Das Wo­chen­bett nach ei­nem Kai­ser­schnitt

Ein Kai­ser­schnitt ist eine Ope­ra­ti­on – Scho­nung ist also an­ge­sagt. An­de­rer­seits sol­len Sie so schnell wie mög­lich wie­der auf die Bei­ne kom­men. Was Sie jetzt wis­sen müs­sen....

Frau mit Kaiserschnittnarbe und Baby
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Schnell wie­der auf die Bei­ne!


Spä­tes­tens am Tag nach der Ope­ra­ti­on ste­hen die Kai­ser­schnitt-Müt­ter mit et­was Hil­fe­stel­lung schon zum Wa­schen auf. Das ers­te Auf­ste­hen ist meist mü­he­voll und lei­der auch et­was schmerz­haft. Aber ver­su­chen Sie es trotz­dem: Nach der Ope­ra­ti­on müs­sen Sie so schnell wie mög­lich Ih­ren Kreis­lauf in Schwung brin­gen, denn da­durch wer­den die ge­fürch­te­ten Kom­pli­ka­tio­nen ver­hin­dert, wie z.B. die Throm­bo­se mit nach­fol­gen­der Lun­gen­em­bo­lie. Wich­tig ist es, so bald wie mög­lich die Mus­kel­pum­pe der Bei­ne zu be­tä­ti­gen, sei es nach phy­sio­the­ra­peu­ti­scher An­lei­tung im Bett oder durch frü­hes Auf­ste­hen. Anti-Throm­bo­se­strümp­fe soll­ten Sie un­be­dingt tra­gen, so­lan­ge Sie noch nicht so­viel her­um­lau­fen kön­nen. An vie­len Kran­ken­häu­sern wird wäh­rend der ers­ten Tage zur Blut­ver­dün­nung und Ver­mei­dung ei­ner Throm­bo­se eine He­par­in­sprit­ze ge­ge­ben.

Ein­mal täg­lich tas­tet eine Heb­am­me oder ein Arzt, eine Ärz­tin Ihre Ge­bär­mut­ter ab, um die Rück­bil­dung zu kon­trol­lie­ren. Häu­fig wer­den am ers­ten Tag noch Me­di­ka­men­te zur Ge­bär­mut­ter­kon­trak­ti­on ver­ab­reicht. Auch nach ei­ner Kai­ser­schnitt­ent­bin­dung gibt es den Wo­chen­fluss, die Blu­tung ist aber ge­rin­ger und dau­ert nicht so lan­ge.

Für ei­ni­ge Tage be­nö­ti­gen Sie even­tu­ell Schmerz­mit­tel, denn bei je­der Be­we­gung, v.a. beim Auf­ste­hen, ist der ge­sam­te Ope­ra­ti­ons­be­reich noch sehr emp­find­lich. Am ers­ten post­ope­ra­ti­ven Tag wird der Bla­sen­ka­the­ter ge­zo­gen.

Es geht nach Hau­se


Nach der Schnitt­ent­bin­dung müs­sen Sie wahr­schein­lich vier bis sie­ben Tage im Kran­ken­haus blei­ben, je nach­dem wie gut es Ih­nen geht. Die Fä­den wer­den meist sie­ben Tage nach der Ope­ra­ti­on ganz schmerz­los ge­zo­gen, und häu­fig fin­det an die­sem Tag der Aus­tritt aus der Kli­nik statt. Die Ope­ra­ti­ons­nar­be wird spä­ter kaum noch sicht­bar sein.

Zu Hau­se soll­ten Sie eine ge­wis­se Zeit alle Be­we­gun­gen lang­sam und vor­sich­tig durch­füh­ren. Un­ge­fähr sechs Wo­chen lang dür­fen Sie we­der schwer he­ben noch sich kör­per­lich be­son­ders an­stren­gen, da­mit die Wun­de kom­pli­ka­ti­ons­los ver­hei­len kann. Du­schen ist eher emp­feh­lens­wert als ein Voll­bad. Vie­le Frau­en füh­len sich nach ei­ni­gen Wo­chen in der Lage, Auto zu fah­ren und es spricht kein me­di­zi­ni­scher Grund da­ge­gen.

