Un­ver­hei­ra­te­te El­tern

Un­ver­hei­ra­te­te El­tern soll­ten ge­mein­sam ei­nen Kon­ku­bi­nats­ver­trag auf­set­zen.

Eltern mit Kleinkind
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Un­ver­hei­ra­te­te El­tern (Kon­ku­bi­nat)


Im­mer mehr Paa­re le­ben heu­te un­ver­hei­ra­tet im Kon­ku­bi­nat mit­ein­an­der. Als Kon­ku­bi­nat gilt eine auf Dau­er aus­ge­rich­te­te, nach dem Wil­len der Part­ner aber je­der­zeit form­los auf­lös­ba­re ehe­ähn­li­che Ge­mein­schaft.

Wenn hier ein ge­mein­sa­mes Kind ge­bo­ren wird, müs­sen in die­ser Le­bens­form ent­schei­den­de Fra­gen be­ach­tet wer­den. Man­gels ge­setz­li­cher Vor­schrif­ten, die ein Zu­sam­men­le­ben ohne Trau­schein re­geln, kön­nen / müs­sen ver­bind­li­che Re­geln am bes­ten in ei­nem schrift­li­chen Kon­ku­bi­nats­ver­trag fest­ge­hal­ten wer­den. Die­se Re­geln sind im Tren­nungs­fall, To­des­fall oder zur Ab­si­che­rung des je­wei­li­gen Part­ners er­wünscht. Wie viel und was man im Kon­ku­bi­nats­ver­trag re­geln möch­te, hängt von den per­sön­li­chen Be­dürf­nis­sen der Part­ner ab. So ist im Fall des Zu­sam­men­le­bens mit Kin­dern dem Grund­satz, dass  alle Kin­der An­spruch auf Un­ter­halt, Pfle­ge und re­gel­mäs­si­gen Kon­takt zu bei­den El­tern­tei­len ha­ben, Rech­nung zu tra­gen.

Bei der Ge­burt ei­nes Kin­des ist der wich­tigs­te und ers­te Schritt die An­er­ken­nung der Va­ter­schaft durch den Part­ner, denn erst da­mit ent­steht ein Ver­wandt­schafts­ver­hält­nis zwi­schen Va­ter und Kind (Art. 276 ff. ZGB) und eine Un­ter­halts­pflicht des Va­ters. Die An­er­ken­nung kann ent­we­der vor oder nach der Ge­burt ge­sche­hen. Ist die Va­ter­schaft um­strit­ten, muss der als Va­ter be­zeich­ne­te Mann das Kind nicht an­er­ken­nen. Ein Bei­ständ/in wird das Kinds­ver­hält­nis zum Va­ter durch eine Va­ter­schafts­kla­ge fest­stel­len las­sen.

Seit dem 1. Juli 2014 gilt das ge­mein­sa­me Sor­ge­recht neu für alle Paa­re, un­ab­hän­gig vom Zi­vil­stand der El­tern des Kin­des. So­wohl un­ver­hei­ra­te­te El­tern, wie auch ge­schie­de­ne El­tern ha­ben die glei­chen Rech­te wie ein ver­hei­ra­te­tes El­tern­paar. Va­ter und Mut­ter sol­len in glei­cher Wei­se Ver­ant­wor­tung für die Ent­wick­lung und Er­zie­hung des Kin­des über­neh­men. El­tern mit ge­mein­sa­mer el­ter­li­cher Sor­ge müs­sen wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen im Le­ben des Kin­des ge­mein­sam fäl­len. Dazu ge­hö­ren Fra­gen zum Er­zie­hungs­stil, zur Aus­bil­dung, me­di­zi­ni­sche Fra­gen etc. Neu ist aber auch, dass kein El­tern­teil ei­nen Stich­ent­scheid hat. Kön­nen sich die El­tern nicht ei­ni­gen, ent­schei­det die zu­stän­di­ge Be­hör­de. Nicht er­for­der­lich ist, dass die bei­den El­tern­tei­le das Kind gleich oft be­treu­en. Auch ei­nem 100% ar­bei­ten­des El­tern­teil, wel­ches das Kind we­ni­ger oft be­treut, steht das ge­mein­sa­me Sor­ge­recht zu.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen er­hal­ten Sie beim Schwei­ze­ri­scher Ver­band al­lein­er­zie­hen­der Müt­ter und Vä­ter (SVAMV), www.svamv-fsfm.ch, eMail svam­v@blu­e­win.ch, Post­fach 334, 3006 Bern, Tel.: 031 351 77 71 und un­ter www.1el­tern.ch. Für un­ver­hei­ra­tet zu­sam­men le­ben­de El­tern emp­fiehlt sich die In­ter­net­sei­te www.kon­ku­bi­nat.ch.

Letzte Aktualisierung: 04.01.2023, NK

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