Knochenbrüche bei Kindern
Wie Sie erkennen, dass ein Knochen gebrochen ist und dann richtig reagieren.
Die kindlichen Knochen sind noch weich und biegsam und halten darum viel aus. Je älter die Kinder werden und je sportlich aktiver sie sind, umso häufiger sind auch die Knochenbrüche.
Die Symptome eines Knochenbruchs
Anhand folgender Anzeichen können Sie erkennen, ob ein Knochen gebrochen ist:
starke Schmerzen
Schwellung und Bluterguss
eingeschränkte Bewegung und Schonhaltung
die Stellung des Knochens ist unnatürlich
bei einem offenen Bruch ist der Knochen sichtbar
Die Schmerzen bei einem Knochenbruch (Fraktur) entstehen übrigens nicht durch den gebrochenen Knochen. Dieser enthält nämlich keine Nerven, dafür aber die Knochenhaut, die ihn umgibt. Wird sie bei einem Knochenbruch verletzt, löst dies die starken Schmerzen aus.
Erste Hilfe bei den häufigsten Knochenbrüchen
Knochenbrüche bei Jugendlichen sind mehr als doppelt so häufig wie bei Kleinkindern. Meistens geschehen diese Brüche beim Sport, zum Beispiel auf dem Trampolin, beim Velo- oder Skifahren. Am häufigsten sind der Unterarm, das Schienbein und das Sprunggelenk betroffen.
Bei jüngeren Kindern ist der häufigste Bruch derjenige des daumenseitig gelegenen Unterarmknochens. Er entsteht typischerweise durch einen Sturz, bei dem sich das Kind mit der ausgestreckten Hand abstützen möchte.
Hat sich Ihr Kind einen Knochen der Extremitäten gebrochen, ist dies die richtige Handlungsweise für die Erste Hilfe:
Stellen Sie die verletzte Stelle ruhig. Am Arm gelingt dies zum Beispiel mit einem Dreieckstuch.
Decken Sie einen offenen Bruch mit sterilen Tupfer oder Kompressen ab.
Kühlen Sie geschlossene Brüche mit Wasser oder nassen Tüchern.
Verständigen Sie den Kinderarzt oder fahren Sie mit Ihrem Kind ins Spital.
Bei einem Verdacht auf einen Bruch am Brustkorb, der Wirbelsäule oder am Becken muss der Rettungsdienst verständigt werden.
Knochenbruch: Operation oder Gips?
Ein Knochenbruch verheilt bei Kindern in den meisten Fällen unkompliziert und schnell, weil die Knochenhaut noch sehr dick und gut durchblutet ist.
Weil die Knochen im Kindesalter stark in die Länge wachsen, müssen die Fehlstellungen, die durch einen Bruch entstehen, oft nicht operiert werden. Indem der Knochen wächst, gleicht er die Fehlstellung einfach aus. Mit einem Gips wird der betroffene Körperteil geschützt in der richtigen Position gehalten und der Knochen kann von selber zusammenwachsen. Die Entscheidung, ob die Therapie mit einem Gips genügt, ist abhängig vom Alter und dem Ort des Bruchs. Bei jüngeren Kinder werden zum Beispiel grössere Fehlstellung toleriert, weil Ihre Knochen noch so stark wachsen, um den Bruch auszugleichen. Brüche im Bereich des Sprunggelenks dagegen vertragen kaum Fehlstellungen und werden schneller operiert.
Wenn der Knochen so gebrochen ist, dass er nicht mit dem Wachstum korrigiert werden kann, muss er wieder in die natürliche Stellung gebracht werden, bevor ein Gips angelegt wird. Diese Reposition ist schmerzhaft und wird in Narkose durchgeführt.
Komplizierten Frakturen oder solche, bei denen mehrere Knochenteile abgebrochen sind, werden operiert. Mithilfe von Drähten, Nägel oder Schrauben werden die Knochenstücke in der richtigen Position fixiert, damit sie zusammenwachsen können. Diese Metallimplantate werden nach der Heilung in einer kurzen Operation wieder entfernt.