Vor­sicht nach der Par­ty

Für neu­gie­ri­ge Kin­der kön­nen die Par­ty­res­te fa­ta­le Fol­gen ha­ben.

Unaufgeräumter Esstisch nach einer Party
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El­tern von Klein­kin­dern soll­ten das Auf­räu­men nicht auf den nächs­ten Mor­gen ver­schie­ben: Nicht nur Al­ko­holfla­schen und Zi­ga­ret­ten­schach­teln im Schrank stel­len eine Ge­fahr da, son­dern auch die Al­ko­hol­res­te in Glä­sern oder die Zi­ga­ret­ten­stum­mel im Aschen­be­cher.

Vor­sicht vor halb lee­ren Al­ko­hol­glä­sern


Am Wo­chen­en­de oder an Fei­er­ta­gen sind Kin­der oft als ers­te wach und in der Woh­nung un­ter­wegs, wäh­rend die El­tern noch schla­fen. Das Schlacht­feld vom vor­her­ge­hen­den Abend ist be­son­ders in­ter­es­sant. Doch wenn ein Klein­kind sich an halb­vol­len Sekt­glä­sern und Wein­res­ten be­dient, kann es schnell zu le­bens­ge­fähr­li­chen Ver­gif­tun­gen kom­men. Klein­kin­der re­agie­ren deut­lich sen­si­bler auf al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke als Er­wach­se­ne. Der klei­ne Kör­per kann Gift­stof­fe längst nicht so ef­fi­zi­ent ab­bau­en. Be­reits ein ein­zel­ner Schluck Hoch­pro­zen­ti­ges wie Grap­pa oder Whis­key führt zu schwe­ren Ver­gif­tungs­er­schei­nun­gen. Auch in Al­ko­hol ein­ge­leg­te Früch­te, z.B. in der Bow­le, sind ge­fähr­lich.

Wenn Ver­dacht be­steht, dass das Kind Al­ko­hol ge­trun­ken hat, soll­te es viel Was­ser und zu­cker­hal­ti­gen Saft zu trin­ken be­kom­men. Auf kei­nen Fall soll­te es selbst­stän­dig zum Er­bre­chen ge­zwun­gen wer­den. Wenn es ihm of­fen­sicht­lich schlecht geht, zum Bei­spiel wenn es nicht mehr an­sprech­bar ist, soll­te so­fort der Not­arzt alar­miert wer­den.

Kin­der und Zi­ga­ret­ten­stum­mel


Auch der Ver­zehr von Zi­ga­ret­ten­kip­pen ist nicht un­ge­fähr­lich. Eine Zi­ga­ret­te mit ca. 1g Ta­bak ent­hält ca. 15-25 mg Ni­ko­tin. Das ent­spricht der töd­li­chen Men­ge an Ni­ko­tin für ein Klein­kind. In der Pra­xis ge­hen Zi­ga­ret­ten­ver­gif­tun­gen je­doch meist glimpf­lich ab. Der Grund: Die Ma­gen­säu­re führt dazu, dass Ni­ko­tin schlecht in Lö­sung geht. Die da­durch lang­sam auf­ge­nom­me­ne Men­ge Ni­ko­tin kann wie­der­um von der Le­ber re­la­tiv gut ent­gif­tet wer­den.

Wenn ein Klein­kind eine Zi­ga­ret­te oder Kip­pe ge­ges­sen hat, löst das meist von al­lein nach ein bis drei Stun­den Er­bre­chen aus, wo­durch das Gift weit­ge­hend aus dem Kör­per ent­fernt wird. Wei­te­re Sym­pto­me kön­nen sein: Bläs­se, Un­ru­he, ge­stei­ger­ter Spei­chel­fluss, Be­nom­men­heit, Zitt­rig­keit und Schwit­zen.

Schwe­re Ver­gif­tungs­sym­pto­me sind ei­gent­lich nur bei Kin­dern un­ter ei­nem Jahr zu er­war­ten. Aus­nah­men sind Ta­bak­sud, Schnupf­ta­bak und Ni­ko­tin­pflas­ter. Im Klein­kind­al­ter kann Ta­bak- oder Ni­ko­tin­sud (Zi­ga­ret­ten­res­te in ei­nem nicht ganz ge­leer­ten Glas) oder eine Pri­se Schnupf­ta­bak sehr ge­fähr­lich wer­den. Er­kenn­bar ist das an Schläf­rig­keit, Be­wusst­lo­sig­keit, Krampf­an­fäl­len und Kreis­lauf- und Atem­stö­run­gen. Auch sind Ni­ko­tin­pflas­ter hoch­gif­tig, wenn sie mit nor­ma­len Wund­pflas­tern ver­wech­selt wer­den. Das­sel­be gilt für die Ver­wechs­lung von Ni­ko­tin­kau­gum­mis mit nor­ma­len Kau­gum­mis.

Im Zwei­fels­fall soll­te im­mer ein Arzt oder das Schwei­ze­­ri­­schen Tox-Zen­­trum (24h-Te­­le­­fon: 145) in­for­miert wer­den.

Letzte Aktualisierung: 14.12.2022, BH

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