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                              Irrtümer über Allergien bei Kindern

                              Was stimmt, was nicht? Die Top 11 der falschen Aussagen und Empfehlungen bezüglich Allergien bei Kindern.

                              Kind streichelt Hund
                              ©
                              GettyImages

                              Die Zeiten, in denen man versuchte, Babys so lange wie möglich vor potenziellen Allergieauslösern zu schützen, sind vorbei. Einige Empfehlungen, die jahrelang galten, sind nicht mehr richtig. 

                              1. Schwangere und stillende Mütter müssen auf bestimmte Lebensmittel verzichten


                              In der Schwangerschaft und während der Stillzeit auf gewisse Lebensmittel zu verzichten, um einer möglichen Allergie vorzubeugen, ist nicht mehr nötig. Mit einer gesunden, abwechslungsreichen und vollwertigen Ernährung tun Sie sich und Ihrem Kind viel Gutes. Ihr Baby kommt über die Nabelschnur oder die Muttermilch mit geringen Mengen möglicher Allergieauslöser in Kontakt und kann sich sanft daran gewöhnen, ohne allergisch zu reagieren.

                              2. Allergiegefährdete Babys sollten so lange wie möglich gestillt werden


                              Muttermilch ist in der ersten Zeit die beste Nahrung für das Baby, auch wenn es allergiegefährdet ist. Die möglichst lange Dauer des Stillens hat keinen direkten Einfluss auf die Vorbeugung von Allergien. Die Empfehlung lautet: Stillen Sie Ihr Baby während der ersten 4 bis 6 Monate ausschliesslich und geben Sie ihm mit dem Einführen der Beikost weiterhin Muttermilch.

                              3. Kuhmilch, Hühnerei oder Erdnuss sind für allergiegefährdete Babys im ersten Lebensjahr tabu


                              Grundsätzlich wirkt sich die frühe Einführung einer vielfältigen Beikost ab dem 5. und spätestens ab dem 7. Monat vorbeugend auf Nahrungsmittelallergien aus, weil die Kinder früh mit potenziellen Allergenen in Kontakt kommen. Das bedeutet, dass mögliche allergieauslösende Nahrungsmittel nicht mehr vermieden werden sollen. Ausserdem gilt:

                              • Für gesunde Kinder werden Erdnuss in altersgerechter Zubereitung (als Muss) und Hühnerei (hartgekocht oder verbacken) empfohlen, Rührei allerdings nicht.

                              • Gesunde Kinder aus Familien mit Allergien brauchen vor der Einführung der Beikost keinen Bluttest.

                              • Kinder mit einer nachgewiesenen Nahrungsmittelallergie dürfen bei der Einführung der Beikost nur verbackenes oder hart gekochtes Ei bekommen.

                              • Kindern mit einem schweren Ekzem sollten vor der Einführung der Beikost auf Allergien untersucht und getestet werden.

                              4. Mit Probiotika und Präbiotika kann man Allergien vorbeugen


                              Für diverse ergänzende Nährstoffe wie Prä- oder Probiotika, Vitamin D, andere Vitamine oder Omega-3-Fettsäuren existieren keine so deutlichen Ergebnisse eines positiven Effekts auf die Allergieprävention, dass sie empfohlen werden könnten.

                              5. Felltragende Tiere eignen sich nicht als Haustiere


                              Grundsätzlich müssen Haustiere nicht abgeschafft werden, wenn ein Baby unterwegs ist. Empfohlen wird aber, auf die Neuanschaffung einer Katze in Familien mit erhöhtem Allergierisiko zu verzichten.

                              6. Passivrauchen der Mutter ist nicht problematisch


                              Tabakrauch zu meiden, ist eine wichtige Massnahme für die Vorbeugung von Allergien, denn Passivrauchen erhöht das Asthmarisiko deutlich. Dies gilt bereits für die Mutter während der Schwangerschaft.

                              Der negative gesundheitliche Effekt der Passivrauchexposition gilt für alle Kinder.

                              7. Impfen löst bei Babys Allergien aus


                              Dass Impfungen das Immunsystem von Babys überlasten und deshalb Allergien auslösten, ist nicht belegt. Es wird empfohlen, Kinder nach Impfplan zu impfen.

                              8. Wenn ich mein Baby von Anfang mit HA-Milch füttere, bekommt es keine Allergie


                              Hypoallergene Säuglingsnahrung eignet sich nur für Babys, die tatsächlich eine Allergie haben. Bei Kindern, die zwar allergiegefährdet sind, aber keine Überempfindlichkeit erkennen lassen, kann die HA-Säuglingsnahrung keine Allergie verhindern.  

                              9. Ziegen-, Schafs- oder Stutenmilch schützen Babys vor Allergien


                              Diese Milchen sind alle keine Alternative für die Ernährung allergiegefährdeter Babys.

                              Auch wenn manche Babys allergisch auf das Eiweiss der Kuhmilch reagieren, sind Ziegen-, Schafs- oder oder Stutenmilch keinesfalls besser geeignet für die Ernährung von Babys. Die Eiweissstruktur der Ziegenmilch ist demjenigen der Kuhmilch sehr ähnlich. Auch Frischkornmilch, Mandel- oder Reismilch sind für Säuglinge nicht zu empfehlen und sollten nicht zur Allergieprävention eingesetzt werden. 

                              Säuglingsnahrung auf Sojabasis sind ebenfalls aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht geeignet. Dies vor allem, weil der Nährstoff- und Energiegehalt zu gering ist und Soja östrogenartigen Inhaltsstoffe enthält. Sojaprodukte können aber im Rahmen der Beikost verabreicht werden.

                              10. Wenn ich alle vorbeugenden Massnahmen ergreife, bekommt mein Baby keine Allergie


                              Einen hundertprozentigen Schutz gibt es leider nicht, denn bei der Entstehung von Allergien spielen auch die Erbanlagen in der Familie die grösste Rolle. Einige Massnahmen können jedoch dazu beitragen, dass Babys seltener an Allergien erkranken oder sie können den Zeitpunkt des Allergieausbruchs verzögern.

                              11. Allergievorbeugung macht nur für allergiegefährdete Babys Sinn


                              Grundsätzlich kann jedes Baby eine Allergie entwickeln, auch solche aus bis bisher allergiefreien Familien. Die Empfehlungen zur Vorbeugung von Allergien senken nicht nur das Allergierisiko, sondern fördern auch eine gesunde Entwicklung des Babys.

                              Aus der Forschung


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                              Letzte Aktualisierung: 27.03.2025, IH /KM