Sex, Stillen und Wochenfluss
Etwa drei Tage nach der Entbindung schiesst die Milch ein - der rabiate Ausdruck bezeichnet diesen Vorgang ziemlich gut. Die Brüste sind plötzlich heiss und prall und bis obenhin voll mit Milch. Der Busen ist jetzt äusserst empfindlich ist. Die Hebamme hilft, damit es nicht so weh tut, wenn das Baby saugt. Für den Partner heisst es zunächst einmal Zurückhaltung. Denn es genügt schon, wenn das Kind die Brust reizt.
Viele Männer schauen ihrer Frau gern beim Stillen zu. Sobald sich das Stillen ein bisschen eingespielt hat, etwa nach vier bis sechs Wochen, empfinden junge Mütter zärtliche Berührungen wieder als angenehm. Auch der Dammschnitt ist dann wahrscheinlich gut verheilt. Überraschend ist sicherlich, dass sexuelle Erregung die Milch fliessen lässt. Das ist kein Grund für Peinlichkeiten oder gar Ekel. Milch gehört jetzt zu den Säften der Liebe und ist ein Zeichen der Hingabe.
Eine andere Erscheinung, die zu Verunsicherung führt, ist der sogenannte Wochenfluss. Etwa vier bis sechs Wochen dauert es, bis die Wunde, die die abgelöste Plazenta in der Gebärmutter hinterlassen hat, ausgeheilt ist. In dieser Zeit fliesst ein Sekret aus der Scheide, das zunächst ähnlich aussieht wie die menstruelle Blutung, nach etwa zehn Tagen eher bräunlich wird, schliesslich gelblich weiss, bevor es ganz versiegt.
Manche jungen Eltern haben schon gleich nach der Geburt ihres Kindes wieder Lust auf Sex. Männern und Frauen wurde aber lang genug eine Scheu vor dem Wochenfluss eingeredet, dass es einem fast natürlich vorkommt, in dieser Zeit enthaltsam zu sein. Wer Lust hat, darf jedoch ohne Sorge miteinander schlafen. Eine Gefahr für Infektionen oder ähnliches besteht nicht. Erwiesene Tatsache ist: Wöchnerinnen haben im Intimbereich nicht mehr Keime als jede andere Frau.