Sonnenbrand - von leicht bis schwer
Wenn es trotz Sonnenschutz zum Sonnenbrand kommt: Das hilft Ihrem Kind!
Bei einem Sonnenbrand geht dem Körper viel Flüssigkeit verloren, deshalb viel trinken! Die geplagte Haut soll nicht zu schnell wieder der Sonne aussetzt werden.
Erste Massnahmen bei einem leichten Sonnenbrand
Sonne meiden: Raus aus der Sonne - am besten ins Haus, um den schädlichen UV-Strahlen zu entgehen. Der Schatten eines Baumes oder ein Sonnenschirm schützen nicht genug. Beim nächsten Mal im Freien Kleidung tragen, die die betroffenen Stellen komplett abdeckt.
Kühlen: Als zweite Massnahme sollten Sie kühlen - am besten mit feuchten, lauwarmen Tüchern. Kein eiskaltes Wasser verwenden und Cool-Packs oder Eiswürfel nicht direkt auf die Haut legen, sondern in ein sauberes Tuch einwickeln. Ein altes Hausmittel gegen Sonnenbrand ist der Gebrauch von Magerquark oder Joghurt aus dem Kühlschrank. Aufgetragen auf ein in kaltes Wasser getränktes Baumwoll- oder Leintuch wirkt dies entzündungshemmend und kühlend. Legen Sie dieses für circa eine halbe Stunde auf die verbrannte Stelle.
Cremen: Kühlende, abschwellende Gels, Sprays und Après-soleil-Bodylotions (After Sun) für empfindliche Haut aus der Apotheke, evtl. mit dem Wirkstoff Hydrocortison, bringen sofortige Linderung. Auch Präparate mit Kamille, Ringelblume oder Aloe vera helfen der Haut. Verwenden Sie keine zu fetthaltigen Zubereitungen. Sie behindern die Wärmeabgabe und können Entzündung der Haut verstärken.
Trinken: Beim Sonnenbrand verliert der Körper Flüssigkeit. Diese kann man auch von innen durch geeignete Getränke zuführen. Geeignet sind vor allem Wasser, kalte und gesüsste Kräuter- und Früchtetees.
Verbrannte Haut mit Bläschenbildung
Vorsicht: Ist der Sonnenbrand ausgeprägt oder weist schon offene, wunde Stellen bzw. Bläschen auf, sollte auf Joghurt- oder Quarkumschlägen wegen der Infektionsgefahr verzichtet werden. Auf keinen Fall dürfen Mehl, Puder oder Öl auf die verbrannte Haut aufgetragen werden. Das hilft nicht und die Gefahr einer Infektion steigt. Auch Fettsalben und Wärme sind bei akutem Sonnenbrand nicht geeignet.
Kleinkinder und Babys mit einem Sonnenbrand sollten möglichst immer von einem Arzt untersucht werden, um die Schwere der Verbrennung einzuschätzen. Gleiches gilt für Erwachsene mit heftigen Hautrötungen, Brandblasen, Abschälen der Haut, stärkeren Schmerzen. Fieber und starke Kopfschmerzen können Folge eines Hitzschlags oder Sonnenstichs sein und sollten ebenfalls ärztlich beurteilt werden.
Bei stärkeren Verbrennungen legt der Arzt Verbände mit antiseptisch wirksamen Salben und fetthaltiger Gaze an. Die auftretenden Brandblasen nie selber öffnen, sie schützen vor Infektionen.
Ist die akute Entzündung abgeklungen, können Heilsalben oder Lotionen mit Dexpanthenol oder Ringelblume aufgetragen werden, damit sich der Wasser-Fett-Schutzmantel wieder aufbaut.
Sonnenallergie und Hitzeausschlag
Sonnenstich und Hitzschlag
Ein Sonnenstich entsteht durch intensive Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken. Die empfindlichen Hirnhäute des Babys werden gereizt, das Gehirn erwärmt sich und schwillt an, weil die Schädeldecke noch sehr dünn ist und der spärliche Haarwuchs kaum Strahlung abhält. Anzeichen für einen Sonnenstich sind kühle Haut bei hochrotem Köpfchen, schrilles Weinen, evtl. Erbrechen. Bringen Sie das Kind dann sofort in einen kühlen Raum, lagern Sie sein Köpfchen hoch und kühlen Sie Stirn und Nacken mit feuchten Tüchern. Viel zu trinken geben! Erholt sich Ihr Kind nicht innerhalb weniger Minuten, ist es vernünftig, den Notarzt zu rufen.
Bei einem Hitzschlag oder Hitzekollaps bricht die gesamte Wärmeregulation des Körpers zusammen. Die Körpertemperatur steigt auf über 40 Grad an. Das kann bei grosser Hitze beispielsweise im Auto passieren. Die Haut ist trocken, heiss und rot, das Kind wirkt schläfrig oder verwirrt. Zögern Sie nicht, den Notarzt zu rufen. In der Zwischenzeit geht es darum, das Baby aus der Hitze ins Kühle zu bringen, es in die stabile Seitenlage zu legen und die Körpertemperatur rasch zu senken. Dabei können grossflächige Umschläge mit nassen Handtüchern helfen. Auf keinen Fall sollten Sie das Kind unter die eiskalte Dusche stellen. Im Extremfall kann es so zu Bewusstlosigkeit oder Krämpfen kommen – ein lebensbedrohlicher Notfall.