Na­bel­schnur­kom­pli­ka­tio­nen

Neugeborenes mit der Nabelschnur Minuten nach der Geburt
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In sel­te­nen Fäl­len kann nach dem Bla­sen­sprung eine Schlin­ge der Na­bel­schnur in die Schei­de vor­fal­len und dar­auf­hin im Ge­burts­ka­nal vor dem un­ge­bo­re­nen Kind lie­gen. Die­ses Phä­no­men nennt sich Na­bel­schnur­vor­fall und tritt ge­le­gent­lich auf, wenn das Köpf­chen noch nicht fest im Be­cken sitzt, bei un­rei­fen Kin­dern und Steiss­la­gen oder Quer­la­gen.

Die Na­bel­schnur ver­sorgt das un­ge­bo­re­ne Kind mit Nähr­stof­fen und Sauer­stoff. Durch das Ge­wicht des kind­li­chen Kör­pers wird die Na­bel­schnur ge­gen die Be­cken­kno­chen zu­sam­men­ge­drückt und die Sauer­stoff­zu­fuhr un­ter­bun­den. Eine ge­fähr­li­che aku­te Sauer­stoff­man­gel­ver­sor­gung kann die Fol­ge sein. Aus die­sem Grund wird bei ei­nem Na­bel­schnur­vor­fall im­mer so­fort ein Kai­ser­schnitt durch­ge­führt. Die ein­zi­ge Aus­nah­me bil­den Fäl­le, in de­nen die Ge­burt sich schon in der Aus­trei­bungs­pha­se be­fin­det und die Heb­am­me, der Ge­burts­hel­fer der An­sicht ist, dass die Ent­bin­dung des Ba­bys mit ei­ner Saug­glo­cke oder ei­ner Zan­ge schnel­ler ver­lau­fen wür­de.

Bei ca. 20 % al­ler Ge­bur­ten kommt es zu ei­ner Na­bel­schnu­rum­schlin­gung, meist um den Hals des Kin­des. In der Re­gel ist dann be­son­ders viel Frucht­was­ser vor­han­den, die Na­bel­schnur ex­trem lang oder das Kind sehr leb­haft. Beim Tie­fer­tre­ten des Köpf­chens muss die­ser Zu­stand be­son­ders be­ob­ach­tet wer­den, aber nor­ma­ler­wei­se ent­wi­ckelt sich dar­aus kei­ne Ge­fähr­dung des Kin­des.

Bei ech­ten Na­bel­schnur­kno­ten da­ge­gen, die ge­le­gent­lich schon frü­her in der Schwan­ger­schaft im Ul­tra­schall­bild zu se­hen sind, kann die Sauer­stoff­ver­sor­gung des Kin­des akut un­ter­bro­chen wer­den. Des­halb ist in sol­chen Fäl­len auf je­den Fall eine CTG-Kon­trol­le, u.U. so­gar eine früh­zei­ti­ge Ent­bin­dung, emp­feh­lens­wert.

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3/28/2021
Hebamme legt das CTG an

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Letzte Aktualisierung: 08.04.2020, BH