Familienferien mit kleinem Budget

Familie mit drei Kindern am See
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Sie sitzen während der Schulferien mal wieder zu Hause, während alle anderen fröhlich durch die Welt jetten - so zumindest fühlt es sich an, wenn man in Ferienzeiten durch Social Media scrollt. In Wirklichkeit ist Reisen für viele Familien ein Luxus, den sie sich kaum oder gar nicht leisten können. Hier einige Tipps, wie es trotzdem klappen könnte mit ein paar Tagen Tapetenwechsel.  

10 Spartipps für Familienferien


  • Unter "Schlafen im Stroh" bieten Bauernhöfe aus der ganzen Schweiz kostengünstige Übernachtungen inklusive Frühstück an. Auf manchen Höfen können Sie auch Ihr Zelt zum Übernachten mitbringen oder eine Ferienwohnung mieten.

  • Jugendherbergen sind nicht nur für junge Erwachsene attraktiv. Auch Familien können dort günstig übernachten und frühstücken - sowohl in der Schweiz als auch im Ausland. Manche Herbergen sind mit einer Gemeinschaftsküche ausgestattet, was Ihnen teure Mahlzeiten im Restaurant erspart.

  • Naturfreundehäuser in der Schweiz und auf der ganzen Welt sind der perfekte Ort, um abseits von aller Betriebsamkeit ein paar freie Tage zu geniessen. Einige sind bewirtet, in anderen steht eine Gemeinschaftsküche zur Verfügung. Die ohnehin schon günstigen Tarife sind noch günstiger, wenn sie Mitglied bei den Naturfreunden sind.

  • Haben Sie ein gemütliches Zuhause, das Sie dennoch gerne mal für ein paar Wochen verlassen möchten? Dann kommt vielleicht ein Haustausch mit einer anderen Familie in Frage. Im Internet finden Sie diverse Plattformen für Haustauschferien.

  • Couchsurfing bietet weltoffenen Menschen die Möglichkeit, für wenig Geld andere Kulturen kennenzulernen. Ob Sie nun Gästen aus aller Welt bei sich zu Hause ein Bett anbieten oder selber für ein paar Tage bei einer anderen Familie unterkommen - spannende Begegnungen und echter Kulturaustausch sind Ihnen garantiert. 

  • Reisen Sie gerne in den Süden? Dann sind die Herbstferien der ideale Zeitpunkt. Nicht nur, weil es dann nicht mehr ganz so heiss ist, sondern auch, weil zum Saisonende viele Unterkünfte stark reduziert sind. Zwar herrscht dann längst nicht mehr so viel Betrieb wie im Hochsommer, doch wenn Sie mit Kindern unterwegs sind, läuft ohnehin immer mehr als genug.

  • Auch Ferienhausvermietungen bieten zuweilen attraktive Last minute-Angebote. Wenn Sie ein bisschen flexibel sind, kommen Sie so ganz überraschend zu günstigen Ferien.

  • Die Juniorkarte der SBB lohnt sich nicht nur für Zugreisen. Auf vielen Kursschiffen und Seilbahnen reisen Kinder zwischen 6 und 16 Jahren damit ebenfalls gratis. Nehmen Sie wenn möglich auf Reisen immer einen Zug ausserhalb der Stosszeiten - dann gibt es für Erwachsene zum Teil stark vergünstigte Sparbillette. Diese sind online und in der SBB App im Fahrplan ersichtlich. Durch Europa reisen Sie mit Interrail auch als Familie relativ günstig. 

  • Schauen Sie nach, ob es vor Ort eine "Äss-Bar" gibt, wenn Sie in grösseren Schweizer Städten unterwegs sind. Dort bekommen Sie für wenig Geld Brot, Gebäck und Sandwiches vom Vortag fürs Familienpicknick. Auch mit einer App, die Ihnen anzeigt, welche Läden und Restaurants in der Nähe vergünstigte Mahlzeiten anbieten, die sonst weggeworfen würden, lässt sich viel Geld sparen. 

  • Egal, ob Sie in der Schweiz oder im Ausland unterwegs sind: Meiden Sie die bekannten Sehenswürdigkeiten und suchen Sie stattdessen nach den verborgenen Schönheiten. Das ist nicht nur entspannender, sondern spart auch eine Menge Geld. 

Was tun, wenn das Geld zu knapp ist für Familienferien?


Für manche Familien bleiben Ferien selbst dann ein unerreichbarer Traum, wenn sie an allen Ecken und Enden sparen. Auch in diesem Fall gibt es einige Möglichkeiten, um doch noch zu einer Auszeit zu kommen.

  • Dank dem Ferienfonds der Pro Juventute können Familien erholsame Tage im Hotel Chesa Spuondas in St. Moritz verbringen. Je nach finanzieller Lage ist der Aufenthalt stark vergünstigt oder kostenlos. Hilfe beantragen können Familien mit sehr kleinem Budget oder solche, die am Existenzminimum leben.

  • Die Reka Stiftung Ferienhilfe ermöglicht jedes Jahr 1000 Familien, die unter der Armutsgrenze leben, eine Woche Ferien in einem Reka-Feriendorf, einer Reka-Ferienwohnung oder einer Schweizer Jugendherberge. Die Ferienwoche kostet Fr. 200.-, Tickets für die Hin- und Rückreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln werden zur Verfügung gestellt. Für alleinerziehende Mütter von Kindern zwischen 3 und 12 Jahren gibt es kostengünstige Ferienwochen mit Kinderbetreuung, Frauenprogramm und Tagesausflug. Erlebniswochen für getrennt und geschieden lebende Väter mit ihren Kindern ergänzen das Angebot. 

  • Für berufstätige Eltern sind Ferienzeiten eine grosse Herausforderung - insbesondere wenn das Geld für teure Ferienlager fehlt. Das Schweizerische Arbeiterhilfswerk sowie das Kinderhilfswerk Kovive organisieren in den Schulferien Kinder- und Jugendlager für Kinder aus armutsbetroffenen Familien. Das Angebot ist sehr vielfältig - von der Schneesportwoche über das Reitlager bis hin zum Sprachcamp. Die Lagerbeiträge sind stark vergünstigt. Kovive vermittelt ausserdem kostenlose Ferienaufenthalte bei Gastfamilien in der Schweiz. 

Letzte Aktualisierung: 23.12.2021, TV