Sicheres Grillieren
Welche Sicherheitstipps Sie berücksichtigen sollten, damit das Grillvergnügen nicht mit einer Verbrennung endet.
Bei schönem Wetter schmeckt es draussen noch einmal so gut! Da holt man gern den Grill in den Garten oder auf die Terrasse, zieht mit allem Zubehör und Picknick-Korb in den Wald oder auf eine grüne Wiese. Doch vom Freizeitspass ist es nicht weit zum Flammenmeer, wenn auf zu langsam brennende Grillholzkohle Brandbeschleuniger gekippt werden. Jährlich geschehen vor allem dadurch viele Unfälle beim Grillieren - und nicht wenige enden mit schwersten Verbrennungen.
Warum sind Kinder besonders gefährdet?
Kinder sind allein durch ihre Grösse besonders gefährdet, sich am Grill Gesicht, Hals und Brust schwer zu verbrennen, da sie auf Augenhöhe mit dem Grill spielen. Verbrennungen von 50 Prozent und mehr der Körperoberfläche sind keine Seltenheit. Die Haut von Kindern ist zudem deutlich dünner als die von Erwachsenen. Deshalb erleiden Kleinkinder auch viel schneller tiefere und schwerere Brandverletzungen als Erwachsene.
Ausmass und Tiefe einer Brandverletzung erschliessen sich oft erst bei der ärztlichen Untersuchung. Auch scheinbar kleinflächige Verbrennungen können für Kinder sehr gefährlich sein. Lebenslange Entstellung und Behinderung durch Narben sind häufige Folgen von Verbrennungen. Da Narben kaum mitwachsen und das Wachstum und die Beweglichkeit behindern, ziehen sie Korrekturoperationen und weitere Behandlungen bis ins Erwachsenenalter nach sich. Brandverletzungen sind darüber hinaus ausserordentlich schmerzhaft und erfordern eine aufwendige, kindgerechte Behandlung durch interdisziplinäre Teams in einem spezialisierten Zentrum.
Welche Sicherheitsmassnahmen sind einzuhalten?
Beim Grillieren mit Kindern sollten unbedingt verschiedene Sicherheitsmassnahmen beachtet werden:
Niemals Spiritus, Alkohol, Benzin, Terpentin oder ähnliches verwenden – weder zum Anzünden noch zum Nachgiessen auf zu langsam brennende Holzkohle! Gefährliche Verpuffungen mit meterhohen Flammenwänden und Rückzündungen sind die schlimmste Reaktion, wenn man hungrig und ungeduldig Spiritus oder andere Brandbeschleuniger auf zu langsam brennende Grillholzkohle giesst.
Zum Anfeuern am besten geeignet sind feste Grillanzünder aus dem Fachhandel.
Der Grill sollte fest und kippsicher im Windschatten stehen, in sicherer Entfernung von anderen brennbaren Materialien.
Kinder haben am Grill nichts zu suchen, sie sollten einen Sicherheitsabstand von mindestens zwei bis drei Metern einhalten.
Den Grill nie von Kindern anzünden oder bedienen lassen.
Den Grill niemals unbeaufsichtigt lassen!
Ein Kübel mit Sand, ein Feuerlöscher oder eine Löschdecke sind zum Löschen des Feuers bereit zu halten.
Brennendes Fett darf man nicht mit Wasser, sondern nur durch Abdecken löschen. Fettexplosion!
Nach dem Grillieren werden das Grillfeuer und die Glut vollständig gelöscht und können auskühlen.
Erste Hilfe: Ist es doch zu einer Verbrennung gekommen, sollten verbrannte Stellen sofort für 10 bis 15 Minuten mit Wasser (nicht kälter als 15 °C) gekühlt werden. Ausserdem sollte man den Notarzt rufen oder so schnell wie möglich selbst einen Arzt aufsuchen oder zum Spital fahren.