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                              Ak­tu­el­le Emp­feh­lun­gen zur All­er­gie­vor­beu­gung

                              Allergie

                              Vie­le Jah­re lang hiess es: Kin­der müs­sen un­be­dingt ganz strikt vor Haus­staub und Pol­len, vor Tier­haa­ren, Ei­ern, Fisch und Nüs­sen, vor Schmutz und Bak­te­ri­en ge­schützt wer­den. Nur so blei­ben sie ge­sund, nur so krie­gen sie kei­ne All­er­gie, glaub­te man.

                              Von we­gen! Heu­te gibt es mehr All­er­gi­en als je­mals zu­vor. Und die Ex­per­ten den­ken um: Vie­le Ver­bo­te für Schwan­ge­re und Ba­bys sind nutz­los und über­holt. Es wird im­mer deut­li­cher, dass auch zu viel Scho­nung das Im­mun­sys­tem von Ba­bys in die fal­sche Rich­tung pro­gram­mie­ren kann.

                              Kei­ne Diä­ten in der Schwan­ger­schaft


                              Für den Nut­zen von Be­schrän­kun­gen von Nah­rungs­mit­teln wäh­rend der Schwan­ger­schaft und in der Still­zeit, um All­er­gi­en beim Kind vor­zu­beu­gen, gibt es kei­ne Be­le­ge: „Schwan­ge­re soll­ten sich nach Lust und Lau­ne, frei­lich mög­lichst aus­ge­wo­gen und ab­wechs­lungs­reich er­näh­ren“, emp­fiehlt Pro­fes­sor Dr. Bert­hold Ko­letz­ko, Stoff­wech­sel­ex­per­te der Uni­ver­si­täts­kin­der­kli­nik Mün­chen und Vor­sit­zen­der der Stif­tung Kin­der­ge­sund­heit. Spe­zi­el­le Le­bens­mit­tel oder Nah­rungs­er­gän­zun­gen sind in al­ler Re­gel nicht not­wen­dig. Bis auf we­ni­ge Aus­nah­men, die zu­sätz­lich ein­ge­nom­men wer­den soll­ten, wie Fol­säu­re und Jod, und bei man­chen Frau­en auch Ei­sen und die Ome­ga-3 Fett­säu­re DHA, kann der Be­darf an ge­sun­den Nähr­stof­fen über die nor­ma­len, über­all er­hält­li­chen Le­bens­mit­tel ge­deckt wer­den.

                              Mut­ter­milch hält All­er­gi­en fern


                              Kei­ne an­de­re Nah­rung schützt so gut vor All­er­gi­en wie die Mut­ter­milch. Be­reits die Erst­milch oder Vor­milch („Ko­los­trum“) lie­fert Ab­wehr­stof­fe ge­gen Vi­ren, Bak­te­ri­en und an­de­re kör­per­frem­de An­ti­ge­ne. Mut­ter­milch schützt das Baby vor Durch­fall, Lun­gen­ent­zün­dung und Mit­tel­ohr­ent­zün­dung und be­schleu­nigt die Rei­fung des Im­mun­sys­tems. Pro­fes­sor Ko­letz­ko: „Im Ide­al­fall soll­te je­des Baby min­des­tens für die ers­ten sechs Mo­na­te ge­stillt wer­den und die ers­ten vier Mo­na­te aus­schliess­lich Mut­ter­milch be­kom­men. Wenn Stil­len nicht oder nicht aus­rei­chend mög­lich ist, wird nor­ma­le Säug­lings­nah­rung ge­füt­tert. Nicht (voll) ge­still­te Ba­bys, in de­ren Fa­mi­lie le­dig­lich das Ri­si­ko ei­ner All­er­gie be­steht, brau­chen kei­ne spe­zi­el­le hy­po­all­er­ge­ne Nah­rung. Säug­lings­nah­run­gen auf der Ba­sis von So­ja­ei­weiss, Zie­gen-, Stu­ten- oder ei­ner an­de­ren Tier­milch sind zur All­er­gie­vor­beu­gung nicht zu emp­feh­len“.

