Ungünstige Sportarten für Schwangere

Welcher Sport für werdende Mütter nicht unbedingt empfehlenswert ist...

Schwangere beim Jogging
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Diese Sportarten sind nicht an und für sich für Schwangere verboten, gerade wenn Sie sie schon vor der Schwangerschaft über längere Zeit ausgeübt haben. Allerdings sollten Sie Einschränkungen vornehmen, die Intensität verringern und sehr gut auf Ihren Körper hören.

Bodybuilding


Anstatt Bodybuilding sollten Sie auf ein gemässigteres Krafttraining während der Schwangerschaft übergehen. Reduzieren Sie die Gewichte an den Geräten deutlich und trainieren Sie mit leichteren Hanteln, dafür mit ein paar Wiederholungen mehr. Nehmen Sie Schmerzen ernst und legen Sie mehr Pausen ein.

Inline-Skating


Grundsätzlich ist Inline-Skating ein sehr gutes Ausdauer- und Kreislauftraining. Ungeübte Läuferinnen können aber leicht stürzen. Allerdings haben auch langjährige geübte Läuferinnen in der Schwangerschaft mitunter Schwierigkeiten mit ihrem veränderten Körpergefühl und -schwerpunkt.

Beachten Sie!

Interview

Dr. med. Katharina Quack Lötscher: Bewegungsempfehlungen für (werdende) Mütter

Joggen


Joggen ist als Sportart in der Schwangerschaft umstritten. Manche Fachleute halten Joggen für nicht empfehlenswert, da es Brust, Rücken und Beckenboden belastet, genau wie Hüft- und Kniegelenke. Dies vor allem darum, weil Sie einige Kilo Gewicht mehr mit sich herumtragen, welches durch die weichen Gelenke und Bänder kaum gehalten wird.

Vielen Frauen fällt das Joggen während der Schwangerschaft schwer, weil sie sehr leicht kurzatmig werden und Seitenstechen bekommen. Wenn Sie allerdings eine gut trainierte Joggerin sind, ausreichend Stützmuskulatur aufgebaut haben und gut gefederte Laufschuhe tragen, können Sie Ihren Lieblingssport gemässigt weiter betreiben. Ihrem Baby schadet das nicht: Untersuchungen haben gezeigt, dass es nach 30 Minuten auf dem Laufband keine Blutflussveränderungen in der Nabelschnur gab, zumindest bei einer Leistung unter 60% des maximalen Pulsschlags.

Achten Sie aber auf einen besonders gut stützenden Büstenhalter!

Eine Alternative zum Joggen ist Nordic Walking und Power-Walking mit Arm- und Fussgewichten. Wenn Sie Wasser mögen, versuchen Sie es mit Aquajogging.

Rudern


Die Ruderbewegung beansprucht die gerade Bauchmuskulatur zu stark und ist daher - zumindest in der sportlichen Variante - in der Schwangerschaft eher ungeeignet.

Skifahren


Auch Skifahren ist für Schwangere nur bedingt geeignet, einerseits wegen des schlechteren Gleichgewichtsgefühls durch den veränderten Schwerpunkt. Andererseits könnte es bei einem Sturz zu einer Verletzung oder vorzeitigen Ablösung der Plazenta und dadurch zu einer Fehl- oder Frühgeburt kommen. Denken Sie daran, dass Sie auf den Pisten nicht allein sind und Sie auch als sehr sichere Läuferin in einen Unfall verwickelt sein können, an dem Sie nicht Schuld sind. Auch die Höhe und die dadurch bedingte Kurzatmigkeit (spürbar schon ab 2000 m) kann einer werdenden Mutter sehr zu schaffen machen. Wenn überhaupt, ist das mittlere Trimenon noch am ehesten für Skiferien geeignet.

Snowboard


Für das Snowboarden gilt im Prinzip das gleiche wie für das Skifahren. Achten Sie dabei zusätzlich auf wasserdichte und warme Kleidung, denn Snöber sitzen doch recht häufig im Schnee und für Harnwegsinfekte sind Schwangere besonders anfällig.

Thai-Boxing


Diese Kampfsportart ist bei gutem Trainingszustand bis zum Beginn des letzten Schwangerschaftsdrittels erlaubt, sollte aber weniger Kick-Übungen enthalten. Im letzten Drittel ist der Bauch deutlich im Weg und das veränderte Gleichgewichtsgefühl kann Sie leicht aus der Balance bringen. Wegen der Sturzgefahr kann man Thai-Boxing deshalb Schwangeren nur mit Vorbehalt empfehlen.

Wandern


Gegen gemässigtes Wandern in nicht allzugrosser Höhe ist in einer unkomplizierten Schwangerschaft nichts einzuwenden. Bei Bergwanderungen sollten Sie extreme Höhenunterschiede auf jeden Fall vermeiden, Aufstiege zu Fuss über 2000 m Höhe sind also tabu. Auch Fahrten mit der Gondel oder Seilbahn, welche in kurzer Zeit grosse Höhenunterschiede überwindet, können Ihrem Kreislauf Probleme machen. Bedenken Sie auch, dass Ihr Gleichgewichtssinn verändert ist, was bei schmalen Wegen mitunter gefährlich sein kann. Ein weiterer Nachteil bei einer Bergwanderung in unzugänglichem Gelände ist noch, dass ärztliche Hilfe im Notfall nur sehr schwer erreichbar ist. Schützen Sie ausserdem Ihre Haut: Ein sehr hoher Lichtschutzfaktor ist empfehlenswert, weil die Haut in der Schwangerschaft extrem lichtempfindlich ist. Bergsteigen (Klettern) sollten Sie während der Schwangerschaft unterlassen.

Windsurfen


Wenn Sie gut trainiert und im Surfen erfahren sind, ist in den ersten zwei Dritteln der Schwangerschaft zumindest bei geringerer Windstärke nichts gegen diese Sportart einzuwenden. Extreme Streckbewegungen sollten allerdings vermieden werden. Gegen Ende der Schwangerschaft wird es wahrscheinlich mühsam werden, die Balance zu halten und die Bauchmuskulatur kann zu stark beansprucht werden.

Häufige Fragen zum Thema

Schwangere sollten generell alle Sportarten vermeiden, die mit hohem Verletzungsrisiko einhergehen (z.B. Kampf- und Ballsport, Geräteturnen), die mit grossen körperlichen Belastungen und Risiken verbunden sind, wie starke plötzliche Dehnungen oder Zerrungen im Bauchbereich (z.B. Tauchen, …
Da Sie wahrscheinlich gut trainiert sind, können Sie weiterlaufen, bis Sie sich nicht mehr wohlfühlen. Manche Schwangere joggen noch fast bis zum Geburtstermin. Die meisten, auch trainierte Läuferinnen, hören aber in der Mitte der Schwangerschaft damit auf, weil es wirklich zu mühsam wird. Viele …
Bei Bergwanderungen sollten Sie Extreme vermeiden, das sind Aufstiege mit einem Höhenunterschied von über 2000 m und ein sehr rascher Aufstieg (z.B. mit der Seilbahn) auf über 3000 m Zielhöhe. Die dünnere Luft ab einer Höhe von 2500 m führt zu Sauerstoffmangel, bringt Sie in Atemnot und …
Bei einer Schwangerschaft wird vom Training auf der Power Plate (Vibrationsplatte) abgeraten. Durch die Vibration könnte möglicherweise ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt ausgelöst werden. Diese könnten durch Mikroverletzungen in der Gebärmutter oder am Mutterkuchen ausgelöst werden. …
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Letzte Aktualisierung: 07.04.2021, BH/KM

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