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                              Ver­bren­nun­gen und Ver­brü­hun­gen im Kin­des­al­ter

                              Schutz­mass­nah­men im Haus­halt - und Ers­te Hil­fe bei Brand­wun­den

                              Kind steht am Kochherd mit kochendem Wasser
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                              Ver­bren­nun­gen und Ver­brü­hun­gen ge­hö­ren zu den häu­figs­ten Un­fäl­len im Kin­des­al­ter. Kin­der im Ent­de­ckungs­al­ter zwi­schen 2 und 4 Jah­ren sind be­son­ders ge­fähr­det.

                              Ers­te Hil­fe bei klei­ne­ren Brand­ver­let­zun­gen


                              • Klei­der so­fort ent­fer­nen (sie spei­chern die Hit­ze) - aber nur wenn sie nicht an der Haut haf­ten

                              • Brand­wun­de mög­lichst so­fort un­ter flies­sen­dem kal­tem Was­ser küh­len. Bit­te nor­ma­les Was­ser aus der Was­ser­lei­tung (ca. 15 - 20° C): Eis­kal­tes Was­ser, Cool-Packs oder Eis­wür­fel füh­ren zu ei­ner ge­fähr­li­chen Un­ter­küh­lung und ver­zö­gern die Wund­hei­lung. Durch den Käl­te­reiz zie­hen sich die fei­nen Ge­fäs­se im ver­letz­ten Haut­are­al zu­sam­men und die Durch­blu­tung kommt zum Er­lie­gen, was wei­te­re Schä­den an der Haut zur Fol­ge hat. Die Küh­lung mit nor­ma­lem Lei­tungs­was­ser ist selbst 5 - 10 Mi­nu­ten nach dem Ver­bren­nungs­er­eig­nis noch nütz­lich und Schmerz lin­dernd. Sie ver­hin­dert eine Aus­deh­nung der Ver­bren­nung auf tie­fe­re Schich­ten (in de­nen im­mer noch Hit­ze sitzt), das so­ge­nann­te Nach­bren­nen. Aus­ser­dem wird der Schmerz be­täubt und die Ge­fahr spä­te­rer Kom­pli­ka­tio­nen ver­min­dert. Die Küh­lung soll­te 10 - 15 Mi­nu­ten an­dau­ern, bei klei­ne­ren Ver­bren­nun­gen so­lan­ge, bis der Schmerz nach­lässt. Die Kalt­was­ser­be­hand­lung kann auch mit nass­kal­ten Um­schlä­gen (sau­be­re, nas­se Hand­tü­cher) fort­ge­setzt wer­den.

                              • Klei­ne Ver­bren­nun­gen ge­rin­gen Gra­des (ohne Bla­sen­bil­dung) an der Luft hei­len las­sen und nicht mit ei­nem Pflas­ter oder Ver­band ab­de­cken. Sie hei­len in der Re­gel fol­gen­los in­ner­halb von drei bis zehn Ta­gen auch ohne ärzt­li­che Hil­fe ab. Kei­ne Haus­mit­tel wie Sal­ben, Pu­der, Gels, Öle oder Des­in­fek­ti­ons­mit­tel an­wen­den! Sie könn­ten die In­fek­ti­ons­ge­fahr er­hö­hen.

                              Mass­nah­men bei grös­se­ren Ver­bren­nun­gen und Ver­brü­hun­gen


                              Hat sich das Kind eine Ver­bren­nung zu­ge­zo­gen, die grös­ser ist als sein Hand­tel­ler, was v.a. bei ei­ner Ver­brü­hung leicht der Fall ist, muss es ärzt­lich be­han­delt wer­den. Sind bei Kin­dern un­ter vier Jah­ren mehr als acht Pro­zent der Haut­flä­che ver­brannt (bei Kin­dern über vier Jah­ren: mehr als zehn Pro­zent), muss das Kind in ei­nem Kran­ken­haus be­han­delt wer­den. Das gilt üb­ri­gens auch für alle Ver­bren­nun­gen der Hän­de oder Füs­se und auch für Ver­bren­nun­gen über Ge­len­ken, im Ge­sicht und an den Ge­ni­ta­li­en. Zur Be­rech­nung: Die Hand­flä­che in­klu­si­ve Fin­ger des Kin­des ent­spricht etwa ei­nem Pro­zent sei­ner Kör­per­ober­flä­che.

                              • Lö­schen Sie das Kind mit De­cken, durch Wäl­zen am Bo­den oder mit Was­ser.

