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                              Die Pille danach

                              Wann die Pille danach notwendig wird, wie sie wirkt und was Sie danach bezüglich Verhütung beachten sollten.

                              Die Pille danach
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                              iStock

                              Diese Form der Empfängnisverhütung ist kein Verhütungsmittel, sondern eine Notfallverhütung für Ausnahmefälle. Sie ist absolut keine Alternative zu anderen Verhütungsmitteln, auch weil die Wirkung bei häufiger Einnahme nachlässt. Aufgrund der hochdosierten Hormonzufuhr ist sie nicht für den Dauergebrauch geeignet. Die Pille danach online auf Vorrat zu bestellen, ist in der Schweiz illegal.

                              So wirkt die Pille danach


                              Die "Pille danach" enthält als Wirkstoff entweder Levonorgestrel, ein synthetisches Gestagen (z.B. NorLevo®) oder Ulipristalacetat (ellaOne®), einen selektiven Progesteron-Rezeptor-Modulator. Es reicht die einmalige Einnahme von einer oder zwei Pillen.

                              Die Wirkungsweise ist abhängig vom Zeitpunkt der Einnahme im Zyklus. NorLevo® verhindert den Eisprung. EllaOne® verzögert die Reifung der Eizelle in der 1. Zyklushälfte und verzögert den Eisprung.

                              Die Pille danach sollte so früh wie möglich, spätestens aber 72 Stunden (Levonorgestrel) oder 120 Stunden (Ulipristalacetat) nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Je früher die Einnahme erfolgt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die unerwünschte Schwangerschaft verhindert werden kann.

                              Beachten Sie, dass nach dem Eisprung die Pille danach wirkungslos ist. In diesem Fall kann das Einsetzen einer Kupferspirale mit Ihrem Arzt diskutiert werden.

                              Nach der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut mit der Pille danach eine Schwangerschaft nicht mehr verhindert werden kann. Sie ist also keine Abtreibungspille.  

                              Levonorgestrel und Ulipristalacetat sind in der Schweiz rezeptfrei – und bei jungen Mädchen ohne Einwilligung der Eltern – bei Ärzten und Ärztinnen, auf Familienplanungsstellen, in Apotheken und auf den Notfallstationen der Spitäler erhältlich. Die Kosten betragen, ohne die fachliche Beratung, ca. 40 CHF. Diese werden nicht von der Krankenkasse übernommen.

                              Kupferspirale zur Notfallverhütung

                              Die Kupferspirale kann auch nach Versagen anderer Methoden oder ungeschütztem Sexualverkehr zur Verhinderung einer Schwangerschaft angewendet werden. Dafür muss sie innerhalb von fünf Tagen eingesetzt werden, um eine Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter zu verhindern. Danach kann Sie für weitere Empfängnisverhütung in der Gebärmutter verbleiben.

                              Nebenwirkungen der Pille danach


                              Nebenwirkungen sind bei beiden Wirkstoffen etwa gleich häufig. Die Pille danach kann unter anderem zu Übelkeit, Erbrechen, Spannungen in der Brust, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Menstruationsstörungen zum Beispiel in Form von Zwischen- und Schmierblutungen führen. Wenn Sie in den ersten drei Stunden nach der Einnahme der Pille danach erbrechen müssen, sollte Sie sich möglichst schnell die Einnahme zu wiederholen. Durch das Erbrechen wirkt die erste Tablette wahrscheinlich nicht.

                              Eine Einnahme ist bei Levonorgestrel auch während der Stillzeit möglich, eine Stillpause muss nicht eingelegt werden. Bezüglich Ulipristalacetat und Stillen liegen noch nicht genügend Daten vor. Deshalb wird geraten, die Muttermilch für 24 Stunden zu verwerfen.

                              Nach der Pille danach


                              Die nächste Menstruationsblutung kommt unter Levonorgestrel eher 1 bis 2 Tage früher, unter Ulipristalacetat eher 2 Tage später. Falls sie nicht eintritt oder deutlich schwächer und kürzer ist als gewöhnlich, sollten Sie einen Schwangerschaftstest machen. Die Pille danach hat – nach derzeitigem Wissensstand – keine schädigende Wirkung auf den Embryo und rechtfertigt keinen Abbruch einer bereits bestehenden Schwangerschaft.

                              Verhütungsschutz nach der Pille danach?


                              Levonorgestrel und Ulipristalacetat geben keinen empfängnisverhütenden Schutz für einen nachfolgenden ungeschützten Geschlechtsverkehr. 

                              • Nach Levonorgestrel soll die bestehende hormonelle Verhütung weitergeführt und zusätzlich 7 Tage ein Kondom angewendet werden (9 Tage bei Qlaira®).

                              • Nach Ulipristalacetat soll die bestehende hormonelle Verhütung weitergeführt und zusätzlich 14 Tage ein Kondom angewendet werden (16 Tage bei Qlaira®).

                              Wichtig: Die Wirkung von Ulipristalacetat 30 mg wird durch den Start von Desogestrel 75 μg (Cerazette® oder ein Generikum) ab dem Tag danach aufgehoben.

                              Wenn die Anti-Baby-Pille vergessen wurde


                              Die gefährlichste Zeit, um die Pille zu vergessen, ist in den ersten sieben Tagen des Zyklus. Aber auch wenn Sie in den sieben Tagen der Einnahmepause, bevor der Zyklus erneut beginnt, Geschlechtsverkehr hatten, können Spermien in die Gebärmutter eindringen und dort bis zu fünf Tage überleben. Wird dann in den ersten sieben Tagen des Zyklus eine Pille vergessen und der Eisprung findet statt, besteht das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft.

                              Grundsätzlich gilt: Wenn die vergessene Pille innerhalb von 12 Stunden noch eingenommen wird, bleibt der Verhütungsschutz vorhanden.

                              Haben Sie die Pille während des Zyklus mehrmals vergessen einzunehmen, ist die Gefahr einer Schwangerschaft sehr gross. Verhüten Sie zwingend zusätzlich mit einer Barrieremethode, zum Beispiel einem Kondom.

                              Häufige Fragen zum Thema

                              Die „Notfallverhütung“ mit einer hohen Hormondosis ("Pille danach") kann, wenn sie innerhalb von 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen wird, in etwa 90% der Fälle eine Schwangerschaft verhindern. In den übrigen 10% schadet sie aber der trotzdem eingetretenen Schwangerschaft bzw. dem …
                              Wenn das übliche Verhütungsmittel versagt, z. B. wenn die Pille vergessen wurde, das Kondom gerissen ist oder ein ganz ungeschützter Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, kann eine ungewollte Schwangerschaft durch Einnahme der "Pille danach" verhindert werden. Das gestagenartige Hormon …
                              Folgende Empfehlung gilt nur für eine Klasse der Pillen, nämlich die kombinierte (Östrogen und einem Gestagen) Pille, die während 21 Tagen und mit einer 7-tägigen Pause eingenommen wird.   Wenn Sie die Pille in den ersten sieben Zyklustagen vergessen haben: Nehmen Sie die vergessene …
                              Letzte Aktualisierung: 02.12.2022, BH / JZ