Sex-My­then – was stimmt wirk­lich?

Paar im Bett, nur die Füsse unter der Bettdecke sichtbar
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Ge­ra­de wenn es um das The­ma Sex geht, hört man ziem­lich vie­le Be­haup­tun­gen. Man­che er­schei­nen plau­si­bel, an­de­re völ­lig ver­rückt. Also, was ist dran an die­sen My­then? Wahr­heit oder rei­ne Fan­ta­sie? Wir ha­ben die 10 gröss­ten My­then zum The­ma Lie­be, Lust und Sex un­ter die Lupe ge­nom­men.

Män­ner den­ken alle sie­ben Se­kun­den an Sex


An­ders aus­ge­drückt: Wol­len Män­ner grund­sätz­lich mehr Sex als Frau­en? Die­ses Kli­schee hält der Rea­li­tät nicht stand. Von den Frau­en, die öf­ter Lust auf Sex ha­ben als ihre Män­ner, ist eben nur sel­ten die Rede, weil es nicht in un­ser Bild vom Mann passt. Tat­sa­che ist, dass die Li­bi­do ziem­lich gleich­mäs­sig ver­teilt ist. Wis­sen­schaft­ler ha­ben glück­lich ver­hei­ra­te­te Paa­re be­fragt und her­aus­ge­fun­den, dass etwa 50 Pro­zent gleich star­ke Lust auf Sex ver­spürt. Bei ei­nem Vier­tel ist der Mann die trei­ben­de Kraft – bei ei­nem wei­te­ren Vier­tel die Frau. 

Auf die Grös­se oder Län­ge kommt es an


Vor al­lem Män­ner ma­chen sich Ge­dan­ken dar­über, ob ihr bes­tes Stück gross ge­nug ist. Und weil ihr Selbst­wert­ge­fühl da­von ab­hängt, dich­ten sie auch ger­ne ein paar Zen­ti­me­ter dazu. 14,48 cm ist an­geb­lich die Durch­schnitts­grös­se des Pe­nis in Mit­tel­eu­ro­pa. Den meis­ten Frau­en ist dies voll­kom­men egal, weil es nicht auf die Grös­se an­kommt, son­dern auf die Tech­nik. Die gröss­te Lust emp­fin­det eine Frau bei der Sti­mu­la­ti­on der Kli­to­ris – und da­bei spielt die Pe­nis­län­ge kei­ne Rol­le. Ab­so­lu­ter Un­sinn ist auch, dass es ei­nen Zu­sam­men­hang ge­ben soll zwi­schen der Grös­se der Nase, der Füs­se oder der Hän­de und der des Ge­schlechts­teils.

Nur Frau­en täu­schen den Or­gas­mus vor


Falsch. 16 Pro­zent der Män­ner ha­ben laut ei­ner Um­fra­ge schon min­des­tens ein­mal ei­nen Or­gas­mus vor­ge­täuscht. Ein­zi­ger Be­weis, dass er nicht wirk­lich ge­kom­men ist, ist der feh­len­de Sa­men­er­guss und das ist bei Sex mit Kon­dom nicht so di­rekt er­sicht­lich. Doch war­um spielt man über­haupt ei­nen Hö­he­punkt vor? Der Grund ist der glei­che bei Frau­en wie bei Män­nern: Es klappt nicht wie ge­wünscht und man will den Part­ner oder die Part­ne­rin nicht ent­täu­schen. 

Blon­di­nen, schö­ne Frau­en, we­ni­ger In­tel­li­gen­te oder Sin­gles ha­ben bes­se­ren Sex


Im Bett wer­den nicht die Blon­di­nen be­vor­zugt. Rot­haa­ri­ge Frau­en ha­ben laut Um­fra­gen am häu­figs­ten Sex. Die Be­haup­tung, dass schö­ne Frau­en bes­se­ren Sex ha­ben, ist da­ge­gen nicht ganz so ab­we­gig. Fühlt man sich in sei­nem Kör­per wohl, ist man ent­spann­ter und lässt sich mehr ge­hen. Auf das Selbst­be­wusst­sein kommt es also an. Und wie ist das beim Sex mit der In­tel­li­genz?  Ob dumm oder schlau – wich­tig ist, wie gut man ab­schal­ten kann. Hem­mungs­lo­se Hin­ga­be fällt in­tel­li­gen­te­ren, "kopf­las­ti­gen" Men­schen manch­mal et­was schwe­rer.

