Sonnenallergie oder Hitze-Ausschlag?
Ein Sonnen-Ekzem kann durch den starken Juckreiz sehr unangenehm sein. Alles über Vorbeugung und Behandlung.
Wie äussert sich eine Sonnenallergie?
Eine Sonnenallergie (Sonnenekzem, polymorphe Lichtdermatose PLD) zeigt sich nach dem Aufenthalt in der Sonne mit Effloreszenzen wie roten Punkten, Pusteln, Quaddeln, Knötchen oder Flecken auf der Haut, die stark juckt. Wahrscheinlich leidet in Mitteleuropa jeder fünfte Mensch an dieser Überempfindlichkeit gegen UV-Strahlung und freie Radikale. Normalerweise bildet der Körper gegen freie Radikale sofort Antioxidantien und die Hautreaktion bleibt aus. Warum das bei einigen Menschen nicht passiert und sie eine Sonnenallergie entwickeln, kann die Wissenschaft noch nicht erklären.
Kann man einer Sonnenallergie vorbeugen?
Zur Vorbeugung empfehlen sich Sonnenschutzmittel, die Radikalfänger wie Vitamin E, UV-Flavon oder Glykosylrutin enthalten, ausserdem fett- und emulgatorfrei sind und einen physikalischen statt mineralischen Sonnenschutzfilter haben. Tragen Sie ausserdem einen breitkrempigen Sonnenhut und versuchen Sie Kleidung mit UV-Schutz. Ob Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin E, Beta-Carotin und Kalzium einer Sonnenallergie vorbeugen, konnte bisher noch nicht zweifelsfrei bewiesen werden.
Was hilft bei einer Sonnenallergie?
Die wichtigste Massnahme, wenn es zur Sonnenallergie gekommen ist: Raus aus der Sonne in den Schatten! Linderung schaffen Sie mit einem kühlenden Gel oder einer Salbe gegen Juckreiz (Antihistaminikum oder Hydrocortison), die sie rezeptfrei in der Apotheke bekommen. Bei schwereren Fällen verschreibt der Arzt antihistaminhaltige Tabletten sowie höher dosierte Kortisonpräparate.
Hausmittel bei Sonnenallergie sind kalte Umschläge, v.a. mit Quark (wirkt gut gegen Entzündungen, kühlt und beruhigt, Juckreiz wird gelindert) und Aloe vera (ohne Duftstoffe!).
Interview
Dr. pharm. Renato Kaiser über das Thema Sonnenschutz bei Kindern
Seltene Hauterscheinungen, die auch zur Sonnenallergie gerechnet werden, sind die
"Mallorca-Akne" (Phototoxische Reaktion). Sie entsteht als chemische Reaktion der UV-Strahlen auf und in der Haut mit einem anderen Stoff, z.B. in der Sonnencreme oder Hautcreme. Aber auch Bestandteile eines Medikaments (Entwässerungsmittel, Antibiotika oder Herz-Kreislaufmedikamente) sowie Pflanzenstoffe in Gräsern kommen als Auslöser infrage. So kann eine phototoxische Reaktion beim Sonnenbad auf einer Wiese auftreten.
Lichturtikaria (Urticaria solaris). Hier kommt es zum Anschwellen der Haut unter dem Einfluss von UV-Licht. Es bildet eine Nesselsucht mit stark juckenden, grossen Quaddeln, die sich über den gesamten Körper ausbreiten. Im schlimmsten Fall droht ein lebensbedrohlicher anaphylaktischer Schock.
Was ist ein Hitze-Ausschlag?
Ein Hitzeausschlag (Hitzepickel, Schweissausschlag) in Form von juckenden kleinen roten Pusteln ist ein Anzeichen dafür, dass es dem Baby zu warm ist. Vor allem bei Babys und Kleinkindern sind die Poren noch sehr klein, sodass sie bei Hitze leicht verstopfen können. Vermeiden Sie also, dass das Baby schwitzt. Es sollte im Sommer lockere und leichte Baumwollkleidung tragen. Puder und Pflegemittel sollten Sie sparsam verwenden, um die Poren nicht zusätzlich zu blockieren.
Hat sich ein Hitzeausschlag unbemerkt unter der Kleidung entwickelt, sollte das Kind sich bevorzugt in kühlen Räumen oder an schattigen luftigen Plätzen aufhalten. Eine dünn aufgetragene Zinksalbe kann die Hautirritation lindern. Nach dem Waschen sollten Eltern die Haut nur leicht abtupfen oder an der Luft trocknen lassen.