Depression bei Kindern
Launenhaftigkeit oder Depression?
Laut der Amerikanischen Akademie für Kinder- und Jugendpsychiatrie leiden etwa fünf Prozent der Kinder und Teenager an Depressionen. Dies bedeutet ein seelisches Niedergedrücktsein in krankhaftem Ausmass. Aber wann beginnt eine Depression? Steckt hinter schlechter Laune und dem ruppigen Tonfall ganz normales Teenie-Verhalten oder sind es die ersten Anzeichen einer depressiven Verstimmung?
Es ist normal, wenn Heranwachsende hin und wieder unglücklich oder wütend seien. Traurigkeit oder tränenreiche Stimmung nach einer Enttäuschung oder einem Fehlschlag sind, auch wenn sie Stunden oder Tage dauern, noch nicht Ausdruck einer Depression. Aufhorchen sollten Eltern allerdings, wenn die unten aufgeführten Anzeichen ganze Tage anhalten und die meisten Tage betreffen.
Auslöser kann man oft erst nach längerem Nachfragen herausfinden: Das Zerbrechen einer Freundschaft, Verlust eines Angehörigen oder Lieblingstiers. Auch Streit zwischen den Eltern kommt in Betracht. Kinder fühlen sich mitunter für Dinge verantwortlich, für die sie nichts können, aber meinen, daran schuld zu sein.
Anzeichen für eine Depression bei Kindern und Jugendlichen
Hält die depressive Stimmung über Wochen an oder verschlimmert sie sich, muss ein Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie oder ein Psychologe zu Rate gezogen werden.
Auffällige Veränderung der Schlafgewohnheiten: Dies gilt sowohl für zu wenig als auch für zu viel Schlaf, aber auch, wenn immer wieder lange Nickerchen gemacht werden.
Grosse Müdigkeit oder Energieverlust
Antriebslosigkeit und Interessensverlust: Das zeigt sich etwa, wenn Kinder sich stark zurückziehen oder sich an Aktivitäten, die ihnen früher Spass gemacht haben, plötzlich nicht mehr erfreuen können.
Auffälliger Rückzug von Freunden und Familie
Konzentrationsschwierigkeiten
Leistungsabfall in der Schule
Scheinbar grundloses Weinen
Reizbarkeit, aufmüpfiges Verhalten und Aggressivität
Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme, auffällige Veränderung des Appetits
Verstopfung
Selbstverletzungen: Dazu gehört, sich beispielsweise selbst mit einem Messer zu "ritzen", zu kratzen, immer wieder an der Haut zu knibbeln oder sich selbst zu schlagen.
Mangelndes Selbstvertrauen oder Selbstwertgefühl beziehungsweise Gefühl von Wertlosigkeit
Gefühl von Hoffnungslosigkeit: Das können negative Gedanken über sich selbst, über andere oder über die Zukunft sein.
Wiederkehrende Selbstmordgedanken oder Gedanken über den Tod