Tipps für die artgerechte Kuscheltierhaltung

Warum Stofftiere regelmässig ein Bad in der Waschmaschine nehmen sollten - und warum Eltern ganz genau hinhören müssen, wenn ihnen der Teddy ihres Kindes etwas "erzählt".

Baby im Bärenkostüm mit vielen Kuscheltieren
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Kaum ist das Baby da, halten auch die ersten Kuscheltiere Einzug im Kinderzimmer. Und mit jedem Weihnachts- oder Geburtstagsfest verzeichnet der Kuscheltierzoo ein paar Neuzugänge. Doch wie hält man die kuscheligen Gesellen eigentlich artgerecht? Und was tun, damit sie nicht komplett überhandnehmen?  

Das richtige Tier auswählen


Damit Kind und Kuscheltier miteinander glücklich werden, empfiehlt es sich, bereits beim Kauf ganz genau hinzuschauen. Für eine jahrelange Freundschaft ist es wichtig, dass das Kuscheltier von guter Qualität ist und sich leicht waschen lässt. Ausserdem sollte es auf Schadstoffe geprüft sein und Kleinteile wie Augen oder Nasen müssen so befestigt sein, dass ein kleines Kind sie nicht verschlucken kann. Am besten nehmen Sie das Kind zum Einkauf mit, denn oft zeigt sich schon bei der ersten Begegnung, ob das auserwählte Tier das Potential hat, zum besten Freund zu werden. 

Mit dem Kuscheltier ins Bett?


Früher oder später wird das geliebte Tier mit ziemlicher Sicherheit im Bett Einzug halten. Babys sollten aber noch nicht mit Stofftieren schlafen, da die Gefahr des Erstickens besteht. 

Weniger ist mehr


Kuscheltiere neigen dazu, sich nahezu unkontrolliert zu vermehren. Damit das Kind vor lauter Tieren noch Platz findet im Bett, sollte der Zoo gelegentlich ausgemistet werden. Was nicht heiss und innig geliebt wird, findet bestimmt ein neues Plätzchen in einer Kinderkrippe oder bei einem Hilfswerk.

Regelmässig "baden"


Das Lieblingskuscheltier wird zum ständigen Begleiter, sei es im Wald, beim Glace essen oder im Sandkasten. Einmal pro Monat sollte es deshalb in die Waschmaschine, auch wenn die meisten Kinder lautstark dagegen protestieren. Nicht nur, weil sie für die ganze Dauer des Waschgangs von ihrem geliebten Tier getrennt sein müssen, sondern auch, weil es beim Waschen seinen typischen Geruch verliert. Die Erklärung, das Tierchen müsse eben hin und wieder ein Bad nehmen, hilft meistens. Möglicherweise wird Ihr Kind jedoch während der gesamten "Badezeit" vor der Maschine sitzen bleiben, um über seinem Liebling zu wachen. 

Fellpflege


Im Kuscheltierfell fühlen sich Milben ungemein wohl, was bei einer Hausstauballergie ein echtes Problem darstellen kann. Darum sollte der Bettgenosse regelmässig für 24 bis 48 Stunden in den Tiefkühler wandern. Bei den dort herrschenden -18 °C sterben die Milben ab. Auch zwei, drei Nächte bei Minustemperaturen im Garten machen dem Ungeziefer den Garaus. Falls möglich ist nach der Kältekur ein Waschgang bei 60 Grad angesagt. So wird der Kot ausgewaschen, der für die allergische Reaktion verantwortlich ist.

Kopfläuse machen es sich zwar selten im Fell von Teddy & Co. bequem. Wollen Sie dennoch ganz sicher sein, dass keiner der fiesen Blutsauger im Kinderzimmer verbleibt, können Sie auch bei Lausbefall die oben beschriebene Kältebehandlung durchführen. Ist nicht genügend Platz im Tiefkühler, packen Sie die Plüschtiere für einige Tage in fest verschlossene Plastiktüten und waschen Sie sie anschliessend. 

Familienanschluss gewähren


In den Augen des Kindes ist das Kuscheltier ein Familienmitglied, das überall dabei sein muss. Diesem Wunsch sollte man nach Möglichkeit nachgeben, denn für das Kind ist das Stofftier weit mehr als nur ein Spielzeug. Nach einer Weile wird man dem Tier deutlich ansehen, wie sehr es geliebt wird. Es wird aber nichts bringen, dem Kind zu sagen, es solle sich doch einen neuen Liebling auswählen, denn es schaut sein Kuscheltier mit anderen Augen an und sieht über die Schönheitsfehler hinweg. Flicken statt wegwerfen lautet also die Devise. Anders als beim Nuggi ist es nicht nötig, dem Kind das Schmusetier abzugewöhnen. Früher oder später wird es an Bedeutung verlieren. Wann der Zeitpunkt dazu gekommen ist, bestimmt aber das Kind. 

Das Kuscheltier ernst nehmen


Es lohnt sich, sehr genau zuzuhören, wenn das Kuscheltier etwas "erzählt". Schüchterne Kinder legen ihrem Lieblingstier manchmal die Worte in den Mund, die sie selber nicht zu sagen trauen. Manch einem gelingt es auch leichter, auf diese Weise seine Gefühle auszudrücken. Sagt Ihr Kind: "Mein Teddy ist jetzt ganz furchtbar böse", fragen Sie am besten genau nach, was denn den felligen Kerl so wütend gemacht hat.

An Ersatz denken


Geht das allerliebste Stofftier verloren, ist die Trauer gross. Falls möglich, sollte man deshalb frühzeitig ein zweites Exemplar kaufen. Es wird zwar eine Weile dauern, bis das Ersatztier sich gleich anfühlt und gleich riecht wie das Original. Es hilft aber doch, über den Schmerz hinwegzutrösten.  

Letzte Aktualisierung: 19.12.2024, TV