Weniger Geburten zu Halloween
Aus der Forschung
Vielen Schwangeren scheint Halloween nicht ganz geheuer zu sein, jedenfalls spricht ein merkwürdiges Phänomen dafür: Einer Studie in der Fachzeitschrift Social Science & Medicine zufolge werden in den USA, wo Halloween neben Weihnachten und dem Thanksgiving-Fest zu den wichtigsten Feiertagen des Jahres gehört, am 31. Oktober des Jahres weniger Kinder als an anderen Tagen geboren.
Laut Bekka R. Levy von der Yale School of Public Health in New Haven/Connecticut geht am Tag der Hexen und Rübengeister nicht nur die Zahl der geplanten Geburten (Kaiserschnitte und Geburtseinleitungen) um 16,9 Prozent zurück. Dies liesse sich noch dadurch erklären, dass die Geburtshelfer lieber feiern als arbeiten. Nein, auch die Zahl der spontanen Entbindungen ist um 5,3 Prozent niedriger als in der Woche vorher und nachher.
Für den Valentinstag ermittelte die Forscherin dagegen einen Anstieg der Schnittentbindungen um 12,1 Prozent und der spontanen Geburten um 3,6 Prozent. Levy vermutet, dass entgegen allen Lehrmeinungen Schwangere durchaus in der Lage seien, den Zeitpunkt der Geburt zu beeinflussen, wenn auch unbewusst und nur in einem begrenzten Zeitraum.
Der Gruselfaktor um Halloween, vielleicht auch die Angst, an diesem Tag einen nicht optimalen Beistand bei der Geburt zu erhalten, könnten seelischen Druck erzeugen und über einen noch unbekannten psychophysiologischen Mechanismus das Einsetzen der Wehen verzögern, so die Forscherin.
Aus der Forschung: Levy, B.R. et al.: Social Science & Medicine 73/8, 2011, S.1246