Mamagespräche
Von aussen besehen sieht es ganz nett aus, wenn Mütter zusammenkommen. Wer noch nie bei einem solchen Treffen dabei war, denkt, die Mamas würden einander das Herz ausschütten, Witze reissen und die Fortschritte des Nachwuchses bewundern. Gut, das alles gehört natürlich dazu, doch wer wissen will, was sonst noch abgeht, sollte genau auf die Zwischentöne achten. Hier einige Gesprächsfetzen, die leider nicht aus der Luft gegriffen sind, auch wenn Wortlaut und Namen natürlich abgeändert sind.
Wie viele Kinder dürfen's denn sein?
Hanna (streicht sich über den noch nicht vorhandenen Babybauch): "Ich bin im dritten Monat mit dem Vierten."
Bernadette: "Sag mal, habt ihr eigentlich nie genug? Oder ist euer Fernseher kaputt?"
Angela: "Das Baby kommt also im Juli. Passt nicht gerade optimal zu deinem Sternzeichen..."
Sylvie: "Für mich sind drei ja die oberste Grenze, aber ihr müsst es selber wissen."
Bernadette: "Drei? Unsere bleibt ganz bestimmt ein Einzelkind. Ich will doch nicht bis an mein Lebensende Windeln wechseln."
Hanna: "Das ist doch kein Grund, deiner Kleinen ein Geschwisterchen vorzuenthalten..."
Arbeitsfragen
Carla: "Sag mal, Juliana, arbeitest du eigentlich noch?"
Juliana: "Auswärts nicht mehr. Aber ich sitze zu Hause ja nicht nur auf der faulen Haut rum."
Carla: "Klar doch. Aber fehlt dir dein Job nicht? Also ich könnte das nicht aushalten, immer nur zu Hause zu sein. Ist doch voll langweilig."
Juliana: "Ich bin glücklich so. Später steige ich vielleicht auch wieder ein. Wenn die Kinder in der Schule sind. Aber ich könnte es nicht übers Herz bringen, sie im Morgengrauen aus dem Bett zu reissen, um sie in der Krippe abzuliefern..."
Carla: "Meine lieben die Krippe. Und sie gehen ja auch nur zweimal die Woche. Am Montag schaut meine Mutter zu ihnen, am Freitag mein Mann und am Mittwoch bin ich zu Hause."
Juliana: "Mir ist es halt wichtiger, meine Kinder aufwachsen zu sehen, als viel Kohle zu machen..."
Talentwettbewerb
Fabienne: "Unser Kleiner zählt jetzt schon bis dreissig. Unglaublich. Hoffentlich wird's ihm mal nicht langweilig in der Schule."
Sanna: "Unsere hat's nicht so mit den Zahlen..."
Fabienne: "Ist ja auch ein Mädchen..."
Sanna: "Also unsere Grosse zählt wie eine Weltmeisterin. Aber die Kleine ist wohl eher musisch begabt. Singt jetzt schon 'O du goldigs Sünneli' auswendig und fehlerfrei."
Fabienne: "Unserer singt lieber Bruder Jakob. In vier verschiedenen Sprachen..."
Sanna: "Unsere sogar in fünf. Und mit der Nonna versucht sie schon Italienisch zu reden."
Fabienne: "Ja, die Mädchen. Sind halt sprachbegabt. Dafür rechnet unser Kleiner schon zwei plus zwei."
Die Sache mit dem Zucker
Eliane: "Michelle, hast du gesehen? Dein Jan hat sich gerade ein Guetzli geschnappt. Ich glaube, es war sein zweites. Und vorher hatte er schon eine halbe Banane. Hast du nicht Angst, dass er zu dick wird, wenn er so zugreift?"
Michelle: "Ist schon okay. Er bekommt sonst kaum Süsses, da darf er auf einer Geburtstagsparty schon mal schlemmen."
Eliane: "Ist er nicht noch etwas zu klein, um den Unterschied zwischen Alltag und Party zu begreifen?"
Michelle: "Natürlich begreift er das noch nicht. Aber zu Hause habe ich ja keine Süssigkeiten rumliegen. Dann fragt er auch nicht danach."
Eliane: "Trotzdem, wenn ich du wäre, würde ich dafür sorgen, dass er nicht noch mehr nimmt. Sonst erbricht er sich am Ende noch..."
Michelle: "Sag mal, Eliane. Ist das dort drüben nicht deine Kajsa, die sich gerade mit Schwarzwäldertorte vollgeschmiert hat? Das Kleidchen bringst du bestimmt nie mehr sauber."