Home-Office - Die beste Lösung für berufstätige Eltern?

Mutter arbeitet im Home Office, Vater kümmert sich ums Baby
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Zu Hause zu arbeiten erscheint vielen Müttern und Vätern als die perfekte Alternative zur Arbeit ausser Hause, da sich die Arbeitszeiten flexibler den Bedürfnissen der Familie anpassen lassen. Das Bild der entspannten Mama, die mit dem Baby auf dem Schoss ein wenig am Computer werkelt, hat jedoch wenig mit der Realität zu tun, denn auch im Home-Office ist volle Konzentration gefordert, so dass die Arbeit nicht einfach mal schnell nebenbei erledigt werden kann. Dennoch bietet diese Arbeitsform einige klare Vorteile: 

  • Kranke Tagesmutter, Schulferien, ein verunfalltes Kind - das Familienleben bietet zahlreiche Situationen, die dem Berufsleben in die Quere kommen. Da kann es sehr entlastend sein, einer Arbeit nachzugehen, die sich den verschiedenen Unvorhersehbarkeiten des Familienalltags anpassen lässt.

  • Die Arbeit wird erledigt, wenn die Kinder ausser Hause sind. Verpasste Arbeitsstunden können dann nachgeholt werden, wenn es am besten in den Tagesablauf passt. Je nachdem, wie Sie sich sich die Arbeit organisieren, entfallen so auch die Kosten für Kinderbetreuung, oder sie sind zumindest geringer, weil ein Teil der Betreuung vom Partner übernommen werden kann.

  • Der Tagesablauf wird ruhiger, wenn Sie nicht früh morgens aus dem Haus müssen oder am Ende des Arbeitstages gestresst sind, weil die Krippe schliesst und Sie noch im Stau stehen.

  • Benzin- oder Abokosten für den Arbeitsweg fallen weg, möglicherweise kann die Familie gar auf ein zweites Fahrzeug verzichten.

  • Nicht zuletzt sprechen auch ökologische Überlegungen dafür, dass Arbeitnehmende zumindest einen Teil ihrer Arbeitszeit zu Hause absolvieren.

Auch wenn diese Vorteile bedeutend sind, bringt die Arbeit im Home-Office Nachteile mit sich, die Sie sich ebenfalls vor Augen führen sollten, ehe Sie sich für diese Arbeitsform entscheiden.

  • Arbeitsstellen, bei denen der Grossteil der Arbeit im Home-Office erledigt wird, sind nicht ganz einfach zu finden. 

  • Wenn Ihnen zu Hause ohnehin schon die Decke auf den Kopf fällt, werden Sie mit Heimarbeit kaum glücklich. Der fehlende Austausch mit Arbeitskollegen ist nicht jedermanns Sache. Zudem fällt es manchen Menschen einfacher, sich zu motivieren, wenn sie das Gefühl haben, sie seien ihren Kollegen Rechenschaft schuldig.

  • Die Gefahr, immer wieder unterbrochen und abgelenkt zu werden, besteht auch zu Hause. Da sind einerseits unangemeldete Besucher, die mitten in der Arbeitszeit auftauchen und nicht verstehen, dass auch das Zuhause als Arbeitsplatz dienen kann. An Tagen, an denen die Motivation gering ist, kann man sich auch erfolgreich selber von der Arbeit abhalten, indem man der Versuchung erliegt, ein wenig im Garten zu werkeln oder sich von einer Serie ablenken zu lassen, anstatt der Arbeit nachzugehen. 

  • Wer zu Hause arbeitet, nimmt in der Familie häufig die Rolle des Lückenbüssers ein, der alles Unvorhergesehene auffängt. 

  • Solange die Kinder noch sehr klein sind, lässt sich das Arbeitspensum nicht ohne die Unterstützung von Betreuungspersonen bewältigen, da konzentriertes Arbeiten mit einem Einjährigen auf Entdeckungstour kaum möglich ist. 

  • Schulferien sind nicht nur für Eltern, die ausser Haus arbeiten, eine organisatorische Herausforderung. Das Arbeitspensum bewältigen zu wollen, wenn die Kinder keinen Unterricht haben, ist gar nicht so einfach.  

Fazit: Home-Office erfordert viel Selbstdisziplin und ein Umfeld, das Arbeit auch als Arbeit ansieht, wenn sie in den eigenen vier Wänden erledigt wird. Sind diese Voraussetzungen gegeben, eignet sich die Arbeitsform sehr gut, um neben der Familie einer bezahlten Arbeit nachzugehen. 

Letzte Aktualisierung: 20.04.2020, TV