Die Austreibungsphase bei der Geburt
Was in dieser Phase der Geburt geschieht und wie sich die Wehen entwickeln.
Nach der Eröffnungsphase kann die Schwangere in der Austreibungsphase mithelfen, das Kind durch den Geburtskanal zu schieben.
Was ist die Austreibungsphase?
Diese zweite Phase der Geburt beginnt, sobald sich der Muttermund vollständig auf 10 Zentimeter geweitet hat und das Kind in den Geburtskanal rutscht. Sie endet damit, dass das Kind geboren wird.
So verläuft die Austreibungsphase
Die Wehen sind in dieser Phase um einiges stärker. Sie kommen alle 2 bis 4 Minuten und dauern 60 bis 90 Sekunden. Trotzdem müssen diese Wehen nicht unangenehmer sein: Viele Frauen sind froh, dass Sie nun aktiv mithelfen können und nicht einfach "nur die Wehen ertragen" müssen.
Auf dem Weg in Richtung Beckenboden dreht sich der Kopf Ihres Kindes, bis das Kinn nach unten zum Enddarm zeigt. Der Druck des Kopfes auf den Beckenboden und Enddarm wird immer stärker und löst den unwillkürlichen Pressdrang aus. Mit jeder Presswehe schieben Sie Ihr Kind gleichmässig ein bisschen weiter heraus. Oft ist während mehrerer Wehen das Köpfchen sichtbar, bevor es sich in den Wehenpausen wieder zurückzieht.
Die Geburt des Kopfes wird von vielen Frauen als der schmerzhafteste Teil der Geburt empfunden. Diese maximale Dehnung des Scheidenausganges wird als "Ring of Fire" (Feuerring) bezeichnet und manche Frauen haben dabei das Gefühl, dass es sie zerreisst. Nach der Geburt des Kopfes dreht er sich, Kopf und Körper sind nun wieder gleich ausgerichtet. Mit den letzten Presswehen kommen die Schultern nacheinander zum Vorschein. Danach gleitet der restliche Körper Ihres Kindes heraus.
Das Baby in der Austreibungsphase
Die Austreibungsphase ist die gefährlichste Phase für das Kind, weil durch den engen Geburtskanal die Sauerstoffzufuhr durch die Nabelschnur erschwert sein kann. Aus diesem Grund wird laufend eine CTG geschrieben oder die Herztöne des Kindes werden mindestens nach jeder Wehe überprüft.