Ein Hand­stand nach dem Sex schützt vor Schwan­ger­schaft


Ein paar Sex-My­then sind auch rich­tig lus­tig – vor al­lem wenn es um die Emp­fäng­nis­ver­hü­tung geht. Das reicht vom Hand­stand nach dem Sex über Cola trin­ken, vom Tisch sprin­gen und an­de­ren Ak­tio­nen, die si­cher kei­ne Schwan­ger­schaft ver­hin­dern kön­nen. So­gar wäh­rend der Pe­ri­ode kann es „ein­schla­gen“, denn Sper­mi­en kön­nen in Ein­zel­fäl­len bis zu fünf Tage im Kör­per über­le­ben. Und nicht ein­mal Sex in der Ba­de­wan­ne bie­tet Schutz: Zwar über­le­ben nicht alle Sper­mi­en im hei­ßen Was­ser, bei bis zu 400 Mil­lio­nen Sper­mi­en pro Er­guss kom­men da aber si­cher ein paar Wi­der­stands­fä­hi­ge durch.

Nach 5000 Schuss ist Schluss


Der Sper­ma­vor­rat ei­nes Man­nes soll nach 5000 Eja­ku­la­tio­nen er­schöpft sein? Kei­ne Sor­ge: Der Sa­men wird bis ins hohe Al­ter stän­dig nach­pro­du­ziert, ge­zählt wird da nicht. Wahr­schein­lich woll­te man mit die­sem My­thos pu­ber­tie­ren­de Kna­ben vom Ona­nie­ren ab­hal­ten.

Ge­trän­ke ver­än­dern den Ge­schmack des Sper­mas


Sper­ma pur schmeckt sal­zig, mil­chig, nus­sig. Das kann durch Me­di­ka­men­te und be­stimm­te Nah­rungs­mit­tel ver­än­dert wer­den – es dau­ert al­ler­dings vie­le Stun­den, bis es sich aus­wirkt. Durch Bier, Fleisch, Spar­gel, Salz, Knob­lauch, Ni­ko­tin und As­pi­rin geht der Ge­schmack ins Un­an­ge­neh­me, durch Ana­nas­saft ins Lieb­lich-Süs­se. Üb­ri­gens: Dick wird nie­mand von der Sa­men­flüs­sig­keit: Eine Eja­ku­la­ti­on hat etwa 5 bis 25 Ka­lo­ri­en, etwa so viel wie eine Hand­voll Kar­tof­fel­chips.

Män­ner ge­hen öf­ter fremd als Frau­en


Das all­ge­mein gül­ti­ge Ge­schlech­terkli­schee "Frau­en sind treu und Män­ner nicht" ist falsch. Eine Stu­die hat her­aus­ge­fun­den, dass Frau­en so­gar häu­fi­ger als Män­ner ge­neigt sind, die ver­füh­re­rischs­ten An­ge­bo­te aus­zu­kos­ten und ih­ren Part­ner zu be­trü­gen. Das ist evo­lu­ti­ons­bio­lo­gisch be­dingt: Quer durchs Tier­reich, vom Wurm über die Maus bis hin zu Af­fen und dem Men­schen, muss das weib­li­che Ge­schlecht si­cher­stel­len, dass tat­säch­lich die ge­sün­des­ten, stärks­ten Sper­mi­en für die Nach­kom­men­schaft zur Ver­fü­gung ste­hen. Und das geht umso ef­fek­ti­ver, je mehr Se­xu­al­part­ner zur Ver­fü­gung ste­hen.

Män­ner mit Glat­ze sind po­ten­ter


Lei­der ist die­se Be­haup­tung nur ein Trost für Män­ner mit Haar­aus­fall – und eine Tes­to­ste­ron-Über­schät­zung. Das Hor­mon Tes­to­ste­ron la­gert sich an den Haar­wur­zeln ab und kann dort die Durch­blu­tung stö­ren, die Fol­ge ist eine Glat­ze. Um­ge­kehrt wirkt sich der Tes­to­ste­ron­spie­gel aber nicht als ein­zi­ger Stoff auf die se­xu­el­le Leis­tungs­fä­hig­keit aus, da sind auch noch an­de­re Hor­mo­ne ver­ant­wort­lich.

Afri­ka­ner ha­ben das gröss­te Ge­schlechts­or­gan


Zum Schluss noch ein My­thos, der tat­säch­lich wis­sen­schaft­lich be­grün­det ist: In­ner­halb von eth­ni­schen Grup­pen schwankt die durch­schnitt­li­che Grös­se sei­nes bes­ten Stücks. Laut ei­ner WHO-Stu­die ha­ben Afri­ka­ner wirk­lich ei­nen grös­se­ren Pe­nis, ge­folgt von den Eu­ro­pä­ern, un­ter die­sen füh­ren wie­der­um die Fran­zo­sen. Ab­ge­schla­gen sind die Asia­ten.

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Letzte Aktualisierung: 07.05.2021, swissmom-Redaktion

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