Kartoffeln steigern Gemüseappetit
Aus der Forschung
Kartoffeln helfen dabei, Kindern Gemüse schmackhaft zu machen. Das glauben Forscher der Universität Washington herausgefunden zu haben. Wie sie auf der Konferenz der "Federation of American Societies for Experimental Biology" 2011 berichteten, ersetzt eine Kartoffel auf einem Kinderteller nicht andere Gemüsearten, sondern steigert eindeutig den gesamten Gemüsekonsum.
Die Forscher um Adam Drewnowski analysierten Daten zur Ernährung von 57.000 Einzelmahlzeiten von Kindern zwischen fünf und 18 Jahren. Blickten die Forscher auf den Gemüseverzehr, so zeigte sich, dass sich zu einer Kartoffel meist auch eine andere Gemüseart gesellte. Das traf dann zu, wenn die Kartoffel gebacken, gekocht, püriert oder geröstet war, nicht jedoch in der frittierten Version (Pommes frites).
Da die Kartoffel ein besonders guter Lieferant für Kalium und Vitamin C ist und kaum Fett, Natrium oder Cholesterin enthält, empfehlen die Forscher den Eltern das häufige Kartoffelkochen.
"Die Kartoffel ist ein besonders wertvolles pflanzliches Lebensmittel und ein günstiger Fixbestandteil warmer Mahlzeiten, alternativ zu Nudeln oder Reis", betont auch Mathilde Kersting vom Forschungsinstituts für Kinderernährung Dortmund. "Die beste Form, um seinen Kindern Gemüse näher zu bringen, ist selbst Gemüse zu essen. Denn die Ernährungsgewohnheiten werden in der Familie geprägt", so Kersting. Immer anbieten und nie zwingen, so müsse allerdings die Grundregel lauten.
Beeinflussen kann man die Akzeptanz allerdings auch durch die Art der Zubereitung. "Viele Kinder essen Gemüse lieber roh als gekocht - was etwa für Karotten, Gurke, Paprika oder Kohlrabi eine gute Option darstellt."
Aus der Forschung:
A. Drewnowski et al.: The FASEB Journal. 2011;25:lb239
Forschungsinstituts für Kinderernährung Dortmund