Tipps für die artgerechte Kuscheltierhaltung
Kaum ist das Baby da, halten auch die ersten Kuscheltiere Einzug im Kinderzimmer. Wie man dafür sorgt, dass sie sich dort wohl fühlen und wie man verhindert, dass sie Überhand nehmen, verraten die folgenden Tipps:
Das richtige Tier auswählen
Damit Kind und Kuscheltier miteinander glücklich werden, empfiehlt es sich, bereits beim Kauf ganz genau hinzuschauen. Für eine jahrelange Freundschaft ist es wichtig, dass das Kuscheltier von guter Qualität ist und dass es sich leicht waschen lässt. Ausserdem sollte es auf Schadstoffe geprüft sein und Kleinteile wie Augen oder Nasen müssen so befestigt sein, dass ein kleines Kind sie nicht verschlucken kann. Am besten nimmt man das Kind zum Einkauf mit, denn oft zeigt sich schon bei der ersten Begegnung, ob das auserwählte Tier das Potential hat, zum besten Freund zu werden.
Mit dem Kuscheltier ins Bett?
Früher oder später wird das geliebte Tier mit ziemlicher Sicherheit im Bett Einzug halten, Babys sollten aber noch nicht mit Stofftieren schlafen, da die Gefahr des Erstickens besteht.
Weniger ist mehr
Kuscheltiere neigen dazu, sich nahezu unkontrolliert zu vermehren. Damit das Kind vor lauter Tieren noch Platz findet im Bett, sollte der Zoo gelegentlich ausgemistet werden. Was nicht heiss und innig geliebt wird, findet bestimmt ein neues Plätzchen in einer Kinderkrippe oder bei einem Hilfswerk.
Regelmässig "baden"
Das Lieblingskuscheltier wird zum ständigen Begleiter, sei es im Wald, beim Glace essen oder im Sandkasten. Einmal pro Monat sollte es deshalb in die Waschmaschine, auch wenn die meisten Kinder lautstark dagegen protestieren. Nicht nur, weil sie für die ganze Dauer des Waschgangs von ihrem geliebten Tier getrennt sein müssen, sondern auch, weil es beim Waschen seinen typischen Geruch verliert. Die Erklärung, das Tierchen müsse eben auch hin und wieder ein Bad nehmen, hilft meistens, es kann aber durchaus sein, dass das Kind die ganze Zeit vor der Waschmaschine sitzen bleibt, um aufzupassen, dass seinem Liebling nichts zustösst.
Fellpflege
Im Kuscheltierfell fühlen sich Milben ungemein wohl, was bei einer Hausstauballergie ein echtes Problem darstellen kann. Darum sollte der Bettgenosse regelmässig für 24 bis 48 Stunden ins Gefrierfach, wo die Milben absterben. Nach der Kur im Gefrierfach ist - falls möglich - ein Waschgang bei 60 Grad angesagt, damit auch der Kot, der für die allergische Reaktion verantwortlich ist, ausgewaschen wird. Auch Kopfläusen macht man auf diese Weise den Garaus. Falls nicht genügend Platz ist im Tiefkühler, kann man die Kuscheltiere bei Lausbefall auch für einige Tage in fest verschlossene Plastiktüten packen und danach waschen. Auch zwei, drei Nächte bei Minustemperaturen im Garten machen dem Ungeziefer den Garaus.
Familienanschluss gewähren
In den Augen des Kindes ist das Kuscheltier ein Familienmitglied, das überall dabei sein muss. Diesem Wunsch sollte man nach Möglichkeit nachgeben, denn für das Kind ist das Stofftier weit mehr als nur ein Spielzeug. Nach einer Weile wird man dem Tier deutlich ansehen, wie sehr es geliebt wird. Es wird aber nichts bringen, dem Kind zu sagen, es solle sich doch einen neuen Liebling auswählen, denn es schaut sein Kuscheltier mit anderen Augen an und sieht über die Schönheitsfehler hinweg. Flicken statt wegwerfen lautet also die Devise. Anders als beim Nuggi ist es nicht nötig, dem Kind das Schmusetier abzugewöhnen. Früher oder später wird es an Bedeutung verlieren, wann der Zeitpunkt dazu gekommen ist, bestimmt aber das Kind.
Das Kuscheltier ernst nehmen
Es lohnt sich, sehr genau zuzuhören, wenn das Kuscheltier etwas "sagt". Schüchterne Kinder legen ihrem Lieblingstier manchmal die Worte in den Mund, die sie selber nicht zu sagen trauen. Manch einem Kind gelingt es auch leichter, seine Gefühle auszudrücken, wenn es sagen kann: "Mein Teddy ist jetzt ganz furchtbar böse".
An Ersatz denken
Geht das allerliebste Stofftier verloren, ist die Trauer gross. Falls möglich sollte man deshalb frühzeitig ein zweites Exemplar kaufen. Es wird zwar eine Weile dauern, bis das Ersatztier sich gleich anfühlt und gleich riecht wie das Original, es hilft aber doch, über den Schmerz hinweg zu trösten.