Va­ter­schafts­tests

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Kommt ein Kind in ei­ner Ehe zur Welt, so gilt der Ehe­mann au­to­ma­tisch als Va­ter. Glaubt er nicht, der leib­li­che Va­ter des Kin­des zu sein, kann er dies ge­richt­lich an­fech­ten. Wo­bei er die Kla­ge in­nert Jah­res­frist ein­zu­rei­chen hat, nach­dem der Ehe­mann die Ge­burt so­wie die Tat­sa­che er­fah­ren hat, dass er nicht der Va­ter ist oder ein Drit­ter der Va­ter sein könn­te. Die Kla­ge muss aber vor Ab­lauf von fünf Jah­ren seit der Ge­burt ein­ge­reicht wer­den. Da­nach wird eine An­fech­tung der Va­ter­schaft nur mehr zu­ge­las­sen, wenn die Ver­spä­tung mit wich­ti­gen Grün­den ent­schul­digt wer­den kann.

Ist das Kind un­ehe­lich, kann der Va­ter das Kind vor oder nach der Ge­burt beim Zi­vil­stands­amt an­er­ken­nen (Va­ter­schafts­an­er­ken­nung).

Be­strei­tet er die Va­ter­schaft, kommt die Kin­des- und Er­wach­se­nen­schutz­be­hör­de zum Zug: Das Kind er­hält ei­nen Bei­stand, der so­wohl die Fra­ge der Va­ter­schaft (nö­ti­gen­falls mit ei­nem Pro­zess) als auch des Un­ter­halts des Kin­des re­geln muss. Die­se bei­den Si­tua­tio­nen sind die häu­figs­te Grund­la­ge für die Durch­füh­rung ei­nes Va­ter­schafts­tests.

1. Zu­stim­mung zum Va­ter­schafts­test


In der Schweiz darf eine ge­ne­ti­sche Un­ter­su­chung zur Fest­stel­lung ei­ner Ver­wandt­schaft nur durch­ge­führt wer­den, wenn dies im In­ter­es­se des be­trof­fe­nen Kin­des ist. Der Test er­for­dert so­mit die Zu­stim­mung des Kin­des, so­fern es ur­teils­fä­hig ist. Ist das Kind min­der­jäh­rig, so ist die Zu­stim­mung sei­ner El­tern un­ab­ding­bar. Ist das Kind nicht ur­teils­fä­hig, so ist die Zu­stim­mung sei­nes Bei­stan­des oder sei­ner ge­setz­li­chen Ver­tre­tung er­for­der­lich. Heim­lich durch­ge­führ­te Tests sind straf­bar und vor Ge­richt nicht ver­wend­bar.

2. An wen kann ich mich wen­den?


Ha­ben die be­trof­fe­nen Per­so­nen ihre Zu­stim­mung ge­ge­ben, so kön­nen Sie bei ei­nem In­sti­tut für Rechts­me­di­zin oder bei ei­nem vom Bund an­er­kann­ten La­bor ei­nen DNA-Test ver­lan­gen. Die über In­ter­net zu­gäng­li­chen Va­ter­schafts­tests sind vor Ge­richt nicht ver­wend­bar. Der Ver­sand von Pro­ben ins Aus­land ist eben­falls nicht zu­läs­sig.

Die an­er­kann­ten In­sti­tu­te und La­bors sind ver­pflich­tet, die Iden­ti­tät der be­trof­fe­nen Per­so­nen fest­zu­stel­len. Die­se müs­sen sich mit ei­nem gül­ti­gen amt­li­chen Aus­weis­do­ku­ment über ihre Iden­ti­tät aus­wei­sen.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Die Va­ter­schaft kann ein­deu­tig schon sehr früh in der Schwan­ger­schaft durch eine Cho­ri­on­zot­ten-Un­ter­su­chung (Cho­ri­on­bi­op­sie) fest­ge­stellt wer­den. Da­bei wer­den dem Mut­ter­ku­chen win­zi­ge Ge­we­be­pro­ben ent­nom­men und auf Über­ein­stim­mun­gen mit dem Erb­gut des po­ten­ti­el­len Va­ters un­ter­sucht. Von die­sem …
Letzte Aktualisierung: 21.04.2020, CF / NK

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