Das Wochenbett nach einem Kaiserschnitt
Was nach einem Kaiserschnitt in den ersten Wochen besonders wichtig ist.
Ein Kaiserschnitt ist eine grosse Bauchoperation, die verheilen muss. Darum verläuft das Wochenbett in ein paar wenigen Punkten anders als bei einer natürlichen Geburt.
Die ersten Tage nach dem Kaiserschnitt
Spätestens am Tag nach der Operation können Sie mit etwas Hilfestellung schon zum Waschen aufstehen. Das erste Aufstehen ist zwar meist mühevoll und leider auch etwas schmerzhaft. Dadurch kommt aber Ihr Kreislauf in Schwung, die Muskelpumpe in den Beinen wird betätigt und damit wirken Sie einer gefürchteten Thrombose oder sogar Lungenembolie entgegen. Auch die Anti-Thrombosestrümpfe sollten Sie darum unbedingt tragen, solange Sie noch nicht soviel herumlaufen können. In vielen Spitälern wird während der ersten Tage zur Blutverdünnung und Vermeidung einer Thrombose eine Heparinspritze unter die Haut verabreicht.
Wahrscheinlich benötigen Sie in den ersten Tagen ein Schmerzmittel, denn der gesamte Operationsbereich ist empfindlich und vor allem die Bewegungen schmerzen. Am ersten postoperativen Tag wird der Blasenkatheter gezogen.
Einmal täglich tastet eine Hebamme oder Pflegefachfrau Ihre Gebärmutter ab, um die Rückbildung zu kontrollieren. Häufig werden am ersten Tag noch Medikamente zur Gebärmutterkontraktion verabreicht. Auch nach einer Kaiserschnittentbindung gibt es den Wochenfluss, die Blutung ist aber geringer und dauert nicht so lange.
Nach der Schnittentbindung müssen Sie wahrscheinlich vier bis sieben Tage im Spital bleiben, je nachdem wie gut es Ihnen geht. Die Fäden werden meist sieben Tage nach der Operation ganz schmerzlos gezogen. Die Operationsnarbe wird später kaum noch sichtbar sein.
Zu Hause nach einem Kaiserschnitt
Damit die Wunde komplikationslos verheilen kann, sollten Sie zu Hause alle Bewegungen langsam und vorsichtig durchführen. Ungefähr sechs Wochen lang dürfen Sie weder schwer heben noch sich körperlich besonders anstrengen. Duschen ist eher empfehlenswert als ein Vollbad.
Narbenpflege nach Kaiserschnitt
Die Kaiserschnittnarbe liegt meist recht tief und ist am Ansatz der Schamhaare kaum zu sehen. Zur Förderung der Wundheilung haben sich Arnika-Globuli, ein Narbenpflaster oder eine Narbencreme bewährt. Viele Frauenärztinnen raten jedoch, in der ersten Zeit der Wundheilung einfach gar nichts zu machen. Nach etwa vier Wochen kann die Narbe einmal täglich mit Mandelöl massiert werden. Damit es nicht zu einer unschönen Einziehung oder Verwachsung der Narbe kommt, sollte die Haut bei der Massage möglichst gegen die darunterliegenden Schichten verschoben werden.
Die Bauchmuskulatur wieder aufbauen
Zum Wiederaufbau Ihrer Muskeln können Sie vier bis sechs Wochen nach der Entbindung mit sanfter Gymnastik beginnen, wobei es wichtig ist, dass Sie gleichmässige Bewegungen ausführen und sich nicht überanstrengen. Hören Sie sofort damit auf, wenn Sie Schmerzen haben. Erst nach acht bis 12 Wochen ist Ihr Körper bereit für geeignete Sportarten.
Kaiserschnitt und Stillen
Bestimmt finden Sie zum Stillen Ihres Babys eine bequeme Position, in die Wunde nicht gereizt wird.
Falls Sie noch Antibiotika einnehmen müssen: Mit den meisten Antibiotika kann ohne Probleme gestillt werden. Falls es trotzdem ein Antibiotikum ist, bei dem die Muttermilch bis 24 Stunden nach der Einnahme verworfen werden muss, können Sie die Milch abpumpen. Auf diese Weise wird der Milchfluss in Gang gehalten, auch wenn das Kind die Milch nicht bekommen kann.
Kontrolltermin nach einem Kaiserschnitt
Die erste Nachuntersuchung nach dem Kaiserschnitt ist sechs Wochen nach der Entbindung geplant, wenn alles problemlos verläuft. Nehmen Sie solange Ihre Eisen-, Folsäure- und Jodpräparate, die Sie eventuell während der Schwangerschaft zu sich genommen haben, weiter. In den meisten Fällen sind nämlich die Speicher durch die Schwangerschaft und operative Entbindung ziemlich leer.
Bis zum Beginn einer nächsten Schwangerschaft sollten wenigstens zwölf Monate verstreichen, damit sich Ihr Körper erholen und die Gebärmutternarbe gut und haltbar verheilen kann. Diese Empfehlung ist unabhängig davon, ob dann wieder ein Kaiserschnitt geplant ist oder Sie sich eine vaginale Geburt wünschen.