Rauchen nach der Geburt – für die Figur?

Aus der Forschung

Frau raucht
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Trotz hoher Motivation schaffen es viele Frauen nicht, auf Nikotin nach Schwangerschaft und Geburt weiterhin zu verzichten. Zwar verhalten sich die meisten Raucherinnen gesundheitsbewusst und hören in der Schwangerschaft auf zu rauchen, doch beginnen die meisten nach der Geburt wieder damit. Einer der wichtigsten Gründe ist die Angst vor der Gewichtszunahme.

"Zwei Drittel der Frauen, die in der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufhörten, beginnen nach der Geburt des Babys wieder damit", so Studienleiterin Michele Levine der University of Pittsburgh School of Medicine in den USA. Die Psychologen interviewten 119 Frauen, die mindestens acht Zigaretten täglich geraucht hatten, bevor sie wussten, dass sie schwanger waren. 89 Prozent entsagten dem Glimmstängel während der Schwangerschaft, und zwar ohne irgendwelche Entwöhnungsprogramme. 65 Prozent bezeichneten sich als hochmotiviert, auch nach der Geburt nicht wieder zu rauchen. Und 74 Prozent waren zuversichtlich dies auch durchzuhalten.

Es zeigte sich allerdings ein deutlicher Unterschied zwischen den Frauen, die glaubten, ihr normales Gewicht auch ohne Zigaretten halten zu können und denen, die diesbezüglich unsicher waren. Je sicherer Frauen waren, ihr Gewicht zu halten, desto motivierter waren sie auch, das Nichtrauchen beizubehalten. Gab es Zweifel, waren die Frauen von vorn herein weniger motiviert.

Die Forscher stellten in der Studie fest, dass die Sorge um die Figur die stärkste Motivationsbremse ist, dauerhaft rauchfrei zu leben. Diese Erkenntnis müsse deshalb in Entwöhnungsprogrammen berücksichtigt werden, um Mutter und Kind vor den bekannten Folgen des Rauchens zu schützen.

Aus der Forschung: Levine, M. et al.: Annals of Behavioral Medicine, Oktober 2006; online-Ausgabe. American Lung Association: "Women and Smoking" Fact Sheet, März 2006.

Letzte Aktualisierung: 05.05.2021, BH