Zecken- oder FSME-Impfung

Die 6 brennendsten Fragen und Antworten zur Zecken-Impfung.

Zeckenimpfung
©
GettyImages

Ungefähr vier Prozent der Zecken sind mit dem Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) befallen. Die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, ist also nicht sehr gross. Die Erkrankung kann jedoch schwere Folgen haben.

Wovor schützt die FSME-Impfung?


Zwar gibt bis zu zwanzig Krankheitserreger, welche Zecken übertragen können, eine Impfung existiert jedoch nur gegen FSME-Viren. Diese verursachen die Frühsommer-Meningoenzephalitis.

Die Lyme-Borreliose ist eine weitere von Zecken übertragene Erkrankung. Sie wird von einem Bakterium verursacht und kann darum mit Antibiotika behandelt werden. Eine Impfung dagegen existiert nicht.

Wer braucht eine FSME-Impfung?


Empfohlen wird die Impfung allen Personen ab 3 Jahren, welche sich in einem Risikogebiet aufhalten oder wohnen. Risikogebiete sind alle Kantone in der Schweiz ausser der Kanton Tessin. Die Risikogebiete können Sie hier ausfindig machen. Geben Sie Ihren Wohnort oder die Postleitzahl ein, um Ihr eigenes Risiko zu bestimmen. 

Die Impfung ist ab dem ersten Altersjahr zugelassen. Wenn Ihr Kind zwar jünger ist als 3 Jahre, aber zum Beispiel eine Waldspielgruppe oder -kita besucht, ist eine FSME-Impfung unter Umständen bereist früher sinnvoll. Lassen Sie sich von Ihrem Kinderarzt beraten.

Ist eine FSME- Infektion gefährlich?


Meist bemerken infizierte Personen grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Diese Zeichen werden in vielen Fällen nicht mit einem Zeckenstich in Verbindung gebracht. Später kann es zu einer Hirn- oder Hirnhautentzündung mit bleibenden Schäden kommen.

Rund 95 % aller FSME-Infektionen in der Schweiz treten bei ungeimpften oder unvollständig geimpften Personen auf.

Wie sieht der Impfplan für die FSME-Impfung aus?


Idealerweise ist der Beginn der Impfungen im Winter, ein Start ist aber jederzeit möglich.

Die Grundimmunisierung besteht aus drei Dosen:

  • Die ersten beiden Impfungen werden in der Regel innerhalb von einem Monat verabreicht.

  • Die dritte Injektion erfolgt je nach Impfstoff 5 bis 12 Monate nach der zweiten Dosis.

Ein Impfschutz ist bereits nach der zweiten Impfung vorhanden allerdings zeitlich begrenzt. Erst die dritte Dosis verleiht einen 99-prozentigen Impfschutz von mindestens 10 Jahren. Eine Auffrischimpfung wird also nach 10 Jahren empfohlen. Mit der Impfung werden nicht die Zeckenstiche verhindert, aber eine FSME-Infektion.

Wird ein rascherer Schutz benötigt, kann der Arzt oder die Apothekerin ein Schnellschema wählen.

Hat die FSME-Impfung Nebenwirkungen?


In der Schweiz sind zwei Impfstoffe zugelassen und die Impfung wird in der Regel gut vertragen. Es kann zwar zu Rötung, Schwellung oder leichten Schmerzen an der Einstichstelle kommen, diese örtlichen Reaktionen verschwinden aber meist nach ein bis zwei Tagen. Weitere Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskel-und Gelenkschmerzen sowie Übelkeit. Gelegentlich tritt Fieber auf. Sehr selten sind neurologische Symptome oder allergische Reaktionen.

Personen mit Hühnereiweiss-Allergie sollten die Ärztin oder den Apotheker vor der Impfung unbedingt darauf hinweisen, da die FSME-Viren des Impfstoffs auf Hühnerzellen gezüchtet werden.

Wer bezahlt die FSME-Impfung?


Wird eine Impfung ärztlich empfohlen, werden die Kosten von der Grundversicherung der Krankenkasse abzüglich Franchise und Selbstbehalt übernommen. Besteht ein berufliches Risiko, zum Beispiel für Förster oder Landwirte, bezahlt der Arbeitgeber die Impfung. Zusatzversicherungen übernehmen meist die Impfung abzüglich Selbstbehalt. Je nach Kanton ist eine Impfung Erwachsener ab 16 Jahren in Apotheken möglich

Newsticker zum Thema

kurz&bündig
8/15/2024
Kind bekommt eine Spritze

Impfen schützt - und spart Geld

Kinderimpfungen haben weltweit zu einem erheblichen Rückgang an Erkrankungen und Todesfällen geführt. Wie eine Studie …
kurz&bündig
6/24/2024
Baby bekommt eine Injektion in den Oberarm

FSME-Impfung neu ab drei Jahren empfohlen

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) empfehlen neu, Kinder …
Letzte Aktualisierung: 07.06.2024, AS