Ak­ti­ve Ge­burt

Gebärende vor ihrem Spitalbett
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Nor­ma­ler­wei­se ist Ihr Be­we­gungs­ra­di­us wäh­rend der ver­schie­de­nen Ge­burts­pha­sen nicht auf das Bett be­schränkt. Im Ge­gen­teil, Ihre Be­we­gungs­frei­heit ist ein wich­ti­ger Fak­tor bei dem Um­gang mit dem We­hen­schmerz. Sie kön­nen je­der­zeit um­her­lau­fen und sich be­we­gen, um die für Sie an­ge­nehms­te Ge­bär­po­si­ti­on zu fin­den. Für vie­le Ge­bä­ren­de ist al­lein schon der Ge­dan­ke, selbst et­was ak­tiv zur Ge­burt bei­tra­gen zu kön­nen, eine sehr gros­se psy­cho­lo­gi­sche Stüt­ze.

Man hat in­zwi­schen fest­ge­stellt, dass die lan­ge Zeit ge­bräuch­li­che Rü­cken­la­ge nicht die bes­te Lage ist, um ein Kind auf die Welt zu brin­gen. Vie­le Ar­gu­men­te spre­chen heu­te so­gar da­ge­gen. Häu­fi­ge Po­si­ti­ons­wech­sel und rhyth­mi­sche Be­we­gung wäh­rend der We­hen, wie Um­her­lau­fen, Wip­pen, Hüp­fen, Schüt­teln, Tan­zen, Lo­ckern oder krei­sen­de Be­we­gun­gen des Be­ckens so­wie eine auf­rech­te Hal­tung, sei es Ho­cken, Ste­hen, Sit­zen oder Kni­en, auch auf al­len Vie­ren, kön­nen weit­aus an­ge­neh­mer und we­ni­ger schmerz­haft sein, als in der Rü­cken­la­ge still zu lie­gen. Der Grund: Ent­spann­te Mus­kel­ar­beit sti­mu­liert schmerz­hem­men­de Me­cha­nis­men. Da­ge­gen ver­stär­ken sich Schmer­zen und Ver­kramp­fun­gen, wenn man län­ge­re Zeit in der­sel­ben Stel­lung (Schon­hal­tung) bleibt. Die Schwer­kraft be­güns­tigt dar­über hin­aus beim Um­her­lau­fen und Ste­hen oder Ho­cken die Be­we­gung Ih­res Ba­bys nach un­ten und be­schleu­nigt so die Ge­burt. Das Kind rutscht bes­ser ins Be­cken und der Mut­ter­mund öff­net sich durch den stär­ke­ren Druck schnel­ler.

Die Wahr­schein­lich­keit, dass eine me­di­zi­nisch kon­trol­lier­te Ge­burt, ein in­stru­men­tel­ler Ein­griff (Zan­ge oder Saug­glo­cke) oder ein Kai­ser­schnitt nö­tig sein wird, ist sehr viel ge­rin­ger bei Frau­en, die sich wäh­rend der We­hen be­we­gen. Al­ler­dings kann der Grund hier­für auch dar­in lie­gen, dass bei die­sen Frau­en von vorn­her­ein kaum oder kei­ne Kom­pli­ka­tio­nen vor­la­gen und sie so­mit nicht durch Über­wa­chungs­mass­nah­men oder eine „star­ke” Epi­du­ral-An­al­ge­sie in ih­rer Be­weg­lich­keit ein­ge­schränkt wa­ren.

Ach­ten Sie ein­fach auf die Si­gna­le Ih­res Kör­pers und ver­su­chen Sie, die für Sie an­ge­nehms­te und be­quems­te Ge­burts­po­si­ti­on zu fin­den. Bei ei­nem rü­cken­marks­na­hen Re­gio­nal-An­äs­the­sie­ver­fah­ren (lo­ka­le Be­täu­bung), zu der auch die Epi­du­ral-An­al­ge­sie zählt, kann das Um­her­ge­hen al­ler­dings un­mög­lich wer­den, wenn Ihre Bei­ne zu schwach sind, um das Ge­wicht Ih­res Kör­pers zu hal­ten.

Aus der For­schung


Letzte Aktualisierung: 08.04.2020, BH

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