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                              Endometriose bei Kinderwunsch

                              Frau von hinten auf dem Bett liegend
                              ©
                              GettyImages

                              Endometrium nennt man die Schleimhaut im Inneren der Gebärmutter, die während eines Zyklus unter der Wirkung weiblicher Geschlechtshormone (Östrogene, Progesteron) aufgebaut und bei der Menstruation abgestossen wird.

                              Gutartiges Wachstum der Uterus-Schleimhaut - ausserhalb der Gebärmutter!


                              Schätzungsweise 10 Prozent der weiblichen Bevölkerung leidet unter einer Endometriose, d.h. einem gutartigen Wachstums von Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutter. Wie es dazu kommt, weiss man noch nicht genau. Wahrscheinlich gelangen während der Menstruation kleinste Mengen an Gebärmutterschleimhaut durch die Eileiter in die Bauchhöhle, wo sie sich ansiedeln und zu Verwachsungen führen können. Die Schleimhaut bildet kleine Nester oder Zysten vor allem in den Beckenorganen: In der Gebärmutter, an den Eierstöcken und den Eileitern. Aber auch der Darm, Bauchnabel und andere Körperorgane können betroffen sein.

                              Monatliche Veränderungen mit dem Monatszyklus


                              Die Beschwerden beginnen meist im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, oft auch schon mit der ersten Monatsblutung. Die Endometrioseherde machen die gleichen monatlichen Veränderungen durch wie die normale Gebärmutterschleimhaut. Sie wachsen und entwickeln sich, als ob sie sich in der Gebärmutter befänden und bluten auch am Ende des Zyklus. Allerdings wird das Menstrualblut nicht durch die Scheide ausgestossen - es verbleibt im Körperinneren, sammelt sich z.B. in der Bauchhöhle an und wird langsam wieder vom Körper aufgenommen. Staut sich das Blut, bilden sich Endometriose-Zysten.

                              Dies alles muss nicht unbedingt Beschwerden verursachen. Bei den meisten betroffenen Frauen macht sich eine Endometriose allerdings durch starke Schmerzen typischerweise zwei Tage vor und während der Monatsblutung bemerkbar, so dass sie ihrer Arbeit oder ihrem Alltag kaum nachgehen können.

                              Mögliche Anzeichen für eine Endometriose sind:

                              • starke Schmerzen während der Monatsblutung

                              • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder danach

                              • Schmerzen oder Blutungen, wenn Blase oder Darm entleert werden

                              • unerfüllter Kinderwunsch

                              • starke oder verlängerte Monatsblutungen

                              • Unterbauchschmerzen, die von der Monatsblutung unabhängig sind und sehr heftig sein können

                              Die Symptome sind leider recht untypisch und können auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Deshalb ist die Diagnosestellung nicht einfach. Häufig wird die Krankheit zufällig festgestellt, z.B. bei unerfülltem Kinderwunsch. Bis klar ist, dass eine Endometriose vorliegt, vergehen im Mittel 10 Jahre.

                              Macht eine Endometriose unfruchtbar?


                              Die an sich gutartige Erkrankung kann eine wichtige Ursache für Unfruchtbarkeit sein, besonders wenn die Eileiter betroffen sind. Diese können durch die Schleimhautwucherungen verkleben, vernarben und blockiert werden. Dadurch wird die Wanderung der Samenzellen zur Eizelle behindert, aber auch nach evtl. erfolgter Befruchtung der Weg der sich teilenden Eizelle zur Gebärmutterhöhle. Eine Implantation, also Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut, bleibt dann trotz Befruchtung aus und der Embryo wird mit der nächsten Menstruationsblutung ausgestossen.

                              Therapie der Endometriose


                              Die Endometriose ist eine chronische Krankheit. Sie kann nur in Einzelfällen wirklich geheilt werden. Die Beschwerden verschwinden aber normalerweise nach der letzten Monatsblutung, d.h. mit der Menopause, von selbst.

                              Je nachdem wo und wie stark sich die Endometriose auswirkt, ist eine medikamentöse oder operative Therapie oder eine Kombination aus beiden notwendig - und oft auch in Wiederholung:

                              • Bei einer Bauchspiegelung können Endometrioseherde und Vernarbungen erkannt und direkt endoskopisch/mikrochirurgisch entfernt werden. So gelingt es manchmal, die Eileiter wieder durchgängig zu machen.

                              • Hormone können Beschwerden lindern, indem sie die Monatsblutungen schwächen oder für
                                längere Zeit unterdrücken. Dadurch werden auch die Endometriose-Herde ruhig gestellt. Für die Hormontherapie kommen Gelbkörperhormone in Frage. Auch eine Antibaby-Pille kann
                                gezielt helfen.

                              Endometriose-Speicheltest


                              Wird eine Endometriose frühzeitig erkannt und behandelt, kann das Fortschreiten der Erkrankung gebremst oder gestoppt werden. Neben Laparoskopie, Ultraschall oder MRT gibt es neu einen Endometriose-Speicheltest, der mittels Einzel-Zell-RNA-Sequenzierung eine Untergruppe von Bindegewebszellen identifiziert. Diese Zellen kommen vorwiegend in der Gebärmutterschleimhaut von Frauen mit Endometriose, nicht aber bei Frauen ohne Endometriose vor.

                              Broschüre über Endometriose:


                              Kurzinformationen und Patienteninformation zur Endometriose  

                              Newsticker zum Thema

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