                              Ein biss­chen Dreck scha­det nicht


                              Ein Ba­by­haus­halt muss nicht po­ren­tief rein sein. Sau­ber­keit und re­gel­mäs­si­ges Hän­de­wa­schen sind na­tür­lich wich­tig, aber eine über­trie­be­ne Keim­be­kämp­fung mit Des­in­fek­ti­ons­mit­teln ist für ei­nen ge­sun­den Säug­ling nicht not­wen­dig. Zur Vor­beu­gung wer­den Mass­nah­men zur Ver­rin­ge­rung der Haus­staub­mil­ben in der Woh­nung nicht mehr emp­foh­len; bei be­reits nach­ge­wie­se­ner All­er­gie blei­ben sie je­doch sinn­voll. Wei­ter gilt: Schim­mel und Feuch­tig­keit ha­ben im Ba­by­haus­halt nichts zu su­chen und die Be­las­tung durch Luft­schad­stof­fe soll­te mög­lichst klein ge­hal­ten wer­den. Das be­deu­tet: Lö­sungs­mit­tel­ar­me La­cke und Far­ben ver­wen­den; bei Woh­nun­gen an stark be­fah­re­nen Stra­ßen nur zu ver­kehrs­ar­men Zei­ten mehr­mals am Tag kurz lüf­ten (kein Dau­er­lüf­ten).

                              Zi­ga­ret­ten­qualm macht Kin­der krank


                              Wer in der Schwan­ger­schaft raucht, gibt dem Un­ge­bo­re­nen eine schwe­re Hy­po­thek mit. Die Kin­der rau­chen­der Müt­ter er­kran­ken spä­ter be­son­ders häu­fig an Asth­ma und All­er­gi­en. Al­lein durch den Ver­zicht auf die Zi­ga­ret­te könn­te ei­ner von sie­ben Asth­ma­an­fäl­len ver­hü­tet wer­den. Wer sein Kind vor All­er­gi­en schüt­zen will, soll­te des­halb aufs Rau­chen ver­zich­ten – das gilt für alle Per­so­nen im Haus­halt, also auch für den Va­ter!

                              Der Hund darf blei­ben!


                              Bis­her hiess die Pa­ro­le der Ex­per­ten: Bei All­er­gie­ri­si­ko muss man auf Haus­tie­re ver­zich­ten, am bes­ten schon, be­vor das Baby ge­bo­ren wird. Mitt­ler­wei­le hat man her­aus­ge­fun­den, dass ge­ra­de Kin­der, die schon am An­fang ih­res Le­bens mit Heim­tie­ren und ih­ren All­er­ge­nen in Kon­takt kom­men, spä­ter sel­te­ner eine all­er­gi­sche Sen­si­bi­li­sie­rung da­ge­gen ent­wi­ckeln. In Fa­mi­li­en ohne Vor­be­las­tung (die be­steht, wenn min­des­tens ein El­tern­teil oder ein Ge­schwis­ter Asth­ma, Heu­schnup­fen oder Neu­ro­der­mi­tis hat), gibt es kei­nen Grund mehr, auf ein Haus­tier zu ver­zich­ten. Le­dig­lich in Ri­si­ko­fa­mi­li­en soll­te auf Fell­tie­re lie­ber ver­zich­tet wer­den. Als be­son­ders ris­kant gel­ten Kat­zen.

                              Imp­fun­gen ma­chen nicht all­er­gisch


                              Imp­fun­gen füh­ren nicht zu ei­ner er­höh­ten Ge­fahr von All­er­gi­en“ un­ter­streicht Pro­fes­sor Ko­letz­ko mit gros­sem Nach­druck: „Im Ge­gen­teil: Sie kön­nen das Kind so­gar vor All­er­gi­en schüt­zen. Des­halb soll­ten alle Kin­der, also auch die Ba­bys aus all­er­gi­schen Ri­si­ko­fa­mi­li­en nach den gül­ti­gen of­fi­zi­el­len Emp­feh­lun­gen ge­impft wer­den“.

