Wund- und Heilsalbe
Wund- und Heilsalben eignen sich zur äusserlichen Anwendung bei kleinen Verletzungen, Erkrankungen und Reizungen der Haut. Die Auswahl an Salben ist gross, denn je nach Art der Verletzung wird ein anderes Präparat empfohlen.
Salbe mit Dexpanthenol
In der Hausapotheke sind häufig Salben mit dem Wirkstoff Dexpanthenol vorhanden. Sie fördern die Erneuerung der Hautschicht und spenden Feuchtigkeit. Damit eignen sie sich für die sogenannte proliferative Phase der Wundheilung, in der sich die Wunde langsam verschliesst und verkrustet. Es gibt auch Dexpanthenol-haltigen Salben, die speziell für die Nasenschleimhaut oder die Augen geeignet sind.
Desinfizierende Salbe mit Chlorhexidin
Chlorhexidin ist ein wirksames Antiseptikum mit antibakterieller und fungizider Wirkung. Diese Wirkkomponente wird gerne in Kombination mit Dexpanthenol in Wundheilsalben oder -cremen verwendet. So wird die Wundheilung unterstützt und einer Infektion vorgebeugt.
Wundheilsalbe mit Calendula
Kleinere Wunden, Schnittwunden und Schürfwunden können auch mit der Heilpflanze Calendula behandelt werden. Der lateinische Name Calendula officinalis steht für Ringelblume. Die Calendula Wundsalben verhindert, dass Bakterien in die Wunde eintreten. Sie wird als pflanzliche Alternative gerne verwendet.
Desinfizierende Creme mit Silber
Silberverbindungen wie der Wirkstoff Sulfadiazin wirken gut gegen Keime und werden besonders bei Verbrühungen und Verbrennungen angewendet. Oberflächliche Wunden können so gut vor Infektionen geschützt werden. Zur Befeuchtung der Haut werden diese Silber-Cremen gerne mit Hyaluronsäure, einer natürlichen Substanz, kombiniert. Dies hat einen kühlenden Effekt auf die Haut, lindert zusätzlich die Schmerzen und fördert die Wundheilung.
Wund- und Heilsalbe mit Zink
Die früher häufig verwendete Zinkpaste fördert die Vernetzung von Fibrin und die Produktion von Kollagen. Dabei handelt es sich um Substanzen, die für die Wundheilung wichtig sind. Nachteil der Zinksalben ist, dass sie die Wunde austrocknen. Dieser Effekt ist lediglich bei stark nässenden Wunden erwünscht, sodass die Zinkpaste hauptsächlich hier angewendet wird. Eine zinkhaltige Paste sollte nicht für offene Wunden verwendet werden.
Desinfizierende und Antibiotika-Salben
Ist eine Wunde mit Bakterien infiziert, gehört sie in ärztliche Behandlung. Je nach Erreger werden in diesem Fall Wundsalben mit Antibiotika oder solche gegen Pilze (Anitmykotika) eingesetzt. Diese Wirkstoffe töten die Keime ab, verhindern so ein Ausbreiten der Infektion und fördern dadurch indirekt die Wundheilung.
Vorsicht: Trotz Einsatz der antibiotisch oder antimykotisch wirksamen Salbe muss die Wunde weiterhin sauber gehalten werden.
Auch jodhaltige Salben haben eine desinfizierende Wirkung. Diese können ohne Rezept in der Apotheke bezogen werden.
Narbensalbe
Dies sind silikonhaltige Salben, die das Gewebe weicher machen und eine ausufernde Narbenbildung verhindern sollen. Sie werden mehrmals täglich auf die Narbe aufgetragen, sobald die Wunde verheilt und frei von Krusten ist, also ungefähr zwei Wochen nach einer Verletzung oder Operation.
Wann sollen keine Wund- und Heilsalben verwendet werden?
Vermeiden Sie das direkte Auftragen von Wund- und Heilsalbe auf offene Wunden. Die zähe Wundsalbe verschliesst die Verletzung und das Wundsekret kann nicht mehr abfliessen. Die Entstehung einer Infektion wird damit begünstigt.
Verwenden Sie darum für offene Wunden ein Wundgel. Dieses verschliesst die Wunde nicht, versorgt sie aber trotzdem mit Feuchtigkeit und bildet eine Schutzschicht vor Bakterien.
Eine Wund- und Heilsalbe sollten Sie drei Monate nach Anbruch entsorgen, auch wenn sie noch nicht aufgebraucht ist. Am besten notieren Sie sich das Datum des Anbruchs direkt auf der Tube.