Sicherheit auf dem Trampolin

Trampolinspringen macht Spass und fördert die Koordination. Zur Vermeidung von Unfällen sollten Eltern und Kinder jedoch streng auf die Sicherheit achten.

Kinder auf dem Trampolin
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Ein Trampolin im eigenen Garten gehört für viele Familien fast schon zur Basisausstattung. Und das mit gutem Grund, denn das Sportgerät motiviert selbst die grössten Sportmuffel dazu, sich im Alltag mehr zu bewegen. Weil es beim Springen aber auch zu schweren Verletzungen kommen kann, muss die Sicherheit beim Aufstellen und bei der Benutzung oberste Priorität haben. 

Trampolinspringen ist gut für die Gesundheit, ... 


Ein Sportgerät, das direkt beim Haus steht und einen regelrecht dazu einlädt, sich körperlich zu verausgaben, ist an sich schon eine wertvolle Sache. Erst recht, wenn immer wieder geklagt wird, Kinder und Jugendliche würden zu viel Zeit vor Bildschirmen verbringen und sich insgesamt viel zu wenig bewegen. Gemäss Angaben der Stiftung Kindergesundheit animiert das Trampolin jedoch nicht alleine zur Bewegung. Das Trampolinspringen selbst ist in vielfacher Hinsicht gesundheitsförderlich

  • Kraft, Ausdauer, Koordination und Körpergefühl werden verbessert. 

  • Das Springen hat positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System.

  • Muskulatur, Sehnen und Bänder werden gestärkt.

  • Die körperliche Aktivität hilft, Stress und Aggressionen abzubauen, macht Spass und sorgt für die Ausschüttung von Glückshormonen. 

... birgt aber auch grosse Unfallrisiken


Trotz aller gesundheitlichen Vorteile ist das Trampolinspringen leider auch für viele Besuche auf der Notfallstation verantwortlich. Diverse Studien belegen, dass nicht nur die Zahl der Gartentrampoline und Indoor-Spielplätze mit Trampolinhallen über die Jahre zugenommen hat, sondern auch die Zahl der durch das Springen verursachten Unfälle. 

Gemäss Angaben der Stiftung Kindergesundheit reichen die Verletzungen von Prellungen, Verstauchungen, Hirnerschütterungen und Schleudertraumata bis hin zu Arm- und Beinbrüchen, Ermüdungsbrüchen und Wirbelsäulenverletzungen. Oft handelt es sich dabei um Verletzungen, die eine Operation unter Vollnarkose erforderlich machen. 

Um Kinder besser vor Trampolinunfällen zu schützen, ist es deshalb enorm wichtig, die Sicherheit stets zu gewährleisten - sei es beim Aufstellen, bei der Wartung und natürlich erst recht beim Springen. 

Das Trampolin standsicher aufstellen


Ein gutes Gartentrampolin verfügt über eine stabile Rahmenkonstruktion, ein Schutzpolster, das die Stahlfedern abdeckt sowie ein Sicherheitsnetz. Stellen Sie das Gerät auf einer ebenen, rutschfesten Unterlage auf. Am besten eignet sich dafür eine Rasenfläche. Achten Sie darauf, dass zu Hindernissen wie Bäumen, Zäunen, Hausmauern etc. ein Mindestabstand von zwei Metern besteht. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) empfiehlt ausserdem:

  • Das Trampolin zum Schutz vor starken Winden fest zu verankern, idealerweise mit Spanngurten an Erdankern. Alternativ können die Trampolinbeine mit Sand- oder Wassersäcken beschwert werden. Weil sie leicht verrutschen, eignen sich Gartenplatten oder Ziegelsteine nicht zum Beschweren. 

  • Das Trampolin zur Sicherheit bei einem Sturm abzubauen.

  • Den Zugang nicht mit einer Leiter zu erleichtern, da ansonsten Kinder, die noch zu klein sind zum Springen, das Trampolin erreichen könnten. 

Worauf achten bei der Wartung?


Wind und Wetter setzen dem Gartentrampolin mit der Zeit zu. Deshalb ist es wichtig, das Gerät regelmässig auf Schäden zu überprüfen und defekte Teile zu ersetzen. Kontrollieren Sie zudem bei jeder Benutzung, ob sich unter dem Sprungtuch Gegenstände befinden, die dort nicht hingehören. Die BFU hat eine ausführliche Checkliste für die Wartung zusammengestellt. Dort erfahren Sie, worauf Sie vor der Inbetriebnahme, vor jedem Springen und bei der jährlichen Kontrolle achten sollten. 

