Das ge­mein­sa­me Sor­ge­recht (als Re­gel­fall)

Hände aufeinander
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Das ge­mein­sa­me Sor­ge­recht gilt als Re­gel­fall für alle Paa­re, un­ab­hän­gig vom Zi­vil­stand der El­tern des Kin­des. Ver­hei­ra­te­te El­tern wer­den mit der Ge­burt des Kin­des In­ha­ber des ge­mein­sa­men Sor­ge­rech­tes. Bei un­ver­hei­ra­te­ten El­tern be­nö­tigt es eine Er­klä­rung ge­gen­über der Kin­des- und Er­wach­se­nen­schutz­be­hör­de (KESB), ein Ent­scheid der KESB, oder ein ge­richt­li­ches Ur­teil um die ge­mein­sa­me el­ter­li­che Sor­ge zu be­grün­den. Bis da­hin bleibt die Mut­ter al­lei­ni­ge Sor­ge­rechts­trä­ge­rin.

Das ge­mein­sa­me el­ter­li­chen Sor­ge­recht hat zum Ziel, dass Va­ter und Mut­ter in glei­cher Wei­se Ver­ant­wor­tung für die Ent­wick­lung und Er­zie­hung des Kin­des über­neh­men. El­tern mit ge­mein­sa­mer el­ter­li­cher Sor­ge müs­sen wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen im Le­ben des Kin­des ge­mein­sam fäl­len. Dazu ge­hö­ren Fra­gen zum Er­zie­hungs­stil, zur Aus­bil­dung, me­di­zi­ni­sche Fra­gen etc. Da­bei hat aber kein El­tern­teil ei­nen Stich­ent­scheid. Kön­nen sich die El­tern nicht ei­ni­gen, ent­schei­det die zu­stän­di­ge Be­hör­de. Nicht er­for­der­lich ist, dass die bei­den El­tern­tei­le das Kind gleich oft be­treu­en. Auch ei­nem 100% ar­bei­ten­des El­tern­teil, wel­ches das Kind we­ni­ger oft be­treut, steht das ge­mein­sa­me Sor­ge­recht zu.

Gleich­zei­tig mit der Er­klä­rung der ge­mein­sa­men el­ter­li­chen Sor­ge kön­nen Un­ver­hei­ra­te­te oder ge­schie­de­ne El­tern ge­gen­über der KESB die An­rech­nung der Er­zie­hungs­gut­schrif­ten re­geln. Bei den Er­zie­hungs­gut­schrif­ten han­delt es sich um Zu­schlä­ge zum Er­werbs­ein­kom­men. Mit den Zu­schlä­gen soll ver­hin­dert wer­den, dass bei den El­tern nach der Ge­burt der Kin­der eine Bei­trags­lü­cke in der AHV ent­steht. Da­bei ist dem­je­ni­gen El­tern­teil die gan­ze Er­zie­hungs­gut­schrift an­zu­rech­nen, der vor­aus­sicht­lich den über­wie­gen­den Teil der Be­treu­ungs­leis­tung für die ge­mein­sa­men Kin­der er­brin­gen wird. Die Er­zie­hungs­gut­schrift ist hälf­tig an­zu­rech­nen, wenn an­zu­neh­men ist, dass bei­de El­tern in glei­chem Um­fang Be­treu­ungs­leis­tun­gen für die ge­mein­sa­men Kin­der er­brin­gen wer­den.

Das al­lei­ni­ge Sor­ge­recht wird nur noch in spe­zi­ell an­ge­zeig­ten Fäl­len der Mut­ter oder dem Va­ter zu­ge­spro­chen. Im Vor­der­grund steht das Wohl des Kin­des. Müs­sen die In­ter­es­sen des Kin­des spe­zi­ell ge­schützt wer­den, spricht das Ge­richt nur ei­nem El­tern­teil das Sor­ge­recht zu.

In Be­zug auf die Na­mens­füh­rung ist das Kind von El­tern, die nicht mit­ein­an­der ver­hei­ra­tet sind, gleich ge­stellt wie das Kind von El­tern, die mit­ein­an­der ver­hei­ra­tet sind. Bei ge­mein­sa­mer el­ter­li­cher Sor­ge be­stim­men die nicht mit­ein­an­der ver­hei­ra­te­ten El­tern ge­mein­sam, wel­chen ih­rer Le­di­gna­men ihre Kin­der tra­gen sol­len. Der so be­stimm­te Name gilt so­dann für alle ge­mein­sa­men Kin­der die­ser El­tern ­­­– un­ab­hän­gig von der Zu­tei­lung der el­ter­li­chen Sor­ge.

Auf die­ser Sei­te ist auch noch­mals das wich­tigs­te zum Sor­ge­recht auf­ge­lis­tet. 

Wei­te­re In­fos fin­den sie hier und spe­zi­ell für Vä­ter hier.

Quel­le: EJPD

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