Seit­dem ich schwan­ger bin, könn­te ich jede hal­be Stun­de zur Toi­let­te lau­fen. Habe ich eine Bla­sen­ent­zün­dung?

Wahr­schein­lich nicht. Häu­fi­ger Harn­drang ge­hört oft zu den ers­ten Sym­pto­men ei­ner Schwan­ger­schaft – und zwar bei Tag und Nacht. Ver­ant­wort­lich ist auch hier der er­höh­te Spie­gel des Hor­mons Pro­ges­te­ron, das eine ent­span­nen­de Wir­kung auf die Bla­sen­mus­ku­la­tur hat. Die ver­stärk­te Durch­blu­tung im Be­cken regt die Nie­ren­tä­tig­keit an, wes­halb mehr Urin pro­du­ziert wird. Aus­ser­dem drückt die zwar noch klei­ne, aber sich in der Nach­bar­schaft rasch ver­grös­sern­de Ge­bär­mut­ter auf die Harn­bla­se.

Bei vie­len Frau­en lässt die Bla­sen­schwä­che im zwei­ten Tri­me­non deut­lich nach. Das liegt dar­an, dass die Ge­bär­mut­ter sich mitt­ler­wei­le auf­ge­rich­tet und nach oben aus­ge­dehnt hat und der Druck auf die Bla­se nach­lässt.

Lei­der ist die Ent­las­tung nur vor­über­ge­hend. Im drit­ten Tri­me­non stellt sich der Kopf des Kin­des im Be­cken ein und drückt auf die Harn­bla­se. Der Harn­drang nimmt dann wie­der zu, denn die Bla­se fasst nun viel we­ni­ger Urin. Zu­sätz­lich ent­spannt sich die Be­cken­bo­den­mus­ku­la­tur zur Vor­be­rei­tung auf die Ge­burt. Bei etwa ei­nem Drit­tel al­ler Schwan­ge­ren führt das ge­le­gent­lich zu ei­nem un­frei­wil­li­gen Ab­gang von Urin. Vor al­lem wenn die Bauch­mus­ku­la­tur an­ge­spannt wird, z.B. beim Lau­fen, Nie­sen, Hus­ten, Pres­sen. Ge­hen Sie vor­sorg­lich häu­fi­ger als sonst auf die Toi­let­te und tra­gen Sie Sli­pein­la­gen.

Ganz falsch wäre es, des­halb we­ni­ger zu trin­ken: Sie ris­kie­ren sonst eine Bla­sen­ent­zün­dung! Trin­ken Sie im Ge­gen­teil noch mehr als sonst, um die Harn­we­ge gut zu spü­len. Zur Vor­beu­gung ei­ner Harn­wegs­in­fek­ti­on hat sich be­son­ders Prei­sel­be­er­tee oder –saft und Cran­ber­ry Juice be­währt.

Be­gin­nen Sie schon früh in der Schwan­ger­schaft mit ei­nem ge­ziel­ten Trai­ning der Be­cken­bo­den­mus­ku­la­tur. Da­mit beu­gen Sie ei­ner Ge­bär­mut­ter­sen­kung und ei­ner blei­ben­den Bla­sen­schwä­che (Harn­in­kon­ti­nenz) vor.

Ach­tung: Gibt es An­zei­chen für ei­nen Harn­wegs­in­fekt, wie Schmer­zen beim Was­ser­las­sen, Blut im Urin oder Fie­ber? Schwan­ge­re sind an­fäl­li­ger für Bla­sen­ent­zün­dun­gen, weil Kei­me leich­ter die Harn­röh­re hin­auf­stei­gen kön­nen. Gleich­zei­tig muss eine Bla­sen­ent­zün­dung in der Schwan­ger­schaft un­be­dingt be­han­delt wer­den! In­for­mie­ren Sie Ih­ren Frau­en­arzt, Ihre Frau­en­ärz­tin oder Ihre Heb­am­me.

Letzte Aktualisierung: 28.10.2019, BH

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