Die Mini-Pille
Im Gegensatz zu allen anderen Anti-Baby-Pillen ist die Minipille kein Kombinationspräparat, sondern enthält nur ein Gestagen (Gelbkörperhormon) in niedriger Dosierung.
So wirkt die Minipille
Die neue Generation von Minipillen enthält als Wirkstoff Desogestrel, während ältere Minipillen Levonorgestrel enthalten.
Die verhütende Wirkung in Pillen mit Desogestrel beruht darauf, dass sowohl der Eisprung als auch der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verhindert werden und zusätzlich der Schleimpfropf am Gebärmutterhals für Spermien dickflüssig und praktisch undurchdringlich bleibt, was ihnen den Weg in die Gebärmutter versperrt.
Levonorgestrel dagegen unterdrückt den Eisprung nicht.
Bezüglich Wirkungsweise und Sicherheit ist die Minipille mit einem Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparat wie der Pille durchaus vergleichbar. Bei korrekter Anwendung liegt der Pearl-Index bei 0,5. Bei den heute üblichen Desogestrel-Mini-Pillen muss die Einnahme auch nicht mehr auf die Stunde genau erfolgen, sondern kann um bis zu zwölf Stunden verschoben werden, ohne dass der Schutz beeinträchtigt ist.
Die Anwendung und Nebenwirkungen der Minipille
Minipillen werden 28 Tage ohne Unterbrechung eingenommen, eine Einnahmepause von einigen Tagen im Monat gibt es bei der Minipille nicht. Die Regelblutung kann in unregelmässigen Abständen und unterschiedlicher Intensität auftreten, Zwischenblutungen sind möglich. Meist kommt es im Lauf der Anwendung zu einer Abnahme der Blutungsstärke und Menstruationsbeschwerden. Weitere, oft nur vorübergehende Nebenwirkungen sind: Akne, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtszunahme, Schwindel und Spannungsgefühl in der Brust.
Andere Verhütungsmittel, deren Wirkung ebenfalls auf Gestagen beruht, sind das Verhütungsstäbchen, die Drei-Monats-Spritze und die Hormonspirale, wobei die Dosierung des Gestagens bei der Hormonspirale deutlich geringer ist als bei den anderen genannten Methoden.
Für wen eignet sich die Minipille?
Minipillen sind für alle Frauen eine gute Alternative, die Kombinationspräparate nicht gut vertragen und zum Beispiel mit verstärkter Wassereinlagerung oder Kopfschmerzen reagieren. Auch für Frauen, welche auf Grund von Risikofaktoren keine klassische Anti-Baby-Pille einnehmen sollten, eignet sich die Minipille.
Nicht zuletzt ist die Minipille auch eine geeignete Form der Empfängnisverhütung während der Stillzeit: Die Minipille enthält keine Östrogene, die den Milchfluss hemmen und zudem mit der Muttermilch an das Baby weitergegeben werden.