Ex­pe­ri­men­tie­ren mit Son­nen­creme

Handabdruck mit Sonnencreme

"War­um muss ich mich im­mer ein­cre­men?" - Eine Fra­ge, die fast alle El­tern in schö­ner Re­gel­mäs­sig­keit zu hö­ren be­kom­men, wenn draus­sen die Son­ne scheint. Wie vie­le Müt­ter und Vä­ter ha­ben sich schon den Mund fus­se­lig ge­re­det, um ih­rem Nach­wuchs zu er­klä­ren, wie wich­tig es ist, die Haut vor schäd­li­cher UV-Strah­lung zu schüt­zen? Und doch gibt es je­des Mal ein Thea­ter, wenn Mama vor dem Spiel­platz­be­such die Tube mit der Son­nen­creme zückt. An­statt sich schon wie­der auf die lei­di­ge Dis­kus­si­on ein­zu­las­sen, ist dies viel­leicht der Mo­ment, um das Nach­mit­tags­pro­gramm um­zu­krem­peln und dem Nach­wuchs an­hand von ei­ni­gen Ex­pe­ri­men­ten zu zei­gen, was Son­nen­licht be­wir­ken kann und was sich än­dert, wenn Son­nen­creme ins Spiel kommt. 

Die Kraft der Son­ne

Um über­haupt ver­ste­hen zu kön­nen, war­um es wich­tig ist, sich vor zu star­ker Son­nen­strah­lung zu schüt­zen, ist es sinn­voll, wenn die Kin­der erst ein­mal er­for­schen, wie kraft­voll das Licht der Son­ne ist. Dies geht ganz ein­fach, in­dem sie an ei­nem son­ni­gen Tag mit Mün­zen, Blät­tern oder Knöp­fen ein Mus­ter auf ein dunk­les Bas­tel­pa­pier le­gen. Schon nach ei­ni­gen Stun­den an der pral­len Son­ne ha­ben die Strah­len das Pa­pier so stark ge­bleicht, dass das Mus­ter nach dem Ent­fer­nen der Ge­gen­stän­de sicht­bar wird. 

Was ge­schieht, wenn das Licht der Son­ne auf eine Lupe fällt, muss­te schon Mi­chel aus Lön­ne­ber­ga er­fah­ren, der sich doch ei­gent­lich nur die schö­ne Straus­sen­fe­der auf Frau Pfar­rers Hut et­was nä­her an­se­hen woll­te, wor­auf nach kur­zer Zeit  Rauch auf­stieg. Et­was we­ni­ger dra­ma­tisch ver­läuft das Gan­ze, wenn die Kin­der ihre Glas­lu­pe auf ein Holz­brett rich­ten, so dass sich die Licht­strah­len der Son­ne in ei­nem Punkt sam­meln. Mit et­was Übung las­sen sich auf die­se Wei­se Mus­ter und Buch­sta­ben ins Holz bren­nen und die Kin­der er­fah­ren, wel­che Kraft im Licht der Son­ne steckt. Na­tür­lich darf die­ses Ex­pe­ri­ment nur un­ter Auf­sicht ei­nes Er­wach­se­nen durch­ge­führt wer­den. In der Um­ge­bung darf sich nichts Brenn­ba­res wie tro­cke­nes Gras oder Zei­tungs­pa­pier be­fin­den und am Ende muss die Lupe kin­der­si­cher ver­staut wer­den. Nicht dass die Knöp­fe in ei­nem un­be­auf­sich­tig­ten Mo­ment auf die Idee kom­men, ein Feu­er­chen zu ent­fa­chen. 

Ob die Hit­ze der Son­ne auch aus­reicht, um ein Spie­gelei zu bra­ten? Ohne die Hil­fe ei­nes So­lar­ko­chers dürf­te dies in un­se­ren Brei­ten­gra­den selbst an Hit­ze­ta­gen schwie­rig sein. War­um nicht ein­mal die lan­gen Som­mer­fe­ri­en dazu nut­zen, ge­mein­sam ei­nen sol­chen Ofen zu bau­en, da­mit die Kin­der mit Son­nen­en­er­gie ein­fa­che Mahl­zei­ten zu­be­rei­ten und noch mehr über die Kraft der Son­nen­strah­len er­fah­ren kön­nen? 

