Der Mittagsschlaf

Wie lange braucht ein Kleinkind noch diese Ruhepause zwischen Vor- und Nachmittag?

Baby schläft mit Teddy im Arm
©
Fotolia

Keine Frage: Auch für Eltern ist der Mittagsschlaf, selbst wenn er nur eine Stunde dauert, ein Segen. Es bedeutet nämlich, dass Sie sich selbst einmal eine Pause gönnen können. Vielleicht möchten Sie die Zeit aber auch für Dinge nutzen, die Sie sonst nur schwierig erledigen können.

Warum der Mittagsschlaf für Kinder wichtig ist


Für Kleinkinder ist der Schlaf in der Mittagszeit hinsichtlich ihrer gesunden Entwicklung wichtig. In Schlafpausen erholen sich die Kleinen nämlich von den vielen Eindrücken, denen sie täglich ausgesetzt sind. Forscher gehen davon aus, dass das Gehirn im Schlaf das Erlebt und Gelernte wiederholt und im Gedächtnis verankert.

Das erklärt auch, was Wissenschaftler von der University of Arizona herausgefunden haben: Kleinkinder, die mittags schlafen, können sich besser an das Gelernte erinnern und Sachverhalte besser verstehen als Kinder, die tagsüber nicht schlafen.

Da Wachstumshormone überwiegend während des Schlafens ausgeschüttet werden, kann der Mittagsschlaf also auch das Wachstum fördern. Zusätzlich hilft der Mittagsschlaf, den Tag zu strukturieren, was sich wiederum positiv auf den nächtlichen Schlafrhythmus auswirkt.

Die Dauer des Mittagsschlafs


Am besten eignet sich die Zeit zwischen 12 und 14 Uhr für einen Mittagsschlaf, denn nach dem Mittagessen braucht der Körper ohnehin Ruhe. Wie lange der Mittagsschlaf dauert, ist sehr verschieden. Aber: Damit das Kind auch abends gut einschläft, sollte der Mittagsschlaf nicht mehr als eineinhalb Stunden dauern und zwischen Mittags- und Nachtschlaf sollten mindestens vier Stunden liegen.

Ist Ihr Kind allerdings abends nicht müde kann es sein, dass es mittags weniger Schlaf braucht. In diesem Fall können Sie eine Woche lang ein Schlafprotokoll führen und entscheiden, ob es sinnvoll wäre, das Kind eine halbe Stunde früher aus dem Mittagsschlaf zu wecken.

Wo sollen Kinder Mittagsschlaf halten?


Der beste Ort für den Mittagsschlaf ist das eigene Bett. Nach dem ersten Lebensjahr können viele Kinder nicht mehr ungestört überall und unterwegs im Kinderwagen schlafen und brauchen eine ruhige Umgebung zum Einschlafen. Auch das Pyjama und ein Schlafsack signalisieren: Jetzt ist Schlafenszeit. Das Zimmer muss aber nicht komplett abgedunkelt sein, so kann das Kind den Unterschied zum längeren und tieferen Nachtschlaf erkennen.

Zum Mittagsschlaf zwingen kann man ein Kind nicht. Ist es nach 20 Minuten nicht eingeschlummert, nehmen Sie es besser wieder aus dem Bett. Damit vermeiden Sie, dass das Kind das Bett als negativer Ort wahrnimmt.

Wann ist es Zeit für die Abschaffung des Mittagsschlafs?


Den Mittagsschlaf können Sie probeweise weglassen, wenn Ihr Kind

  • nachts grundsätzlich durchschläft.

  • sich mittags nicht mehr hinlegen möchte.

  • abends nicht müde ist und schwer einschlafen kann.

Ab zwei Jahren können Kinder anstelle eines Mittagsschlafs auch eine Mittagsruhe einhalten. Mit einer ruhigen Beschäftigung wie Malen, Puzzeln, Bücher ansehen oder CDs hören kann Ihr Kind auch zu Ruhe kommen und sich erholen. Planen Sie dafür eine feste Zeit ein, an der sich das Kind orientieren kann, zum Beispiel gleich nach dem Mittagessen.

Mit spätestens vier Jahren brauchen die meisten Kinder keinen Mittagsschlaf mehr.

Newsticker zum Thema

kurz&bündig
11/9/2022
Schlafendes Kind

Gehirnentwicklung und Mittagsschlaf

Manche Kinder brauchen mit fünf Jahren noch regelmässig einen Mittagsschlaf , andere schon mit drei Jahren nicht mehr. …
Letzte Aktualisierung: 19.04.2023, BH