Die Be­leg­heb­am­me

Schwangere im Gespräch mit Hebamme im Spital
In Zusammenarbeit mit:
Schweizerischer Hebammenverband

Die Heb­am­me ist bei ei­nem sehr in­ti­men und ein­schnei­den­den Mo­ment im Le­ben ei­ner Frau da­bei. Die­se muss ih­rer Ge­burts­hel­fe­rin ver­trau­en kön­nen und sich mit ihr wohl­füh­len. Wenn man sich erst bei der Ge­burt ken­nen­lernt, ist dies manch­mal schwie­rig.

Un­be­kann­te Heb­am­me?


Vie­le Schwan­ge­re ler­nen ihre Heb­am­me erst beim Ein­tritt ins Spi­tal ken­nen. Da Heb­am­men dort im Schicht­be­trieb ar­bei­ten, kann es je nach Dau­er der Ge­burt mehr­mals ei­nen Heb­am­men­wech­sel ge­ben. Für man­che wer­den­de Müt­ter ist es aber wich­tig zu wis­sen, wer sie im Mo­ment der Ge­burt be­treu­en wird. Die Un­ge­wiss­heit, sich mit der Heb­am­me even­tu­ell nicht wohl­zu­füh­len, kann vor der Ge­burt be­las­tend sein.

Mit ei­ner Be­leg­heb­am­me fal­len die­se Sor­gen weg. Sie be­treu­en Schwan­ge­re be­reits wäh­rend Schwan­ger­schaft und kön­nen so ein Ver­trau­ens­ver­hält­nis auf­bau­en. Zu­sätz­lich er­fasst die Heb­am­me be­reits vor der Ge­burt die kör­per­li­chen und see­li­schen Vor­aus­set­zun­gen der Frau und bie­tet so­mit auch in die­sem Be­reich Kon­ti­nui­tät. Bei der Ge­burt ist also je­mand da­bei, der die Wün­sche und Be­fürch­tun­gen der Ge­bä­ren­den kennt und sie dem­entspre­chend be­glei­ten kann. Im an­schlies­sen­den Wo­chen­bett wer­den Mut­ter und Kind dann eben­falls von die­ser ver­trau­ten Fach­per­son be­treut und be­ra­ten, auch in Still­fra­gen.

Be­leg­heb­am­me im Spi­tal


Ei­ni­ge Spi­tä­ler bie­ten das Be­leg­heb­am­men-Sys­tem an, wel­ches den selbst­stän­dig ar­bei­ten­den Heb­am­men er­mög­licht, die Räum­lich­kei­ten und In­fra­struk­tur der Ge­bär­ab­tei­lung zu nut­zen und bei Be­darf auch das Ge­burts­hil­fe­team hin­zu­zu­zie­hen. Soll­te es nö­tig sein, sind also Ärz­ten der Ge­burts­hil­fe, An­äs­the­sie und in Spi­tä­lern mit Kin­der­kli­nik auch Kin­der­ärz­te, schnell zur Stel­le.

Ab dem Be­ginn der Ge­burt ist die Be­leg­heb­am­me mit der Ge­bä­ren­den im Spi­tal und bleibt ihre Haupt­be­treu­ungs­per­son, bis das Kind ge­bo­ren ist. Sie er­mög­licht also eine kon­ti­nu­ier­li­che und per­sön­li­che Be­treu­ung wäh­rend ei­ner Spi­tal­ge­burt. Im Wo­chen­bett im Spi­tal be­su­chen man­che Be­leg­heb­am­men ihre Wöch­ne­rin­nen täg­lich und wenn Mut­ter und Kind das Spi­tal ver­las­sen, wird die Be­leg­heb­am­me sie für die Wo­chen­bett­be­su­che zu Hau­se be­su­chen.   

Die Leis­tun­gen der Ge­burt sind auch für die Ge­burt mit ei­ner Be­leg­heb­am­me zu 100% durch die Grund­ver­si­che­rung ge­deckt. Be­leg­heb­am­men ver­rech­nen für die Ruf­be­reit­schaft rund um den Ge­burts­ter­min eine Pau­scha­le. Die Über­nah­me die­ser Kos­ten soll­te bei der Wohn­ge­mein­de und der Kran­ken­ver­si­che­rung ab­ge­klärt wer­den.

Schwan­ger­schafts­kon­trol­le durch die Be­leg­heb­am­me


Über die Ge­burt mit ei­ner Be­leg­heb­am­me soll­ten sich schwan­ge­re Frau­en schon früh in der Schwan­ger­schaft Ge­dan­ken ma­chen. Ei­ner­seits, weil Be­leg­heb­am­men sehr ge­fragt sind und nur eine be­grenz­te An­zahl von Frau­en be­treut wer­den kön­nen. An­de­rer­seits, weil die Be­leg­heb­am­me in vie­len Fäl­len be­reits die Schwan­ger­schafts­kon­trol­len – zu­min­dest ein gros­ser Teil da­von – über­nimmt. Für Ul­tra­schall­un­ter­su­chun­gen, oder wenn nicht ganz auf eine ärzt­li­che Kon­trol­le  ver­zich­tet wer­den möch­te, kann die Schwan­ge­re na­tür­lich wei­ter­hin ihre Gy­nä­ko­lo­gin auf­su­chen. Die­se wird da­für sor­gen, dass die be­treu­en­de Heb­am­me die Un­ter­su­chungs­er­geb­nis­se und all­fäl­li­ge Be­son­der­hei­ten er­fährt. Die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen Be­leg­heb­am­men und Gy­nä­ko­lo­gen ist in der Schweiz eta­bliert.

Letzte Aktualisierung: 30.05.2022, KM

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