                              • Ru­fen Sie die Not­fall-Num­mer 144 an.

                              • Mit dem Aus­zie­hen soll­te man kei­ne Zeit ver­lie­ren. Es ge­nügt, das ver­letz­te Kind in sau­be­re Hand­tü­cher ein­zu­pa­cken. Dar­über eine war­me De­cke.

                              • Neh­men Sie das Kind auf­recht auf den Schoss, um die At­mung zu er­leich­tern, und be­ru­hi­gen sie es.

                              Kinderhand mit Blasen einer Verbrennung
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                              Schmerz­be­kämp­fung und Spät­fol­gen


                              Kin­der, die ei­nen Ver­bren­nungs- oder Ver­brü­hungs­un­fall er­lit­ten ha­ben, be­nö­ti­gen in­ten­si­ve schmerz­stil­len­de Mass­nah­men, um lang dau­ern­de psy­chi­sche Spät­fol­gen des trau­ma­ti­schen Er­leb­nis­ses mög­lichst zu ver­hin­dern. Das wird je­doch häu­fig ver­nach­läs­sigt: Da die Ver­bren­nung ei­nen ex­tre­men Stress dar­stellt, sind die Kin­der häu­fig still, in sich zu­rück­ge­zo­gen und ver­schüch­tert und äus­sern we­nig Schmer­zen. Die In­ten­si­tät ih­rer Schmer­zen wird des­halb auch von Ärz­ten oft un­ter­schätzt. So er­gab eine Un­ter­su­chung, dass Klein­kin­der mit Ver­bren­nun­gen nur zu 50 Pro­zent über­haupt eine Be­täu­bung er­hiel­ten, wäh­rend es bei Schul­kin­dern im­mer­hin 75 Pro­zent wa­ren.

                              Wei­te­re In­for­ma­tio­nen

                              Beratungsstelle für Brandverhütung: www.bfb-cipi.ch

                              Zum Tag des brandverletzten Kindes: www.hautstigma.ch

                              So schüt­zen Sie Ihr Kind vor Brand­ver­let­zun­gen


                              Kon­takt­ver­bren­nung: Heis­se Ober­flä­chen wie Ka­min­ofen­schei­ben, Herd­plat­ten, Back­öf­en­tü­ren oder Bü­gel­eisen füh­ren zu schwe­ren Ver­bren­nun­gen an den Han­din­nen­flä­chen der Kin­der.  Die Kin­der blei­ben förm­lich dar­an „kle­ben“. Ver­nar­bun­gen an den Hän­den mit Funk­ti­ons­ein­schrän­kun­gen sind oft die Fol­ge.

                              • Hal­ten Sie Ihre Kin­der von Ka­min­öfen und Back­of­en­tü­ren fern.

                              • Sor­gen Sie da­für, dass Ober­flä­chen wie an Ka­min­öfen oder Hei­zun­gen ge­si­chert be­zie­hungs­wei­se ab­ge­deckt sind.

                              • Ko­chen Sie auf den hin­te­ren Herd­plat­ten und si­chern Sie das Koch­feld mit ei­nem Herd­schutz­git­ter.

                              • Wär­men Sie Kirsch­kern­kis­sen nur an.

                              • Be­nut­zen Sie für klei­ne Kin­der kei­ne Heiz­de­cken.

                              • Schal­ten Sie das Bü­gel­eisen im­mer aus, wenn es nicht un­ter di­rek­ter Auf­sicht ist, und stel­len Sie es für Kin­der un­er­reich­bar ab. Ach­ten Sie auch auf her­ab­hän­gen­de Ka­bel.

                              Ver­brü­hun­gen: Ge­ra­de bei Klein­kin­dern ist eine Ver­brü­hung durch heis­ses Was­ser, Was­ser­dampf oder an­de­re Flüs­sig­kei­ten sehr häu­fig. Schnell reis­sen sie heis­se Ge­trän­ke vom Tisch oder ko­chen­des Was­ser von der Herd­plat­te. Be­reits eine Tem­per­ar­tur von 52° C schä­digt die die emp­find­li­che Kin­der­haut, und der In­halt ei­ner Tas­se reicht aus, um ein Drit­tel der Kör­per­ober­flä­che ei­nes Säug­lings oder Klein­kin­des zu ver­brü­hen.

                              • Be­gren­zen Sie die Heiss­was­ser­tem­pe­ra­tur des Boi­lers auf ma­xi­mal 50° C, im Bad fest­stell­ba­re Was­ser­reg­ler auf ma­xi­mal 38° C ein­stel­len.

