

Nun, ich weiss ja nicht, wie es ist, als Bäckerin, als Kauffrau oder als Lehrerin schwanger zu sein, weshalb ich nur sagen kann: Es ist schön, aufregend, verunsichernd, berührend, überfordernd, beflügelnd, beängstigend, beruhigend, spannend, anstrengend, abenteuerlich und wundervoll.

Natürlich verstehe ich die Frage schon. Die Leute wollen wissen, ob man als Hebamme eine bessere, entspanntere Schwangerschaft hat, als eine Frau mit weniger geburtshilflichem Fachwissen. Und ich glaube, genau in diesem Wort, liegt die Antwort verborgen. Es ist eben nur FachWISSEN. Und nur, weil ich viel über die Schwangerschaft weiss, bedeutet das nicht, dass mein Körper all diese Veränderungen und Herausforderungen besser handeln kann.

Ich glaube, dass mir fundiertes Fachwissen in Situationen von Verunsicherung oder Angst geholfen hat, die Situation einzuschätzen, trotzdem kommen durch die krassen körperlichen Veränderungen auch bei mir ganz viele unbekannte Gefühle hoch. Diese überschwängliche Freude, diese Rührseligkeit und kurz darauf riesengrosse Selbstzweifel oder Zukunftsängste.

Ich glaube, dass jede Schwangerschaft einzigartig ist, genau so wie es jede Frau eben ist. Egal, ob sie Hebamme ist oder nicht.

Denn auch wenn ich wie eine Hebamme denken kann - fühlen tue ich eben doch einfach als Mama.

Die Kolumnistin

Schwangerschaftskolumne_Portrait_Giulietta

Giulietta Martin ist Hebamme, Mama von drei kleinen Kindern und lebt im Berner Oberland. Unter mama.kritzelei veröffentlicht sie auf Instagram regelmässig humorvolle Szenen aus dem Familienalltag.

Letzte Aktualisierung: 30.01.2020, GM

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