Nabelschnurkomplikationen während der Geburt
Während der Geburt ist es möglich, dass das Baby über die Nabelschnur zu wenig Sauerstoff bekommt.
Durch die Nabelschnur wird das ungeborene Baby mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Wir diese Versorgung unterbrochen, ist vor allem der Sauerstoffmangel für das Kind sehr gravierend.
Nabelschnurvorfall
Wenn nach dem Blasensprung eine Schlinge der Nabelschnur vor dem Kind in die Vagina rutscht, liegt sie vor ihm im Geburtskanal. Durch das Gewicht des Babys wird die Nabelschnur in der Folge gegen die Beckenwand zusammengedrückt und abgeklemmt, wodurch die Blut- und damit auch die Sauerstoffzufuhr unterbrochen werden.
Bei einem Nabelschnurvorfall wird notfallmässig ein Kaiserschnitt durchgeführt. Als Sofortmassnahme bis zum Operationsbeginn können die Nabelschnur und das Kind von Hand zurückgeschoben werden, um den Durchfluss der Nabelschnur zu verbessern.
Nabelschnurvorliegen
Beim Vorliegen der Nabelschnur ist die Fruchtblase noch intakt, die Nabelschnur liegt jedoch vor dem kindlichen Körper so, dass sie bei einem Blasensprung in die Vagina rutschen könnte. Ausserdem ist es auch bei noch intakter Fruchtblase möglich, dass die Nabelschnur an der Beckenwand abgeklemmt werden kann.
Beim Nabelschnurvorliegen kann versucht werden, die Nabelschnur durch Beckenhoch- und Seitenlagerung der Schwangeren richtig zu positionieren.
Nabelschnurumschlingung
Wenn die Nabelschnur ein- oder mehrfach um den Hals oder Körper des ungeborenen Babys geschlungen ist, wird von einer Nabelschnurumschlingung gesprochen. Ursachen dafür sind eine grosse Fruchtwassermenge und eine lange Nabelschnur. Dadurch hat das Baby mehr Bewegungsspielraum und kann sich in die Nabelschnur verwickeln. Eine solche Umschlingung kommt bei ungefähr 20 Prozent der Geburten vor, aber normalerweise entwickelt sich daraus keine Gefährdung des Kindes.
In einzelnen Fällen ist die Nabelschnur aber so straff umschlungen, dass sie insbesondere während der Geburt, wenn das Baby tiefer rutscht, abgeklemmt wird und das ungeborene Baby nicht genügend mit Sauerstoff versorgt wird. Die Nabelschnur um den Hals bedeutet also nicht, dass das Baby "gewürgt" wird, denn es atmet noch keinen Sauerstoff ein.
Nabelschnurknoten
In etwa einem von 100 Fällen hat es das Baby geschafft, einen Knoten in die Nabelschnur zu knüpfen. Auch hier besteht durch das Abklemmen der Nabelschnur die Gefahr, dass das Baby nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt wird. Da Nabelschnurknoten während längere Zeit bestehen können, kann es durch die verminderte Durchblutung zu Wachstumsstörungen des ungeborenen Babys kommen. Viele Knoten sind aber nicht so fest zugezogen, dass sie Probleme verursachen, die meisten werden nach der Geburt zufällig entdeckt.