Wenn Son­nen­creme ins Spiel kommt 

Lan­ge Vor­trä­ge über die Wir­kungs­wei­se von Son­nen­creme kann man sich bei klei­nen Kin­dern schen­ken. Viel ein­drück­li­cher ist es, wenn sie ihre ei­ge­nen Be­ob­ach­tun­gen an­stel­len kön­nen. Zum Bei­spiel, in­dem sie auf der ei­nen Hälf­te ei­nes dunk­len Bas­tel­pa­piers mit Son­nen­creme ei­nen Hand­ab­druck ma­chen. Die an­de­re Hälf­te des Pa­piers bleibt frei von Son­nen­creme. Wich­tig ist, nur eine dün­ne Schicht Son­nen­creme zu ver­wen­den, da sonst das Re­sul­tat nicht gut sicht­bar ist. Nach­dem das Pa­pier ei­ni­ge Stun­den dem Son­nen­licht aus­ge­setzt war, zeigt sich deut­lich, wozu Son­nen­schutz gut ist. Wäh­rend näm­lich das Pa­pier dort, wo sich der Hand­ab­druck be­fin­det, sei­ne ur­sprüng­li­che Far­be be­hal­ten hat, ist der Rest des Blat­tes ge­bleicht. 

Grös­se­re Kin­der in­ter­es­sie­ren sich viel­leicht auch schon für die ver­schie­de­nen Licht­schutz­fak­to­ren. Dazu nimmt man wie­der ein dunk­les Bas­tel­pa­pier, das mit ei­ner Glas­plat­te, zum Bei­spiel von ei­nem al­ten Bil­der­rah­men, be­legt wird. Mit ei­nem ab­wasch­ba­ren Stift wird ein Git­ter­netz mit etwa gleich gros­sen Qua­dra­ten auf­ge­zeich­net. Das ers­te Feld dient als Kon­troll­feld und wird mit ei­nem Ge­gen­stand - zum Bei­spiel ei­nem Fünf­li­ber oder ei­ner gros­sen Mu­schel - ab­ge­deckt. Das nächs­te Feld bleibt ohne Son­nen­creme, auf die wei­te­ren Fel­der kommt je­weils eine Schicht Son­nen­schutz­mit­tel mit un­ter­schied­li­chem Licht­schutz­fak­tor. Un­ter­halb des Fel­des wer­den der Pro­dukt­na­me und der Licht­schutz­fak­tor no­tiert. Nun bleibt das Gan­ze ca. 2 Stun­den an der Son­ne lie­gen. Nach dem Ent­fer­nen der Glas­plat­te zeigt sich an der mehr oder we­ni­ger star­ken Ver­fär­bung des Pa­piers, wie gut oder wie schlecht die ver­schie­de­nen Son­nen­schutz­mit­tel vor der Son­nen­ein­strah­lung schüt­zen. Als Ver­gleich dient das Kon­troll­feld. 

Wei­ter­füh­ren­de Ex­pe­ri­men­te 

Aus­ge­spro­chen wir­kungs­voll sind Ex­pe­ri­men­te mit spe­zi­el­len UV-Per­len. Die­se sind im On­line-Han­del er­hält­lich. Bei nor­ma­len Licht­ver­hält­nis­sen sind die Per­len weiss, beim Kon­takt mit UV-Licht aber ver­än­dern sie ihre Far­be. Da­mit lässt sich eben­falls tes­ten, wie gut ein Son­nen­schutz­mit­tel die Haut schützt. Dazu wer­den die Per­len auf ver­schliess­ba­re klei­ne Plas­tik­beu­tel ver­teilt. Wäh­rend ein Beu­tel "un­be­han­delt" bleibt, wer­den die an­de­ren mit ver­schie­de­nen Son­nen­schutz­mit­teln be­stri­chen. Vor dem An­brin­gen der Son­nen­creme wird auf der Rück­sei­te des Beu­tels der je­wei­li­ge Licht­schutz­fak­tor no­tiert. Schon nach kur­zer Zeit an der Son­ne zeigt sich an der Ver­fär­bung der Per­len, wie gut die ein­zel­nen Pro­duk­te vor Son­nen­ein­strah­lung schüt­zen. Die Kin­der kön­nen auch be­ob­ach­ten, was pas­siert, wenn die Per­len mit UV-Schutz-Tex­ti­li­en oder mit ei­ner Son­nen­bril­le ab­ge­deckt wer­den. 

UV-Per­len sind zu­dem ein gu­tes Hilfs­mit­tel, um Kin­dern ver­ständ­lich zu ma­chen, war­um Son­nen­schutz auch bei be­wölk­tem Him­mel wich­tig ist. Auf ei­ner Schnur auf­ge­fä­delt las­sen sie sich als Hals­ket­te oder Arm­band tra­gen. Je stär­ker sich die Per­len ver­fär­ben, des­to wich­ti­ger ist es, dass trotz Wol­ken der Son­nen­schutz nicht ver­ges­sen geht. Auf die­se Wei­se lässt sich auch tes­ten, ob man am Schat­ten tat­säch­lich vor der Son­ne ge­schützt ist. 

Letzte Aktualisierung: 23.03.2020, TV