8 Lifehacks für das Familienleben in Corona-Zeiten
Die Kinder gehen zwar wieder zur Schule, trotzdem ist der Alltag noch nicht ganz zurückgekehrt, gerade wenn Sie als Eltern nach wie vor im Homeoffice arbeiten. Auch wenn Ihre Kinder zumindest vormittags wieder betreut sind, sind immer noch viele Freizeitbeschäftigungen nicht möglich und der Spagat zwischen Arbeit und Kindern zu Hause besteht nach wie vor.
Damit der Haussegen nicht in Schieflage gerät oder Sie zumindest reagieren können, wenn er es trotzdem tut, haben wir für Sie ein paar Tipps für ein harmonisches Familienleben zusammengetragen.
1. Verteilen Sie die Aufgaben
Je nach beruflicher Situation müssen die Aufgaben in vielen Familien plötzlich neu verteilt werden. Vielleicht hat die Mutter einen Beruf, den sie nach wie vor ausser Haus wahrnimmt und der Vater arbeitet im Homeoffice oder kann seiner Arbeit gar nicht nachgehen. Nicht viel anders sieht es aus, wenn beide Partner im Homeoffice arbeiten, auch dann erfordert die neue Situation ein Umdenken.
Verteilen Sie darum die Aufgaben neu. Wahrscheinlich müssen beide Elternteile ein paar Kompromisse eingehen, zum Beispiel, dass Sie einen Teil der Homeoffice-Arbeit abends oder früh morgens erledigen, wenn die Kinder im Bett sind. Machen Sie sich einen Plan, wer wann wofür zuständig ist.
Achten Sie darauf, diesen Plan insbesondere bezüglich Homeoffice strikt einzuhalten. Wer zu Hause im Büro arbeitet, soll dies in Ruhe und ohne Störungen tun können.
Erziehungsaufgaben sollten Sie zwingend besprechen. Wenn ein Elternteil es sich nämlich gewohnt ist, dass der Alltag nach seinem Gusto läuft, kann es schwierig werden, wenn der andere jetzt auch mitreden möchte. Definieren Sie ganz klar, wer wann was zu sagen hat.
2. Halten Sie Familienrat
Planen Sie feste Termine für den Familienrat ein. Wie häufig dieser stattfinden soll, bleibt Ihnen und den Bedürnissen Ihrer Familie überlassen. Jedes Familienmitglied sagt, was es in den vergangenen Tagen genervt hat, aber auch, was es toll fand. Die anderen hören zu, ohne zu intervenieren. Einerseits werden auf diese Weise Konflikte abgefangen, andererseits heben Sie so auch das Positive hervor.
Halten Sie alle positiven Aspekte dieser Zeit schriftlich fest und hängen Sie diese prominent auf. In schwierigen, kräfteraubenden Situationen kann Sie diese Liste wieder etwas erden. Natürlich darf und soll die Liste laufend ergänzt werden.
3. Legen Sie Familienregeln fest
Wenn sich eine gewisse Trägheit breit macht, können Sie es mit Familienregeln versuchen. Diese Regeln sollen aber nicht einschränken, sondern vielmehr das Familienleben ausrichten, weil dann alle genau wissen, was gilt. So können Sie zum Beispiel Essenszeiten fixieren, Ämtli verteilen und die Zeiten für den Medienkonsum festlegen.
Halten Sie gerade mit etwas grösserern Kindern auch Regeln zur Kommunikation fest. In dieser Ausnahmesituation können unter Anspannung schon einmal Worte fallen, die nicht in die Familie gehören. Definieren Sie ganz klar, wie Sie innerhalb der Familie miteinander reden, was akzeptiert werden kann und was auf keinen Fall geht.
Schreiben Sie alle Regeln gross auf und hängen Sie sie an die Wand. Wenn noch nicht alle Kinder lesen können, behelfen Sie sich mit Zeichnungen.
4. Nehmen Sie Familienkrisen ernst
Auch jetzt noch kann es Momente geben, in denen sich alle auf die Nerven gehen. Gerade nach diesen vielen Wochen des Zuhausebleibens sind Geduld, Verständnis und Gelassenheit noch nicht auf normalen Niveau. Auch Sie als Eltern können nerven und gerade Ihnen können die Kinder am wenigsten aus dem Weg gehen.
Nehmen Sie diese Krisen ernst, auch wenn Sie sich selber darin befinden. Hören Sie sich die Nöte Ihrer Kinder an und zeigen Sie Verständnis.
Versuchen Sie, jedem Kind einen Rückzugsort zu verschaffen, an dem es nicht gestört werden darf. Lassen Sie die Kids selber eine "Bitte nicht stören"-Tafel gestalten, die es bei Bedarf und ohne Erklärung an seinem Ort aufhängen kann. Diese Tafeln sind übrigens auch für Sie äusserst praktisch, wenn Sie im Homeoffice arbeiten und zum Beispiel für einen Anruf ungestört sein müssen.
