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                              Sonnenstich, Hitzschlag und Hitzekollaps

                              Warum Sie Ihr Kind unbedingt vor der Sonne und Wärme schützen sollten und wie Sie richtig reagieren, wenn es trotzdem zu viel davon abbekommen hat.

                              Kind mit Lappen auf der Stirne
                              ©
                              GettyImages

                              Im Sommer sind die Tage lang und die meiste Zeit verbringen die Kinder draussen. Aber so schön diese Jahreszeit und die warmen Temperaturen sind: Zuviel davon ist gefährlich.

                              ❗️Das Wichtigste in Kürze

                              • Sonnenstich: Intensive Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken mit Kopfschmerzen, Unruhe, Benommenheit, Erbrechen. Symptome entwickeln sich oft erst Stunden nach der Sonneneinstrahlung.
                              • Hitzekollaps: Folge von Flüssigkeits- und Elektrolytverlustmit Schwindel, Bewusslosigkeit, Kreislaufproblemen.
                              • Hitzschlag: Starke Überwärmung des Körpersmit Verwirrtheit, Schläfrigkeit, Bewusstlosigkeit. Dies ist ein medizinischer Notfall, rufen Sie den Rettungsdienst!

                              Sonnenstich beim Kind


                              Durch eine Reizung der Hirnhäute bei intensiver Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken entsteht ein Sonnenstich. Vor allem Säuglinge sind gefährdet, weil die Schädeldecke noch sehr dünn ist und der spärliche Haarwuchs kaum Strahlung abhält. Das Gehirn erwärmt sich, schwillt an und es kommt zu einem Hirnödem. Bleibende Hirnschäden können die Folge sein.

                              Anzeichen für einen Sonnenstich sind:

                              • Kühle – beim Säugling gleichzeitig trockene – und blasse Haut bei hochrotem Köpfchen

                              • Unruhe und auffälliges Verhalten

                              • Hoher Puls und schnelle Atmung

                              • Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und -steifigkeit, 

                              • Schrilles Weinen

                              • Übelkeit, Erbrechen, Schwindel

                              • Benommenheit

                              • Ohrensausen

                              Die Körpertemperatur ist bei einem Sonnenstich in der Regel nicht erhöht. Beachten Sie aber, dass sich bei Kindern die Symptome eines Sonnenstichs oft erst Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne entwickeln, manchmal erst nachts.

                              Die Behandlung eines Sonnenstichs beim Kind


                              Bei einem Sonnenstich bringen Sie Ihr Kind sofort in den Schatten, noch besser an einen kühleren Ort. Lagern Sie den Kopf und Oberkörper erhöht und kühlen Sie Stirn und Nacken mit feuchten Tüchern. Lockern Sie die Kleidung und wenn das Kind bei gutem Bewusstsein ist, geben Sie ihm zu trinken. Am besten eignen sich Wasser oder abgekühlter Tee, vermeiden Sie Süssgetränke.

                              Erholt sich Ihr Kind nicht innerhalb weniger Minuten, beginnt es zu halluzinieren, klagt es über starke Schmerzen oder wird es bewusstlos, rufen Sie den Rettungsdienst.

                              So entsteht ein Hitzschlag


                              Ein Hitzschlag entsteht, wenn der Körper stark überwärmt wird. Dies geschieht zum Beispiel bei grosser Hitze oder körperlicher Aktivität an einem warmen Sommertag. Der Körper verbraucht dadurch viel Flüssigkeit, welche dann zum Schwitzen und der dadurch verbundenen Kühlung des Körpers fehlt. Die Wärme staut sich und die Körpertemperatur kann auf über 40°C ansteigen. 

                              Die Fähigkeit zu schwitzen ist bei Kindern noch nicht voll entwickelt. Ausserdem haben sie im Verhältnis zum Körper einen grösseren Kopf und mehr Haut­­oberfläche. Babys und Kleinkinder können daher ihren Flüssigkeits- und Wärmehaushalt schlechter regulieren als Erwachsene und heizen schneller auf, was sie für einen Hitzschlag empfänglicher macht.

                              Einen Hitzschlag beim Kind erkennen Sie daran:

                              • Die Haut ist trocken, heiss und rot.

