Die Vorsorgeuntersuchung mit 4 Jahren

Kinderarzt untersucht das Ohr
©
Fotolia

Ihr Kind wird auch bei dieser Vorsorgeuntersuchung von Kopf bis Fuss durchgecheckt. Natürlich werden wieder die Werte von Gewicht, Körperlänge und Kopfumfang in die entsprechenden Kurven eingetragen. Der Arzt befragt die Eltern auch nach eventuell bereits durchgemachten Kinderkrankheiten.

Seit der letzten Vorsorgeuntersuchung vor zwei Jahren hat Ihr Kind wieder grosse Schritte in seiner motorischen Entwicklung gemacht. Haltung, Feinmotorik und Muskeln werden inspiziert. Mögliche Fehlentwicklungen können so rechtzeitig korrigiert werden. Besonders aufmerksam kontrolliert die Ärztin oder der Arzt wieder die Wirbelsäule, das Becken und die Beine. Dazu muss der kleine Patient selbst aktiv werden mit Mini-Vorführungen, wie etwa der Strichgang, auf einem Bein herumhüpfen oder im Stehen für zehn Sekunden die Augen schliessen, ohne dabei zu wackeln. Vielleicht auch einen Knopf zumachen oder die Fingerspitzen von Daumen und Zeigefinger zusammenbringen; das sollte ein Kind in diesem Alter eigentlich schon können.

Auch Ihre eigenen Beobachtungen aus dem täglichen Leben sind wichtig: Wie selbständig ist das Kind bereits? Kann sich Ihr Kind fast ohne Hilfe an- oder ausziehen? Kann es alleine essen und trinken und kennt es den Gebrauch von Besteck? Ist es fähig, ganz alleine zu spielen und sich zu konzentrieren oder einer Geschichte zuzuhören? Einfache Formen wie ein Viereck, Kreis oder ein Kreuz sollte es nachmalen können. Fordert man es auf, ein Männchen zu malen, zeichnet es einen "Kopffüssler". Ferner sollte es bereits grosse selbständige Aktivität zeigen - Rumtoben, Klettern, Spielen mit anderen Kindern, etc.

Viele Ärzte führen jetzt sicherheitshalber noch einmal einen Hör- und einen Sehtest durch. Einige Fragen stellt der Arzt jetzt nicht mehr an die Eltern, sondern direkt ans Kind. Auf diese Weise bekommt es das Gefühl, ernst genommen und mit einbezogen zu werden. Und ganz nebenbei können mögliche Sprachfehler wie Stottern, Lispeln oder Stammeln aufgedeckt werden. Wichtig ist: Kann Ihr Kind ganze Sätze sprechen? Kennt es seinen Vor- und Nachnamen und die Grundfarben? Stellt es Sinnfragen ("warum") und gibt es die Erklärung ("weil") dazu? Kann es schon eine Weile am Telefon sprechen?

Ganz viel Interesse wird der Arzt Ihren eigenen Beobachtungen im familiären Umfeld widmen. Verhaltensauffälligkeiten wie Aggressivität, mangelhafter sozialer Kontakt, Einnässen und Einkoten, Einschlaf- und Durchschlafstörungen und andere werden ebenfalls erfragt und besprochen. Geht es vielleicht schon in eine Kindertagesstätte oder einen Kindergarten? Wie ist es mit der Trotzphase?

Das Milchgebiss Ihres Kindes ist in diesem Alter mit 20 Zähnen vollständig. Denken Sie daran, mit Ihrem Kind die Zähne zu putzen; am besten dreimal täglich.

Die nächste Vorsorgeuntersuchung findet im Alter von 6 Jahren statt. Sollte Ihnen vorher etwas an Ihrem Kind auffallen, das für Sie Anlass zur Besorgnis ist, wird Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin für Sie immer erreichbar sein.

Eine vom Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Basel Stadt herausgegebene Broschüre  "Gesund durch die Schule" kann kostenlos auf dieser Seite heruntergeladen werden: http://www.gesundheit.bs.ch/schulgesundheit/schulaertzliche-untersuchungen.html. Die Informationen auf Seite 17 sollen Eltern helfen, mögliche Hörprobleme bei ihren Kindern frühzeitig zu erkennen.

Letzte Aktualisierung: 10.01.2020, BH