Wenn Sie es sich räumlich nicht einrichten können, dass sich jedes Familienmitglied an einen Ort zurückzieht, können Sie sich mit Kopfhöhrern behelfen. Dieses sollen genau wie die Tafel signalisieren, dass Stören nicht erlaubt ist.
Lassen Sie die Kinder Aggressionen loswerden. Eine Kissen- oder Stoffitierschlacht, lautes Schreien an einem Ort, an dem es am wenigsten stört oder Tanzen zu lauter Musik können vorübergehend helfen.
Wenn es möglich ist, lassen Sie die Kinder sich körperlich auspowern.
Lesen Sie die Liste mit den positiven Aspekten aus Punkt 2 und versuchen Sie, diese Krise als Chance zu sehen. Vielleicht können Sie in Zukunft als Familie besser mit schwierigen Situationen umgehen.
5. Machen Sie mal Pause
Bei aller Liebe, irgendwann brauchen auch Sie eine Pause von der Familie und möchten Ihre Ruhe. Denn selbst wenn die Kinder lernen, ist Ihre Präsenz gefordert und während der restlichen Zeit des Tages kann ein konstanter Lärmpegel und das Gefühl, die Kinder unterhalten zu müssen, sehr ermüdend sein.
Bevor Sie also am Limit laufen und laut werden, schaffen Sie sich Ihre tägliche Insel und versuchen Sie, diese fix in den Tagesablauf zu integrieren. So können sich auch die Kinder daran gewöhnen und wissen, dass Sie während der nächsten Stunde nur bei Notfällen gestört werden möchten.
6. Bewegen Sie sich
In solchen ausserordentlichen und fordernden Situationen ist Sport ein wunderbares Ventil, um Stress loszuwerden. Dabei werden Endorphine - eigentlich ein körpereigenens Schmerzmittel - freigesetzt. Sie haben aber unter anderem eine beruhigende Wirkung und stärken so unsere psychische Gesundheit. Umgangssprachlich sind Endorphine als Glückshormone bekannt.
Schaffen Sie sich im Alltag Zeit für Bewegung und besprechen Sie sich mit dem Partner, wer wann seinen Sport ausüben kann.
7. Sehen Sie die Situation als Chance und entschleunigen Sie
Niemand hat Erfahrung mit einer solchen Situation, sie ist für alle neu. Sie wurden von einem Tag auf den anderen damit konfrontiert und mussten das Familienleben umkrempeln.
Versuchen Sie, diesen Lebensabschnitt als Chance zu sehen. Die Gelegenheit, eingeschliffene Muster zu hinterfragen war noch nie so günstig. Unter Umständen entdecken Sie an dem Familienmodell, das Sie jetzt gezwungenermassen leben, ja einige positive Aspekte, die Sie auch nach dieser Ausnahmezeit beibehalten möchten. Vielleicht entwickeln Ihre Kinder plötzlich eine nie geahnte Kochleidenschaft oder der Partner kann viel gezielter und sparsamer einkaufen als Sie.
Die Tatsache, dass die Kinder immer noch vermehrt zu Hause sind, zwingt Sie zum Entschleunigen. Denn wenn Sie jetzt nicht herunterfahren und die Situation akzeptieren, wird es schwierig, über längere Zeit so zu leben. Hinterfragen Sie sich, wann Sie zuletzt so intensiv Zeit mit Ihren Kindern verbringen konnten. Nur schon beim gemeinsamen Essen erfahren Sie Dinge, welche Ihr Kind sonst nur in der Kita oder demjenigen Elternteil erzählt, der zum Mittagessen da ist. Sie sind grundsätzlich jederzeit für Ihre Kinder ansprechbar und unter Umständen lernen Sie sie von einer ganz anderen Seite kennen. Auch wenn Sie im Home Office arbeiten, haben Sie mehr Zeit, um sich mit den Kindern zu beschäftigen, denn viele anderen Termine fallen weg.
A propos Termine: In unserer Zeit, in der wir ohne Smartphone fast nicht mehr sein können, gefühlt tausend Dinge gleichzeitig und sofort erledigen sollten und den Kindern immer etwas noch Cooleres bieten möchten, erdet uns diese Virus wieder ein wenig. Eigentlich ist das Leben ohne die vielen Einflüsse von aussen doch viel einfacher und Kinder brauchen auch nicht mehr, als Mami und Papi, die Zeit haben.
8. Seien Sie auch Liebespaaar
So sehr Sie Ihren Partner auch lieben, wenn Sie beide plötzlich 24/7 zu Hause sind, wird auch das entspannteste und glücklichste Eheleben auf die Probe gestellt.
Sprechen Sie Unstimmigkeiten sofort an, auch wenn es dazu manchmal etwas Überwindung braucht. Indem Sie gut miteinander kommunizieren, bleiben Sie offen für die Meinung des Partners und verhinden unter Umständen ein stundenlanges Schmollen und dicke Luft.
Verschaffen Sie sich Momente zu zweit und versuchen Sie, sich nach diesen Wochen zu Hause wieder einmal ein schönes Abendessen auswärts zu ermöglichen.