                              • Das Kind wirkt schläfrig oder verwirrt, im Extremfall ist es sogar bewusstlos.

                              • Die Atmung ist flach und schnell.

                              • Möglicherweise erbricht das Kind.

                              • Später wird es sehr blass.

                              So behandeln Sie einen Hitzschlag beim Kind


                              Ein Hitzschlag ist ein medizinischer Notfall, rufen Sie also sofort den Rettungsdienst! Bis dieser eintrifft, bringen Sie das Kind an einen kühlen Ort, ziehen Sie es aus, lagern Sie die Beine erhöht und kühlen Sie es mit feuchten Tüchern im Nacken, unter den Achseln oder in der Leiste, auf keinen Fall in der Badewanne oder unter der Dusche. Zusätzlich können Sie die Haut mit Wasser besprühen und dem Kind Luft zufächern. Lassen Sie es bei Verdacht auf Hitzschlag niemals allein.

                              Ist es bei Bewusstsein und klagt nicht über Übelkeit, geben Sie ihm lauwarmes Wasser oder Tee zu trinken. Bei Bewusstlosigkeit lagern Sie das Kind in die stabile Seitenlage

                              Wichtig: Bei erhöhter Körpertemperatur aufgrund eines Hitzschlags dürfen keine fiebersenkenden Medikamente wie Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol verabreicht werden. In diesem Fall helfen diese Arzneimittel nicht und sie können die Blutgerinnung sowie Nieren- und Leberfunktion negativ beeinflussen.

                              Was ist ein Hitzekollaps?


                              Ein Hitzekollaps, auch Hitzeerschöpfung genannt, ist die Folge von Flüssigkeits- und Elektroytverlust durch starkes Schwitzen bei hohen Temperaturen. Wird dann zu wenig getrunken, verringert sich das Volumen in den Blutgefässen und der Kreislauf kann nicht mehr aufrecht erhalten werden. Häufig entsteht ein Hitzekollaps durch starke körperliche Aktivität und Sport.

                              Die Symptome eines Hitzekollapses sind:

                              • Schwindel, Ohrensausen, Bewusstlosigkeit

                              • Übelkeit

                              • Hoher Puls

                              • Feuchte und gerötete Haut durch das starke Schwitzen

                              • Später blasse Haut und kalter Schweiss

                              • Kalte Hände und Füsse

                              Was tun bei einem Hitzekollaps


                              Bringen Sie Ihr Kind sofort in den Schatten, noch besser an einen kühleren Ort. Ist das Kind nach dem Kollaps bewusstlos, lagern sie es  in die stabile Seitenlage. Lassen Sie Ihr Kind bei Verdacht auf Hitzekollaps niemals allein. 

                              Ist es wach, lagern Sie es mit erhöhten Beinen, lockern Sie die Kleidung und kühlen Sie Stirn und Nacken mit feuchten Tüchern. Wenn es bei gutem Bewusstsein ist, geben Sie ihm zu trinken. Am besten eignen sich Wasser oder abgekühltem Bouillon, um den Flüssigkeitsmangel zu beheben und die Elektrolyte zu ersetzen.

                              So beugen Sie Sonnenstich, Hitzschlag und Hitzekollaps bei Kindern vor


                              • Babys sollten sich grundsätzlich im Schatten aufhalten.

                              • Schützen Sie den Kopf immer mit einer Kopfbedeckung. Am besten mit einem breitkrempigen Hut, der auch den Nacken schützt.

                              • Ziehen Sie Ihrem Kind leichte und luftdurchlässige Kleidung an.Lassen Sie Ihr Baby bei grosser Hitze zwischendurch auch nackt oder nur mit Windel bekleidet strampeln.

                              • Vermeiden Sie, dass sich Ihr Kind im Hochsommer zwischen 11 und 16 Uhr in der prallen Sonne befinden– auch nicht für wenige Minuten.

                              • Achten Sie bei grösseren Kindern darauf, dass sie öfter eine Pause im Schatten einlegen.

                              • Seien Sie dafür besorgt, dass Ihr Kind genügend trinkt.

                              • Eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor schützt zwar vor Sonnenbrand – nicht aber vor einem Sonnenstich.

                              Letzte Aktualisierung: 10.06.2024, BH/ KM