Eigener Sitzplatz, Schoss der Eltern, Kindersitz oder Babyschale?
Flugreisen mit Babys und Kleinkindern sind oft angenehmer als lange Autofahrten. Bis zu zwei Jahren fliegen Kinder zwar kostenlos (bzw. für eine Bearbeitungsgebühr), aber ohne eigenen Sitzplatz. Bei Start und Landung, bei Turbulenzen, am sichersten aber während des gesamten Fluges sitzen sie auf dem Schoss der Eltern, höchstens befestigt mit einem zur Verfügung gestellten Zusatzgurt (Schlaufengurt oder Loop-Belt), der seinen Zweck im Notfall auch nicht nicht erfüllen wird.
Kindersitz im Flugzeug?
Den besten Schutz bietet ein fürs Flugzeug geprüfter Kindersitz, den Sie selbst mitbringen und der am Urlaubsort meist auch noch fürs Auto gebraucht werden kann. Um auf sicher einen freien Platz für den Sitz neben sich zu haben, muss allerdings ein zusätzlicher Sitzplatz fürs Baby gekauft werden. Dafür werden in der Regel Sitze am Fenster oder in der Mitte einer Mittelreihe zugeteilt, da sie so kein Hindernis für die anderen Fluggäste im Falle einer Evakuierung darstellen.
Auf allen Flügen kann es unerwartet zu einem Druckabfall kommen, und wenn man mit dem Anziehen einer Sauerstoffmaske zu lange wartet, kann das zu Hirnschäden oder zum Tode führen. Fachleute raten deshalb strikt davon ab, Kleinkinder und Babys auf dem Boden kriechen, spielen oder schlafen zu lassen. Im Falle eines Druckabfalles in einer Flugzeugkabine sollten Eltern sich umgehend selbst mit der gelben Sauerstoffmaske sichern und danach dem Kind eine Maske aufsetzen. Sitze für Babies werden im Flugzeug immer so zugewiesen, dass es genügend gelbe Sauerstoffmasken auch für die Babys auf dem Schoss des Erwachsenen hat. Deswegen sollte beim Personal immer erst nachgefragt werden, bevor ein Sitzwechsel mit einem Baby vorgenommen wird. Auf Grossraumflugzeugen hat es meist genug Masken, aber auf kleineren Maschinen mit einem Gang (z.B. A320, B737 oder kleineren Maschinen) sollten Sie sich absichern.
Wenn Sie ohne Kindersitz reisen und für Ihr Kind auch keinen Sitzplatz kaufen möchten, empfiehlt es sich, schon im Reisebüro wenigstens einen Gangplatz, möglichst aber die sogenannten Mutter-Kind-Sitzplätze, meistens die ersten Sitzreihen in grossen Flugzeugen, zu buchen. Für junge Säuglinge gibt es dort spezielle Babybetten oder -schalen (Babybaskets), die an die Vorderwand gehängt werden. Mit spätestens acht Monaten und ca. 11 kg Körpergewicht ist ein Baby aber zu schwer und motorisch so weit, dass es sich selbst im Babybasket aufsetzen und herausfallen kann, weshalb diese dann nicht mehr erlaubt sind. Zudem sollte der Sicherheitsgurt des Babybasket stets geschlossen sein, wenn das Baby darin liegt, dass es im Falle einer Turbulenz gesichert ist.