Ze­cken – vor­beu­gen, be­han­deln und imp­fen

Al­les über Ze­cken: Wie sie aus­se­hen, wo sie le­ben, war­um sie krank ma­chen kön­nen und wie Sie sich schüt­zen.

Tafel mit Zecke
©
GettyImages

Die Ze­cke – auch Holz­bock ge­nannt – ist klei­ner als ein Steck­na­del­kopf und war­tet im Un­ter­holz von Wald­we­gen oder in feuch­ten Ge­gen­den auf ge­eig­ne­te Op­fer. Dann sticht sie un­be­merkt zu (es han­delt sich tat­säch­lich um ei­nen Stich und nicht ei­nen Ze­cken­biss) und saugt sich mit Blut voll. Meist be­merkt man das erst, wenn die Ze­cke schon auf ein Mehr­fa­ches ih­rer ur­sprüng­li­chen Grös­se an­ge­schwol­len ist.

Wie Ze­cken aus­se­hen und wo sie le­ben


Ze­cken ent­wi­ckeln sich durch 3 Blut­mahl­zei­ten aus ei­ner Lar­ve, die meist kei­ne Er­re­ger ent­hält, zu ei­ner Nym­phe. Die­se ist etwa ein Mil­li­me­ter lang, schwarz, hat ei­nen trans­pa­ren­ten Hin­ter­leib und kann Krank­heits­er­re­ger wie FSME und Bor­re­lio­se tra­gen. Dar­aus wird ein adul­ter Zeck, der 1.5  bis  4.5 Mil­li­me­ter gross ist, ganz schwarz bis bräun­lich ist und nach wie vor Krank­heits­er­re­ger wie FSME und Bor­re­lio­se tra­gen kann.

Am ge­fähr­lichs­ten sind die Nym­phen: Sie tra­gen 90 Pro­zent der Er­re­ger. Die nor­ma­len Holz­bö­cke von 2.5 bis 4.5 Mil­li­me­ter Kör­per­län­ge sind des­halb im Ver­hält­nis dazu un­ge­fähr­lich. Nym­phen sind schlecht sicht­bar und  wer­den oft mit Som­mers­pos­sen ver­wech­selt.

Ak­tiv sind die Ze­cken von April bis Juli und vor al­lem, wenn ein feuch­ter Som­mer auf ei­nen mil­den Win­ter folgt. Eine Hö­hen­gren­ze ist nicht ge­nau de­fi­nier­bar, in der Schweiz gibt es auch über 2000 Me­ter über Meer noch Ze­cken. Die An­zahl pro Qua­drat­me­ter schwankt von Jahr zu Jahr.: Es kön­nen gut und ger­ne 50 Ze­cken pro Qua­drat­me­ter sein.

War­um Ze­cken­sti­che ge­fähr­lich sein kön­nen


Ein Ze­cken­stich kann Fol­gen ha­ben: Ze­cken kön­nen so­wohl die Früh-Som­mer-Me­nin­go-En­ze­pha­li­tis als auch die Lyme-Bor­re­lio­se und wei­te­re Krank­hei­ten über­tra­gen.

In Ri­si­ko­ge­bie­ten sind 2 bis 3 Pro­zent al­ler Ze­cken mit dem FSME-Er­re­ger be­fal­len, bei der Ly­me­bor­re­lio­se sind es so­gar 25 bis 50 Pro­zent oder mehr.

Bor­re­li­en wer­den bei ei­ner Ze­cke erst nach etwa 24 Stun­den des Sau­gens in die Stich­wun­de über­tra­gen. Bei den jun­gen Ze­cken, den Nym­phen hin­ge­gen ist die Er­re­ger­über­tra­gung schnell: Die Bak­te­ri­en Bor­re­lia Burg­dor­fe­ri nis­ten sich schon eine hal­be bis eine Stun­de nach dem Stich in die mensch­li­che Haut ein.  

Wenn Sie bei Ih­rem Kind nach ei­nem Ze­cken­stich die fol­gen­den Sym­pto­me be­mer­ken, soll­ten Sie es ärzt­lich un­ter­su­chen las­sen: 

  • Haut­rö­tun­gen, die sich kreis­för­mig aus­brei­ten

  • Läh­mun­gen im Ge­sicht

  • Krampf­an­fäl­le

  • grip­pe­ähn­li­che Krank­heits­zei­chen wie Ge­lenk­schmer­zen und Kopf­schmer­zen 

  • Er­bre­chen

  • ho­hes Fie­ber.

Ge­ne­rell er­kran­ken äl­te­re Kin­der und Er­wach­se­ne häu­fi­ger an ei­ner FSME als Klein­kin­der.