                              • Die Tem­pe­ra­tur des Ba­de­was­sers über­prü­fen (36–37° C) und nie heis­ses Was­ser nach­lau­fen las­sen, wäh­rend das Kind in der Wan­ne sitzt.

                              • Ge­fäs­se mit heis­ser Flüs­sig­keit wie Kaf­fee, Tee oder Sup­pe im­mer weit ent­fernt vom Tischrand ab­stel­len.Auf Tisch­de­cken ver­zich­ten. Nichts Heis­ses trin­ken oder es­sen, wäh­rend das Kind auf dem Schoss sitzt.

                              • Töp­fe und Pfan­nen im­mer mit dem Griff nach hin­ten auf den Herd stel­len und mög­lichst hin­te­re Koch­fel­der be­nut­zen. Ein Herd­schutz­git­ter ist sinn­voll.

                              • Ge­trän­ke und Nah­rungs­mit­tel aus der Mi­kro­wel­le stets gut um­rüh­ren und vor dem Füt­tern selbst pro­bie­ren. Das Äus­se­re fühlt sich oft nur lau­warm an, der In­halt kann aber ko­chend heiss sein. Die Tem­pe­ra­tur mit der Hand zu prü­fen, ge­nügt nicht.

                              • Bett­fla­schen im­mer fest ver­schlies­sen und nicht zu heiss be­fül­len. Ein Tuch dar­um wi­ckeln, da­mit kein di­rek­ter Haut­kon­takt be­steht.

                              Of­fe­nes Feu­er, Streich­höl­zer, Ker­zen: Für Kin­der ist ein fla­ckern­des Licht fas­zi­nie­rend. Aber eine Ker­zen­flam­me ist über 1.000 Grad Cel­si­us heiss! Kin­der müs­sen des­halb früh­zei­tig ler­nen: Mit Feu­er spielt man nicht, denn Feu­er ist ge­fähr­lich.

                              • Äl­te­re Kin­der soll­ten Ker­zen nur an­zün­den dür­fen, wenn Er­wach­se­ne da­bei sind.

                              • Kin­der nie­mals mit bren­nen­den Ker­zen al­lein las­sen. Auch die Ker­zen selbst soll­ten nie un­be­ob­ach­tet blei­ben: Schon eine leich­te Zug­luft kann ge­nü­gen, um Gar­di­nen, Ta­pe­ten oder Mö­bel in Flam­men auf­ge­hen zu las­sen. Lö­schen Sie die Ker­zen im­mer beim Ver­las­sen des Zim­mers.

                              • Stel­len Sie die Ker­zen nur in in­tak­ten Me­tall­hal­tern auf.

                              • Be­wah­ren Sie Feu­er­zeu­ge und Streich­höl­zer im­mer aus­ser­halb der Reich­wei­te von Kin­dern auf!

                              • Neh­men Sie sich viel Zeit, um Ih­rem Kind den rich­ti­gen Um­gang mit Feu­er zu er­klä­ren.

                              Feu­er­werk: Vie­le Un­fäl­le im Zu­sam­men­hang mit Feu­er­werk kön­nen ver­mie­den wer­den, wenn ei­ni­ge grund­le­gen­de Re­geln ein­ge­hal­ten wer­den. Feu­er­werks­ar­ti­kel wie Knal­ler, Ra­ke­ten und Vul­ka­ne ge­hö­ren nicht in die Hän­de von Kin­dern.

                              • Be­fol­gen Sie die In­struk­tio­nen des Ver­kaufs­per­so­nals und le­sen Sie vor dem An­zün­den (bei Ta­ges­licht) die Ge­brauchs­an­wei­sung auf dem Feu­er­werks­kör­per oder auf der Ver­pa­ckung.

                              • Nie­mals Feu­er­werks­kör­per selbst bas­teln oder ge­kauf­te ma­ni­pu­lie­ren.

                              • Vor­ge­schrie­be­ne Si­cher­heits­ab­stän­de ein­hal­ten. Die­se va­ri­ie­ren je nach Ra­ke­te zwi­schen 40 bis 200 Me­tern.

                              • Be­auf­sich­ti­gen Sie Kin­der und Ju­gend­li­che. Auf die Ge­fah­ren hin­wei­sen und nie al­lei­ne Feu­er­werks­kör­per ab­schies­sen las­sen.

