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                              Allergische Reaktion auf Insektenstiche

                              Kind steht vor Wandtafel
                              ©
                              GettyImages

                              Viele Menschen reagieren panisch, wenn ihnen im Sommer Wespen und Bienen begegnen. Panik ist jedoch der falsche Weg. Besser ist es, Ruhe zu bewahren, um einen Insektenstich zu vermeiden.

                              Respekt vor den Tieren ist jedoch durchaus angebracht: Ihr Gift ist ein starker Allergieauslöser und kann im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein. "Knapp 5% der Schweizer Bevölkerung, das heisst rund 300‘000 Personen, leiden hierzulande an einer Insektengiftallergie. Bereits ein einziger Stich kann eine solche Allergie auslösen. Jedes Jahr sterben mindestens 3-4 Personen in der Schweiz an einem anaphylaktischen Schock nach einem Wespenstich oder Bienenstich", sagt Prof. Dr. med. Peter Schmid-Grendelmeier, Leiter der Allergiestation des UniversitätsSpital Zürich.

                              Kommt es trotz aller Vorsichtsmassnahmen zum Stich, ist eine gut ausgerüstete Notfallapotheke wichtig. In eine Notfallapotheke gehören:

                              • Salbe oder Gel zur Beruhigung der Einstichstelle. Das lässt Stiche schneller abschwellen. Lassen Sie sich im Vorfeld in der Apotheke beraten.

                              • Allergiepass. Wurde bei Ihnen oder Ihrem Kind eine Allergie gegen Wespengift oder Bienengift festgestellt, lassen Sie sich von Ihrem Arzt einen Allergiepass ausstellen und am besten ins Englische übersetzen (fürs Ausland). Tragen Sie den Pass immer bei sich.

                              • Medikamente. Wurde bei Ihnen oder Ihrem Kind bereits eine Insektenallergie ärztlich diagnostiziert, dürfen Medikamente nicht fehlen. Sie können Ihnen unter Umständen das Leben retten. Packen Sie unbedingt ein Antihistaminikum, Kortison und Adrenalin zur Selbstanwendung ein. Es wird vom Arzt verschrieben und von der Krankenkasse bezahlt.

                              Bei Symptomen eines allergischen Schocks wie Kurzatmigkeit, Hautausschlag oder Übelkeit muss umgehend ein Notarzt gerufen werden.

                              Prof. Dr. med. Schmid-Grendelmeier rät, durch eine Insektengiftimmuntherapie langfristig vorzubeugen und damit das Risiko auf ein Minimum zu reduzieren. Mit der spezifischen Immuntherapie (SIT) – Hyposensibilisierung genannt – wird die Insektengiftallergie an der Ursache bekämpft. Sie wird von der WHO ausdrücklich empfohlen: Rund 90% der Patienten zeigen nach vollendeter Hyposensibilisierung – nach drei bis fünf Jahren – keine allgemeinen Symptome auf Stiche von Bienen oder Wespen mehr.

                              Ein Problem sieht Prof. Dr. med. Peter Schmid-Grendelmeier vor allem darin, dass nicht alle Menschen um ihre Allergie wissen und sich entsprechend nicht behandeln. Er warnt: "Jeder Mensch, der schon einmal gestochen wurde, kann eine Allergie auf das Gift von Wespen und Bienen entwickeln. Juckende Hautausschläge am ganzen Körper, Schwellungen weit abseits der Einstichstelle sowie in schweren Fällen Atemnot oder Schwindel bis hin zum Kollaps zählen zu den Anzeichen." Er rät, sich dann unbedingt von einem Arzt allergologisch beraten zu lassen, falls nach einem Stich schon einmal solche Symptome festgestellt wurden. Wird eine Allergie diagnostiziert, übernehmen die Krankenkassen die Kosten der Therapie.

                              Weitere Informationen zur Insektengiftallergie finden Sie unter: www.aha.ch

                              Letzte Aktualisierung: 16.06.2023, BH