Geburt im Knien reduziert Rückenschmerzen

Aus der Forschung

Schwangere stützt sich auf das Spitalbett

Viele Hebammen empfehlen werdenden Müttern bei der Geburt eine kniende Position. Dies soll die Lage des Babys verbessern und dadurch auch den Frauen Komplikationen ersparen.

Doch ausreichende Evidenz sei hierfür nicht gegeben, schreiben Dres. E. Bartels und G. Hofmeyr von der University of Witwatersrand in Südafrika in einem Review-Artikel in "The Cochrane Library". Hierfür zogen die Forsche drei Studien mit insgesamt 2.794 Teilnehmerinnen heran. Eine der Studien beschäftigte sich mit der knienden Stellung direkt bei der Geburt, die beiden anderen untersuchten die Effekte, wenn sich die werdenden Mütter ab der 37. Schwangerschaftswoche zweimal täglich für 10 Minuten in diese Position begaben.

Die kniende Haltung zeigte dabei im Allgemeinen eine Linderung von Rückenschmerzen, ein eindeutiger Einfluss auf die Lage des Kindes war jedoch nicht erkennbar. "Während der knienden Entbindungen veränderten zwar mehr Babys ihre Position als in der Kontrollgruppe, dieser Effekt war jedoch nicht signifikant", berichtet Hofmeyr.

Dennoch sei die Knie-Stellung sicherlich für Frauen zu empfehlen, die dies als angenehmer empfänden und um Schmerzen zu reduzieren. "Wir haben beobachtet, dass die Position Rückenschmerzen lindert - egal ob schwanger oder nicht", meint auch Teri Stone-Godena von der Yale School of Nursing. Offensichtlich werden die Rückenwirbel auf diese Weise entlastet und Schmerzen durch Einklemmen oder Druck vermindert. Während einer Schwangerschaft kann sich durch die Haltung auch das Gewicht des Kindes verlagern, so dass dessen Kopf nicht mehr gegen die Wirbelsäule der Mutter drückt.

Aus der Forschung: Bartels EM, et al.: Cochrane Database of Systematic Reviews 2007, Issue 4.

Letzte Aktualisierung: 20.04.2021, BH