Nar­ben­pfle­ge


Die Kai­ser­schnitt­nar­be liegt meist recht tief und ist am An­satz der Scham­haa­re kaum zu se­hen. Zur För­de­rung der Wund­hei­lung ha­ben sich Ar­ni­ka-Glo­bu­li, ein Nar­ben­pflas­ter oder eine spe­zi­el­le Nar­ben­creme be­währt. Vie­le Frau­en­ärz­te und Frau­en­ärz­tin­nen ra­ten je­doch, ein­fach gar nichts zu ma­chen in der ers­ten Zeit der Wund­hei­lung. Nach etwa vier Wo­chen kann die Nar­be ein­mal täg­lich mit Man­del­öl oder Man­del­öl­creme mas­siert wer­den. Da­mit es nicht zu ei­ner un­schö­nen Ein­zie­hung der Nar­be bzw. Ver­wach­sun­gen kommt, soll­te die Haut bei der Mas­sa­ge mög­lichst ge­gen die dar­un­ter­lie­gen­den Schich­ten ver­scho­ben wer­den.

Bauch­mus­ku­la­tur


Zum Wie­der­auf­bau Ih­rer Mus­keln soll­ten Sie vier bis sechs Wo­chen nach der Ent­bin­dung mit sanf­ter Gym­nas­tik be­gin­nen, wo­bei es wich­tig ist, dass Sie gleich­mäs­si­ge Be­we­gun­gen aus­füh­ren und sich nicht über­an­stren­gen. Hö­ren Sie so­fort da­mit auf, wenn Sie Schmer­zen ha­ben. Erst nach acht bis 12 Wo­chen ist Ihr Kör­per be­reit für ei­ni­ge ge­eig­ne­te Sport­ar­ten.

Stil­len


Wenn Sie vor­ha­ben, Ihr Baby zu stil­len, müs­sen Sie eine ge­eig­ne­te und be­que­me Po­si­ti­on fin­den, um die Wun­de nicht zu rei­zen.

Falls Sie noch An­ti­bio­ti­ka ein­neh­men müs­sen: Mit den meis­ten An­ti­bio­ti­ka kann ohne Pro­ble­me ge­stillt wer­den. Es gibt al­ler­dings auch An­ti­bio­ti­ka, bei de­nen die Mut­ter­milch bis 24 Stun­den nach der Ein­nah­me ver­wor­fen wer­den muss. In so ei­nem Fall kann die Mut­ter die Milch mit ei­ner Pum­pe ab­pum­pen und weg­schüt­ten und das Kind erst nach der letz­ten Me­di­ka­men­ten­ga­be erst­mals an­le­gen. Auf die­se Wei­se wird der Milch­fluss in Gang ge­hal­ten, auch wenn das Kind die Milch nicht be­kom­men kann.

Nach­un­ter­su­chung


Die ers­te Nach­un­ter­su­chung nach dem Kai­ser­schnitt ist sechs Wo­chen nach der Ent­bin­dung ge­plant, es sei denn, es gibt Pro­ble­me. In der Re­gel ist es auch sinn­voll, Ei­sen-, Fol­säu­re- und Jod­prä­pa­ra­te für ei­ni­ge Zeit nach der Ge­burt ein­zu­neh­men, da in den meis­ten Fäl­len die Spei­cher durch Schwan­ger­schaft und ope­ra­ti­ve Ent­bin­dung ent­leert sind.

Bis zum Be­ginn der nächs­ten Schwan­ger­schaft soll­ten we­nigs­tens zwölf Mo­na­te ver­strei­chen, da­mit sich Ihr Kör­per er­ho­len bzw. die Ge­bär­mut­tern­ar­be gut und halt­bar ver­hei­len kann. Die­se Emp­feh­lung ist un­ab­hän­gig da­von, ob dann von vorn­her­ein wie­der ein Kai­ser­schnitt ge­plant ist oder eine va­gi­na­le Ent­bin­dung ver­sucht wer­den soll.

Letzte Aktualisierung: 05.05.2023, BH