                              Fisch für die Mut­ter und auch fürs Baby!


                              Um den Be­darf an Ei­sen zu de­cken soll­te fünf­mal in der Wo­che Fleisch als Zu­tat im Brei des Ba­bys ent­hal­ten sein. Neu ist die Emp­feh­lung, den Fleisch­be­stand­teil im Ge­mü­se-Kar­tof­fel-Fleisch-Brei ein- bis zwei­mal pro Wo­che durch Fisch aus­zu­tau­schen. Auch schwan­ge­re Frau­en und stil­len­de Müt­ter soll­ten öf­ter Fisch ver­zeh­ren, sagt Pro­fes­sor Ko­letz­ko: „Fisch­kon­sum in der Schwan­ger­schaft und Still­zeit und wäh­rend des ers­ten Le­bens­jah­res des Ba­bys scha­det nicht, son­dern scheint so­gar schüt­zen­de Ef­fek­te vor all­er­gi­schen Er­kran­kun­gen zu ha­ben. Be­son­ders emp­feh­lens­wert sind fett­rei­che See­fi­sche wie Lachs, He­ring, Ma­kre­le und Sar­di­ne, wel­che hohe Men­gen der wert­vol­len Ome­ga-3 Fett­säu­re DHA ent­hal­ten. Der Kon­sum gros­ser Raub­fi­sche wie Thun­fisch oder Schwert­fisch kann al­ler­dings auf­grund ei­ner hö­he­ren Schad­stoff­be­las­tung nicht emp­foh­len wer­den“.

                              Bei­kost schon ab dem fünf­ten Mo­nat


                              Die bis­he­ri­ge Vor­stel­lung, dass durch zu frü­hes Zu­füt­tern von Bei­kost das All­er­gie­ri­si­ko er­höht wird, hat sich als falsch er­wie­sen. Die neue Emp­feh­lung lau­tet: „Bei­kost soll­te frü­hes­tens mit Be­ginn des fünf­ten, spä­tes­tens mit Be­ginn des sieb­ten Mo­nats ein­ge­führt wer­den“.

                              Hin­ter der un­ge­wöhn­lich ge­nau­en Zeit­an­ga­be ver­birgt sich die Er­kennt­nis, dass es im Al­ter von vier bis sechs Mo­na­ten eine Art Zeit­fens­ter für die Ent­wick­lung ei­ner im­mu­no­lo­gi­schen To­le­ranz ge­gen­über All­er­ge­nen gibt. In die­ser Zeit wer­den auch po­ten­ti­ell all­er­ge­ne Le­bens­mit­tel wie Kuh­milch, Fisch oder Ei­gelb of­fen­bar be­son­ders gut ver­tra­gen. Das gilt auch für die Ein­füh­rung von glu­ten­hal­ti­ger Ge­trei­de­bei­kost, be­son­ders, wenn das Baby auch noch wei­ter ge­stillt wird. Pro­fes­sor Ko­letz­ko: „Das ge­rings­te Ri­si­ko für Zölia­kie ha­ben Ba­bys, die ab dem fünf­ten Mo­nat und zu­nächst in klei­nen Men­gen Glu­ten be­kom­men und die auch nach der Glu­ten­ein­füh­rung wei­ter ge­stillt wer­den“.

                              Die Ein­füh­rung von Bei­kost be­deu­tet aber nicht Ab­stil­len, son­dern die schritt­wei­se Ver­min­de­rung der Still­mahl­zei­ten. Auch Ba­bys, die schon Brei- und Löf­fel­kost be­kom­men, soll­ten so lan­ge wei­ter ge­stillt wer­den, wie Mut­ter und Kind es möch­ten. Es darf üb­ri­gens al­les auf den Löf­fel, was dem Baby schmeckt! Wer­den die Ge­mü­se­sor­ten in der Bei­kost va­ri­iert, sind die Kin­der spä­ter eher be­reit, auch neue, ih­nen bis da­hin nicht be­kann­te Le­bens­mit­tel zu ak­zep­tie­ren.

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