Mit Kindern kochen

Warum Kinder in der Küche mithelfen sollten und was im Zusammenhang mit Hygiene und Sicherheit wichtig ist.

Vater und zwei Kinder backen einen Kuchen
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Rüsten, Schnetzeln, Rühren: Kinder helfen gerne beim Kochen mit. Dabei lernen sie nicht nur, wie man sich eine gesunde Mahlzeit zubereitet. 

Warum Kinder in der Küche mithelfen sollten


Zugegeben: Wenn Kinder beim Kochen helfen, geht vieles länger, als wenn man es selber machen würde. Und nicht selten gibt es danach auch mehr aufzuräumen. Dennoch ist es wichtig, dass Kinder immer mal wieder mithelfen dürfen in der Küche. Denn dabei lernen sie eine Menge. 

Freude am gesunden Essen: Kinder greifen am Tisch oftmals lieber zu, wenn sie an der Zubereitung der Mahlzeit beteiligt waren. Indem Sie gemeinsam mit frischen und saisonalen Zutaten gesunde Gerichte kochen, lässt sich Ihr Kind viel eher für eine ausgewogene Ernährung begeistern, als mit Ermahnungen und Zurechtweisungen. 

Neue Lebensmittel kennenlernen: Beim Ausprobieren neuer Rezepte lernt Ihr Kind verschiedene Zutaten kennen. Zwar wird es dadurch nicht zwingend zum begeisterten Allesesser. Das gemeinsame Kochen weckt jedoch die Neugier auf bislang unbekannte Lebensmittel. 

Training für die Feinmotorik: In der Küche ist oftmals sorgfältiges und exaktes Arbeiten gefragt - sei es beim Rüsten, beim Würzen oder beim Anrichten. Darf es beim Kochen helfen, trainiert Ihr Kind ganz nebenbei seine Feinmotorik. Nach und nach lernt es auch, mit gefährlichen Küchengeräten umzugehen, ohne sich zu verletzen. 

Mathematisches Training: Beim Zählen, Wägen und Messen lernt es ganz viel über Zahlenmengen, Masse und Gewichte: Wie viele Äpfel braucht es für eine Wähe? Wie schwer ist der Kürbisschnitz? Und wie viele Deziliter Milch müssen für den Kartoffelstock abgemessen werden? 

Fehler machen und beheben: Beim Kochen kann auch mal etwas schief gehen. Bestenfalls kann man das Gericht mit Gewürzen oder einem Schuss Rahm retten. Schlimmstenfalls muss man noch einmal von vorne beginnen. Ihr Kind lernt so, dass Fehler kein Weltuntergang sein müssen und dass sich meistens eine Lösung finden lässt. Damit Ihr Kind dies auch tatsächlich lernt, ist es natürlich wichtig, dass Sie selber die Geduld nicht verlieren und auf die kleinen Pannen gelassen reagieren. 

Erfolgserlebnisse: Zu essen, was man selber gekocht hat, ist an sich schon ein Erfolgserlebnis. Wenn es dann auch noch den Eltern, den Geschwistern und vielleicht sogar den Gästen schmeckt, ist die Freude über das gelungene Gericht erst recht gross.

Worauf achten, wenn Kinder in der Küche mithelfen?


Damit das gemeinsame Kochen nicht zu einer hektischen Angelegenheit wird, sollten Sie Ihr Kind nur dann mithelfen lassen, wenn Sie genügend Zeit und Geduld haben. An einem Tag, an dem ohnehin schon alles drunter und drüber geht, ist es besser, wenn es seine Mithilfe aufs Tischdecken beschränkt. 

Wählen Sie zu Beginn einfache Gerichte aus, die Ihrem Kind schmecken. Mit zunehmender Küchenerfahrung können Sie sich dann an aufwendigere Rezepte und bislang unbekannte Zutaten heranwagen. 

Lesen Sie zuerst das Rezept genau durch und stellen Sie die benötigten Zutaten und Werkzeuge bereit. Mit der Zeit findet sich Ihr Kind immer selbständiger in der Küche zurecht und es kann vieles selber vorbereiten. Ganz nebenbei erfährt es so viel über die korrekte Lagerung von Lebensmitteln und die Funktion verschiedener Küchengeräte.

Besprechen Sie mit Ihrem Kind, wer welche Aufgaben übernimmt und zeigen Sie ihm, wie es seine Arbeit richtig ausführen kann. Dazu gehört auch die Anleitung, wie man den Tisch deckt und nach dem Essen die Küche wieder sauber aufräumt. 

Bei schwierigen oder langweiligen Aufgaben müssen Sie Ihr Kind vielleicht zum Dranbleiben ermutigen. Wenn am Ende etwas Gutes auf dem Tisch stehen soll, ist zuweilen etwas Durchhaltewillen gefragt. 

Hygieneregeln für das Kochen mit Kindern


Vermitteln Sie Ihrem Kind von Anfang an, dass zum Kochen auch das Einhalten von gewissen Hygieneregeln gehört:

  • Vor, während und nach dem Zubereiten der Mahlzeit die Hände gründlich waschen.

  • Lange Haare zusammenbinden, damit sich beim Essen kein Haar in der Suppe findet.

  • Die Kleider mit einer sauberen Schürze schützen.

  • Für die Zubereitung von rohen und gekochten Speisen unterschiedliche Schneidebretter und Messer verwenden.

  • Obst und Gemüse stets gründlich waschen - egal, ob sie mit oder ohne Schale verwendet werden.

  • Zum Probieren stets einen sauberen Löffel verwenden und nicht die Finger.

  • Fleisch, Fisch und Eierspeisen erst probieren, wenn sie ganz durchgegart sind.

  • Die Arbeitsfläche mit einem sauberen Lappen reinigen und am Ende alles abwaschen und aufräumen. 

Sicherheitstipps für das Kochen mit Kindern


Ebenso wichtig wie die Sauberkeit ist die Sicherheit. Vorschul- und Primarschulkinder sollten niemals unbeaufsichtigt in der Küche hantieren. Damit sie bequem an der Arbeitsfläche arbeiten können, benötigen kleinere Kinder einen rutschfesten Stuhl. Informieren Sie Ihr Kind über mögliche Gefahrenquellen, z. B., dass der Backofen und die Herdplatte auch dann noch heiss sind, wenn sie ausgeschaltet worden sind. 

Schärfen Sie Ihrem Kind zudem die folgenden Regeln ein:

  • Zum Schneiden von Lebensmitteln wird eine rutschfeste Unterlage verwendet. Geschnitten wird immer vom Körper weg.

  • Scharfe Messer und elektrische Geräte werden nur unter Aufsicht von Mama, Papa oder anderen Erwachsenen verwendet.

  • Bei elektrischen Geräten wird stets der Stecker gezogen, bevor sie befüllt werden oder bevor z. B. die Haken beim Mixer gewechselt werden. 

  • Die Griffe von Pfannen und Töpfen werden immer nach innen gedreht, sodass sie nicht über den Herd hinausragen und versehentlich heruntergerissen werden können. 

  • In der Küche wird nicht herumgerannt.

Falls es trotz aller Vorsicht zu Verletzungen kommt, bewahren Sie Ruhe. Kühlen Sie Verbrennungen während maximal 10 Minuten unter fliessendem Wasser (15 bis 20 °C). Kleinere Schnittwunden sollten Sie desinfizieren und mit einem Pflaster verbinden. 

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