Der dritte Wachstumsschub ab der 12. Lebenswoche
Wie Ihr Baby sich in dieser Phase entwickelt und wie Sie es dabei unterstützen können.
Was entwickelt sich beim Baby?
Die Bewegungen des Babys werden nun zielgerichteter. Es strampelt zwar wie ein kleiner Weltmeister, aber die Bewegungen mit den Armen und den Beinen werden nun fliessender. Ihr Baby versucht vielleicht schon gezielt nach einem Gegenstand, z.B. der Figur am Mobile, zu greifen. Das klappt jedoch nicht immer, weil sie die Distanz zwischen ihrer Hand und dem Gegenstand noch nicht einschätzen können. Viele Kinder beginnen in dieser Phase, alles Greifbare in den Mund zu stecken, machen gerne Lärm mit einer Rassel und erkunden Ihr Gegenüber, indem sie ins Gesicht, in die Haare oder in die Kleidung fassen.
Jetzt entwickelt sich auch das Sozialverhalten. Ihr Baby kann nun auf Ihre Stimmungen reagieren. Lächeln Sie es an, ist es in der Lage, zurück zu lächeln. Es wird sich öfter auf den Bauch drehen und sein Köpfchen recken, denn es ist neugierig und will mehr von seiner Umwelt mitbekommen. Es kann sich eine Weile mit sich selbst beschäftigen.
Mit 12 Wochen entdecken Babys auch ihre eigene Stimme und den Übergang von leisen zu lauten Tönen. Das hat zur Folge, dass sie den ganzen Tag erzählen und vor allem kreischen. Sie toben sich dabei richtig aus und “verwöhnen” ihre Eltern mit lauten, leisen, noch lauteren bis hin zu schrillen Tönen, die ein Glas zum Zerspringen bringen könnten. Auch wenn dies für Mama, Papa und den lieben Nachbarn zur Geduldsprobe wird, sollten Sie Ihr Baby dabei nicht ruhigstellen oder sein Spielen mit der Stimme unterbinden. Es ist Teil der kognitiven Entwicklung und sollte ausgelebt werden dürfen. So trainiert es die Stimmbänder und die Lippen- und Zungenmuskulatur, und das bedeutet tatsächlich erste Kommunikation.
So unterstützen Sie Ihr Baby
Lassen Sie Ihr Baby so oft es geht nackt strampeln, beim Windelwechsel oder auf einer weichen, warmen Spieldecke. Dies fördert die Körperwahrnehmung und den Bewegungsdrang. Falls nacktes Strampeln durch die Jahreszeit nur bedingt möglich ist, ziehen Sie Ihrem Baby leichte Kleidung an, damit es sich möglichst frei bewegen kann
Wenn Ihr Baby nicht mehr satt zu werden scheint, stillen Sie es einfach häufiger. Weil der Magen Ihres Babys inzwischen grösser geworden ist, braucht es mehr Milch und Kalorien - aber die Brust gewöhnt sich schnell daran, kontinuierlich mehr zu produzieren. Jetzt begreift Ihr Baby langsam, dass Mamas Busen zu Mama und nicht mehr zu ihm gehört. Das Stillen wird oft zu einer Geduldsprobe. Dies ist aber kein Grund zum Abstillen. Versuchen Sie einfach häufiger, die Seite der Brust zu wechseln.
Jetzt können Sie Ihr Baby langsam an feste Rituale zu festen Zeiten gewöhnen. Sie dienen als Orientierungspunkte und geben dem Baby Sicherheit. Mit der Zeit werden sich immer mehr Rituale in das gemeinsame Leben schleichen, die auch für die Eltern eine gleichbleibende liebevolle Beschäftigung mit dem Kind bedeuten.
Rituale müssen keine stundenlangen Prozeduren sein, sondern können schon das Einschalten des Nachtlichts und die darauf folgende Melodie aus der Spieluhr sein, das jeden Abend gleichermassen stattfindet. Oder eine bestimmte Kuschelhaltung und dasselbe Schlaflied. Ihr Baby verknüpft diese Rituale mit dem "Zubettgehen" und kann sich frühzeitig darauf vorbereiten.