10 Regeln für sicheres Trampolinspringen


Um das Unfallrisiko so weit als möglich zu verringern, sind die folgenden Sicherheitsregeln zentral. Erklären Sie Ihrem Kind, warum es wichtig ist, sich stets daran zu halten. 

1. Trampolinspringen ist nichts für Vorschulkinder

Gemäss Angaben der Stiftung Kindergesundheit ist die Knochenstruktur von Kindern unter sechs Jahren noch nicht für die Belastungen des Trampolinspringens ausgelegt. Auch ihre motorischen Fähigkeiten sind noch nicht genügend ausgereift. 

2. Immer alleine springen

Hüpfen mehrere Kinder gleichzeitig, kann es zu schmerzhaften Zusammenstössen kommen. Besonders gefährlich ist es, wenn ein leichteres Kind zusammen mit einem schwereren springt. Der Katapulteffekt kann bewirken, dass das leichtere Kind in die Luft geschleudert wird und sich verletzt. 

3. Nie ohne Aufsicht springen

Eltern und andere Aufsichtspersonen sollten stets ein wachsames Auge auf die Kinder haben, wenn sie das Trampolin benutzen. Dies ist besonders wichtig, wenn Kleinkinder dabei sind, die sich durch ihre Neugierde leicht in Gefahr begeben. 

4. Stets bei geschlossenem Sicherheitsnetz und in der Mitte springen

Um Stürze auf den Boden zu verhindern, muss der Eingang des Sicherheitsnetzes beim Springen stets ganz geschlossen sein. Das Springen in der Mitte des Sprungtuchs verringert das Risiko für harte Landungen auf dem Rand. 

5. Auf das richtige Schuhwerk achten

Strassenschuhe haben auf dem Trampolin nichts zu suchen. Am sichersten springen Kinder barfuss, in Socken mit rutschfester Sohle, in Gymnastikschuhen oder in Turnschuhen mit dünner Sohle.

6. Keine Kunststücke auf dem Gartentrampolin

Das Gartentrampolin eignet sich nicht für akrobatische Übungen wie Salto & Co. Solche Kunststücke sollten Kinder unter Anleitung in einer entsprechend eingerichteten Umgebung üben. 

7. Keine Gegenstände auf dem Sprungtuch

Spielzeug und Bälle, die auf dem Trampolin herumliegen, sind ein grosses Sicherheitsrisiko. Das Sprungtuch sollte deshalb immer ganz frei sein, wenn die Kinder hüpfen. 

8. Den Stoppsprung üben

Um wieder festen Boden unter die Füsse zu bekommen, ist das korrekte Abbremsen wichtig: Beim Kontakt mit dem Sprungtuch in die Knie gehen, den Oberkörper dabei aufrecht halten, die Arme vor dem Körper ausstrecken und den Blick geradeaus richten. 

9. Beim Springen weder essen noch trinken

Die Gefahr, sich auf die Zunge zu beissen oder sich zu verschlucken ist gross, wenn Kinder hüpfen und dabei essen oder trinken. Aus dem gleichen Grund sollten sie auf dem Trampolin keinen Kaugummi kauen. 

10. Regelmässig Pause machen

Trampolinspringen ist körperlich anstrengend und mit zunehmender Ermüdung steigt die Unfallgefahr. Halten Sie Ihr Kind deshalb regelmässig dazu an, eine Pause einzulegen und andere springen zu lassen. 

Wer haftet bei einem Unfall?


Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn bei einem Unfall kommt es auch auf die Umstände an, unter denen er sich ereignet hat. Wenn Sie ein Trampolin im Garten aufstellen, reicht es jedoch nicht, ein "Benützen verboten"-Schild zu montieren, um sich von der Verantwortung zu befreien. Als Besitzer sind Sie dafür verantwortlich, das Gerät sachgerecht aufzustellen und regelmässig zu warten. Zudem sollten Sie darauf achten, dass das Trampolin nicht unbeaufsichtigt benützt werden kann, z. B., indem Sie das Netz abschliessen oder mit einer Umzäunung den Zugang einschränken. 

Die Verantwortung für die Sicherheit liegt jedoch nicht alleine bei der Person, die ein Trampolin aufstellt. Auch Aufsichtspersonen müssen dafür sorgen, dass insbesondere kleine Kinder stets beaufsichtigt sind.

Letzte Aktualisierung: 21.08.2024, TV

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