Dürfen Asthmakinder ins Schwimmbad?
Kinder mit Bronchialasthma, die Sport treiben, sind ausdauernder, haben weniger Episoden mit pfeifender Atmung, müssen seltener ins Krankenhaus und fehlen nicht so oft in der Schule, das wird durch mehrere Studien belegt. Viele Eltern fragen sich jedoch, ob das auch für den Schwimmsport gilt oder ob ihre Kinder beim Schwimmunterricht mitmachen dürfen.
Für das Schwimmen in einem Hallenbad spricht, dass die Luft über dem Becken angewärmt, feucht und kaum mit Pollen belastet ist. Der Druck des Wassers auf den Brustkorb erleichtert ausserdem die Ausatmung. Andererseits kann der Chlorgehalt des Wassers im Pool möglicherweise ein Asthma verschlimmern.
Ein kürzlicher Vergleich von mehreren Einzelstudien ergab, dass das Schwimmtraining die Belastbarkeit der jungen Asthmapatienten erhöhte; das zeigte sich in einem Anstieg des maximalen Sauerstoffverbrauchs unter Spitzenbelastung. Die Lungenfunktion in Ruhe verbesserte sich ebenfalls. Die Angst der Eltern vor einem belastungsinduzierten Asthmaanfall ist sicher verständlich. Begründet ist sie nicht, solange die Regeln für Sport bei Asthma, wie gute Asthmakontrolle, langsames Aufwärmen und schnelle Verfügbarkeit von Medikamenten, eingehalten werden.
Laut dem Bundesverband der Pneumologen und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin sind bei Asthma alle Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen, Radfahren oder Inline-Skating geeignet. Die Patienten sollten sich vor dem Sport aufwärmen und am Ende die Belastung langsam reduzieren. Wichtig ist, dass während der Belastung die anaerobe Schwelle nicht überschritten wird. Und regelmässige sportliche Aktivität sei besser als gelegentliches exzessives Training.