Wei­te­re Ze­cken­in­for­ma­tio­nen im In­ter­net

Ze­cken­sti­chen vor­beu­gen


Vor­beu­gen ist das A und O bei Ze­cken­sti­chen. Mit ein­fa­chen Mass­nah­men kön­nen sie Ihr Kind und sich selbst schüt­zen:

  • Die Haut und den Kopf be­de­cken und die En­den der Ho­sen­bei­ne in die So­cken ste­cken.

  • Anti-Ze­cken-Spray auf Klei­dung, Schu­hen und Haut an­wen­den (Anti Brumm Kids, Phy­to­phar­ma Anti In­sect Kids und Anti Ze­cken Stopp).

  • Nach dem Auf­ent­halt in ei­nem Ri­si­ko­ge­biet den Kör­per in­klu­si­ve Kopf gründ­lich Ab­su­chen.

Ze­cken schnell und scho­nend ent­fer­nen


Fin­den Sie eine Ze­cke, soll­ten Sie sie gleich ent­fer­nen, zur Not mit den Fin­ger­nä­geln ge­ra­de nach oben. Mit ei­ner Pin­zet­te oder Ze­cken­zan­ge geht es bes­ser: Grei­fen Sie die Ze­cke mög­lichst dicht an der Haut, dann zie­hen Sie sie ohne zu dre­hen oder zu quet­schen her­aus. Öl oder Kleb­stoff soll­te nicht ver­wen­det wer­den, weil die Ze­cke ge­ra­de im To­des­kampf Bak­te­ri­en frei­lässt. Noch scho­nen­der geht die Ent­fer­nung mit ei­ner so­ge­nann­ten Ze­cken­kar­te.

Die Imp­fung ge­gen FSME


Eine Imp­fung exis­tiert nur für die FSME, für die Ly­me­bor­re­lio­se gibt es kei­nen Impf­schutz.

Die FSME-Imp­fung muss drei­mal wie­der­holt wer­den und hält zehn Jah­re. Mit Aus­nah­me der Kan­to­ne Genf und Tes­sin gilt die gan­ze Schweiz als FSME-Ri­si­ko­ge­biet. Die­se Imp­fung wird dar­um vor al­lem Kin­der ab 6 Jah­ren und Er­wach­se­ne, die ei­nem die­ser Ri­si­ko­ge­bie­te woh­nen, emp­foh­len. Klei­ne­re Kin­der, die in Wald­nä­he oder in ei­nem Hoch­ri­si­ko­ge­biet le­ben, kön­nen schon ab dem 1. Le­bens­jahr ge­impft wer­den. 

New­sti­cker

kurz&bündigkurz&bündig
6/5/2022
Kind im Wald läuft Treppe hinauf

FSME durch Ze­cken steigt stark

Der Früh­ling ist schon ei­ni­ge Tage da und die war­men Tem­pe­ra­tu­ren lo­cken die Men­schen in die Na­tur. Die Ze­cken­sai­son …
kurz&bündigkurz&bündig
4/22/2020
Zeckengebiet

Ze­cken nicht ver­ges­sen!

Zu Hau­se blei­ben – das geht meis­tens ganz gut, aber nicht im­mer. Ab und zu muss man bei die­sem schö­nen Wet­ter mit den …
kurz&bündigkurz&bündig
2/19/2019
Mädchen hält eine Fahne hoch

Ze­cken­land Schweiz

Das Schwei­zer Bun­des­amt für Ge­sund­heit (BAG) will das ge­sam­te Land zum FSME-Ri­si­ko­ge­biet er­klä­ren. Die von Ze­cken …
kurz&bündigkurz&bündig
12/20/2018
Schwangere dekoriert den Weihnachtsbaum

Ze­cken im Weih­nachts­baum

Die Ge­fahr, ei­ner Ze­cke in der kal­ten Jah­res­zeit zu be­geg­nen, ist deut­lich ge­rin­ger als im Früh­jahr oder Som­mer. Doch …
Letzte Aktualisierung: 19.04.2023, BH/AS

Mehr zum The­ma

Ak­tu­el­les

kurz&bündigkurz&bündig
9/1/2023
Menstruationstassen, Damenbinden und Tampons vor blauem Hintergrund

Mens­trua­ti­ons­pro­duk­te sind oft we­ni­ger saug­fä­hig als an­ge­ge­ben

Bin­den, Tam­pons und Pe­ri­oden­hös­chen kön­nen oft we­ni­ger Blut auf­neh­men, als auf der Ver­pa­ckung an­ge­ge­ben. Dies hat eine …

Neu­es­te Ar­ti­kel

Unsere Partner