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                              Endometriose-Speicheltest

                              Endometriose frühzeitig erkennen: Ein neuer Speicheltest soll die Früherkennung von Endometriose ohne belastende invasive Eingriffe erleichtern.

                              Endometriose
                              ©
                              GettyImages

                              Zwischen 8 und 15 Prozent der Frauen leiden an Endometriose, sie ist damit die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. In der Schweiz sind ungefähr 10 Prozent der Frauen im reproduktiven Alter davon betroffen. 

                              Was ist Endometriose?


                              Grund der Endometriose sind krankhafte, in der Regel aber gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut ausserhalb des Uterus. Oftmals befinden sich solche Herde im unteren Bauch- oder Beckenraum an den Eierstöcken und Eileitern, in tieferen Randschichten der Gebärmutter sowie beispielsweise im Darm. Diese Herde wachsen und bluten im Monatszyklus mit. So entstehen lokal Entzündungsreaktionen und in der Folge chronische Schmerzen oder Unfruchtbarkeit. 

                              Diagnosestellung der Endometriose


                              Für viele Frauen gehören Schmerzen während der Periode dazu. Bei einigen reichen die Beschwerden weit über Bauchkrämpfe und Unwohlsein hinaus. Grund dafür ist oftmals eine Endometriose. Bis zur Diagnose vergeht oft viel Zeit, da starke Unterleibsschmerzen viele Ursachen haben können. Ein neuer Speicheltest soll die Früherkennung erleichtern und belastet die Patientin viel weniger als eine Laparoskopie (Bauchspiegelung), die sonst zur Diagnosestellung üblich ist. Neben der gründlichen Anamnese und der Bauchspiegelung gehören auch der gynäkologische Ultraschall und bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie dazu. Bei Frauen ohne Beschwerden stellt die Diagnose oft einen Zufallsbefund dar.

                              So funktioniert ein Endometriose-Speicheltest


                              Der Patientin wird eine Speichelprobe aus dem Mund entnommen. Dies ist nicht-invasiv, schmerz- und risikofrei. Eine Laparoskopie, die zur Diagnose üblicherweise gemacht wird, bleibt damit erspart.

                              Die Speichelprobe wird anschliessend im Labor auf spezielle Muster in den enthaltenen Genbestandteilen analysiert. Dafür werden Sequenzierung und künstliche Intelligenz eingesetzt. 109 Micro-RNAs werden durch Hochdrucksatz Sequenzierung mit dieser Hightech-Analytik mit sehr hoher Zuverlässigkeit sequenziert. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Genexpression. Sie sollen im Zusammenhang mit Endometriose-Erkrankungen stehen. Der Test kann als erster Hinweis mit/oder als Ergänzung mit anderen Untersuchungsmethoden verwendet werden.

                              Die Analyse der Speichelprobe dauert rund zwei Wochen. Somit wird eine bessere Lebensqualität für die betroffenen Frauen viel schneller als bis anhin ermöglicht. Danach können verschiedene Therapien zur Behandlung einer Endometriose gezielt eingesetzt werden.

                              Endometriose

                              Was sind die Vorteile des Endometriose Speicheltests?

                              Speicheltest
                              • Der Test ist eine Frühbiopsie-Untersuchung mit hoher Präzision.
                              • Er hat eine Sensitivität von 97 % und eine Spezifität von 100 %.
                              • Alle Arten von Endometriose können erkannt werden.
                              • Die Methode beruht auf der Next-Generation Sequenzierung.
                              • Die Ausführungsdauer beträgt 14 Tage.
                              • Der Test gehört zu den Pflichtleistungen der Krankenkasse in der Schweiz.

                              Die fünf häufigsten Symptome bei Endometriose (5D-Regel)


                              Wird eine Endometriose frühzeitig erkannt und behandelt, kann das Fortschreiten der Erkrankung gebremst oder gar gestoppt werden. In der Regel treten die Beschwerden zyklusabhängig auf. Unerfüllter Kinderwunsch kann auch ein Hinweis auf Endometriose sein. Folge Symptome werden beobachtet:

                              • Dysmenorrhö (starke Schmerzen im Unterbauch vor und während der Periode)

                              • Dysurie (schmerzhafte oder unangenehme Blasenentleerung)

                              • Dyschezie (Probleme bei der Stuhlentleerung)

                              • dauerhafte (chronische) Unterleibsschmerzen

                              • Dyspareunie (schmerzhafter Geschlechtsverkehr)

                              Warnsignale stellen auch eine übermässiger Schmerzmitteleinnahme sowie ein schlechtes Ansprechen bei Unterleibsschmerzen auf Analgetika wie Ibuprofen oder Paracetamol dar. Ohnmachtsepisoden sowie häufige Absenzen sind typisch. 

                              Welche Therapie-Möglichkeiten gibt es bei Endometriose?


                              Neben Schmerz- und krampflösenden Medikamenten kann die Gynäkologin auch bestimmte hormonelle Verhütungsmittel (reine Gestagen-Monopräparate, gestagen-betonte Anti-Baby-Pille oder eine Hormonspirale) sowie Hormonpräparate (GnRH-Analoga und Antagonisten, Aromatasehemmer und selektive Progesteronrezeptormodulatoren) verschreiben.

                              Weitere Präparategruppen stehen als Therapie zur Verfügung. Ihr Einsatz erfolgt jedoch oft im "Offlabel Use". Diese Medikamente sollen den Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone auf die Endometriosezellen dämpfen und/oder die Monatsblutung unterdrücken. So wird die Krankheit eine Weile stillgelegt mit der Hoffnung, dass sich das Endometriose-Gewebe in dieser Phase zurückbildet.

                              Letzte Aktualisierung: 16.12.2022, AS