                              • Böl­ler und Knal­lerb­sen nicht in Ho­sen­ta­schen auf­be­wah­ren. Sie kön­nen sich durch Rei­bung ent­zün­den und schwers­te Ver­bren­nun­gen im Ge­ni­tal­be­reich ver­ur­sa­chen.

                              • Häu­ser vor un­kon­trol­lier­ten Flug­kör­pern schüt­zen: Tü­ren, Fens­ter und Dach­lu­kar­nen schlies­sen.

                              • Nie­mals auf Men­schen, Tie­re, Bal­ko­ne, Häu­ser, brenn­ba­re Ma­te­ria­li­en zie­len.

                              • Ra­ke­ten nur aus kipp­si­cher auf­ge­stell­ten und gut ge­si­cher­ten Fla­schen oder Roh­ren ab­feu­ern. Feu­er­werks­kör­per nie­mals aus der Hand zün­den, sie könn­ten vor­zei­tig ex­plo­die­ren. Schwe­re Hand­ver­let­zun­gen wä­ren die Fol­ge.

                              • Blind­gän­ger nicht nach­zün­den und sich erst nach 10 Mi­nu­ten an­nä­hern. Mit Was­ser über­gies­sen oder in ei­nem Was­ser­ei­mer un­schäd­lich ma­chen.

                              • Beim Um­gang mit Feu­er­werks­kör­pern gilt strik­tes Rauch­ver­bot.

                              Man­che Kin­der ha­ben ein hö­he­res Ri­si­ko für Brand­ver­let­zun­gen


                              Die Ge­fahr von Ver­bren­nun­gen für Kin­der ist - nicht sehr über­ra­schend - un­ge­recht ver­teilt. Bei den Un­fäl­len spie­len näm­lich die so­zio­öko­no­mi­schen Ri­si­ko­fak­to­ren eine wich­ti­ge Rol­le. So er­mit­tel­ten bri­ti­sche Wis­sen­schaft­ler in ei­ner viel zi­tier­ten Stu­die, dass Kin­der von El­tern mit dem nied­rigs­ten be­ruf­li­chen Sta­tus ein 16-mal grös­se­res Ri­si­ko hat­ten, an ei­nem Woh­nungs­brand zu ster­ben. Kin­der aus so­zi­al be­nach­tei­lig­ten Be­völ­ke­rungs­schich­ten, Kin­der aus Mi­gran­ten­fa­mi­li­en, Kin­der, die in be­eng­ten Wohn­ver­hält­nis­sen oder in kin­der­rei­chen Fa­mi­li­en le­ben, aber auch Kin­der al­lein er­zie­hen­der El­tern ha­ben ein er­höh­tes Ri­si­ko, durch Feu­er Scha­den zu er­lei­den. Auch ein ge­rin­ger Bil­dungs­grad der El­tern, Dro­gen- und Al­ko­hol­kon­sum und Ar­beits­lo­sig­keit er­hö­hen die Ge­fahr für Ver­bren­nungs­un­fäl­le.

                              Tipp

                              Die „bfu-Kinderpost“ dient der Unfallverhütung bei Kleinkindern und Kinder im Vorschulalter. Sie besteht aus 16 Broschüren, die, beginnend mit der Geburt des Kindes bis zu seinem 8. Lebensjahr, alle 6 Monate gratis an die Eltern abgegeben werden. In den farbigen Broschüren findet man Tipps und Anregungen zur Erhöhung der Sicherheit für das Kind im Haushalt, beim Spiel und Sport sowie im Strassenverkehr. Die einzelnen Nummern entsprechen dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes. Sie können bezogen werden unter: Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu, bfu-Kinderpost, Hodlerstrasse 5a, 3011 Bern, www.kinderpost.bfu.ch, Mailadresse: kipo@bfu.ch.

                              kurz&bündigkurz&bündig
                              2/7/2018
                              Wärmflasche

                              Vor­sicht heiss!

                              Auf den meis­ten Bett­fla­schen fin­det sich der Warn­hin­weis "Kein ko­chen­des Was­ser ein­fül­len". Das hat sei­ne …
                              kurz&bündigkurz&bündig
                              11/10/2017
                              Kind vor einer brennenden Kerze

                              Feu­er un­term Dach

                              Mit der wach­sen­den An­zahl tech­ni­scher Ge­rä­te, Ak­kus und Bat­te­ri­en, Licht­quel­len und Plas­tik­tei­len wächst das …
                              Letzte Aktualisierung: 16.01.2020, BH

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                              3/18/2023
                              Mann mit Baby im Arm

                              Das Al­ter des Va­ters

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