Rooming-In
Die meisten Mütter finden es wunderbar, wenn sie ihr Neugeborenes auf der Wöchnerinnenstation ständig um sich haben können, besonders wenn es das erste Kind ist. Tatsächlich hat das sogenannte Rooming-In, bei dem das Baby-Bettchen praktisch rund um die Uhr gleich neben dem Bett der Mutter steht, viele Vorteile:
Sie lernen Ihr Kleines schneller kennen und werden rasch mit seinen Bedürfnissen und seinem Verhalten vertraut. Das ist heute besonders wichtig, da die meisten jungen Mütter schon drei, vier Tage nach der Geburt die Klinik verlassen.
Sie können unter Anleitung der Pflegefachfrau wickeln und Pflege lernen, dadurch fühlen sich daheim dann sicherer.
Ihr Partner und die eventuell vorhandenen älteren Geschwister machen ebenfalls früher mit dem Familienzuwachs Bekanntschaft.
Die Nähe des Kindes und die Möglichkeit, es jederzeit anzulegen, fördern den Milcheinschuss und das Stillen klappt danach problemloser.
Sie können Ihr Baby füttern, wenn es hungrig ist und müssen sich nicht nach einem starren Zeitplan richten.
Das Kleine spürt von Anfang an Ihre Nähe, Liebe und Geborgenheit. Studien haben gezeigt, dass Neugeborene bei Rooming-in mehr lächeln und weniger oft schreien.
Ein weiterer wichtiger Pluspunkt: Mütter, die in der Klinik nicht von ihrem Baby getrennt werden, leiden weniger unter depressiven Verstimmungen im Wochenbett.
Falls Sie Ihr Baby nach der Geburt teilweise, z.B. nur nachts, den Pflegefachfrauen im Spital überlassen, sind Sie aber deshalb keine schlechte Mutter. Wollen Sie die Tage in der Klinik nutzen, um noch einmal richtig auszuschlafen, ist das völlig in Ordnung. Es schadet Ihrem Kind sicher nicht, wenn es in den ersten Tagen auch einmal einige Stunden von Ihnen getrennt ist. Schliesslich werden die Wochen zu Hause mit dem Neugeborenen noch anstrengend genug. Vereinbaren Sie aber mit den Pflegefachfrauen auf der Säuglingsstation, dass man Ihnen Ihr Baby bringt, wenn es schreit, und dass es nicht einfach mit dem Schoppen getröstet wird.